Narren stehen Kopf beim 1. Greizer Schürzenball"Thomas Gottschalk" (Peter Heckel) kündigt "Liesbeth" (Yvonne Schwabe) an.

In der ausverkauften Kurt-Rödel-Halle präsentiert die Greizer Faschingsgesellschaft ihr aktuelles Programm „Wetten, dass…“
GREIZ. Nachdem die größte Fernseh-Show Europas am 13. Dezember 2014 nach 34 Jahren eingestellt wurde, erlebte sie am Samstag ihre Renaissance. Die Greizer Faschingsgesellschaft GFG wählte „Wetten, dass….“ als Motto der 38. Saison und lud zum 1. Schürzenball in die ausverkaufte Kurt-Rödel-Halle ein. „Thomas Gottschalk“ (Peter Heckel) – assistiert von der reizenden „Michelle“ – hatte Stars und Sternchen auf das berühmte Sofa verpflichten können; zudem unterhielten Interpreten aus aller Welt das begeisterte Publikum. Nach dem schmissigen Auftakt durch die Kindergarde der GFG begrüßte der Moderator zunächst das Prinzenpaar Ramona II. und Prinz Uwe II. auf der Couch. Der Prinz war es auch, der die Saalwette formulierte: „Ich wette, dass Ihr es nicht schafft, acht Männer, die aussehen und tanzen wie Michael Jackson auf die Bühne zu bekommen. Drei davon sollten älter als sechzig Jahre sein.“ Der Wetteinsatz des Blaublütigen sollte an dieser Stelle noch nicht genannt werden; schließlich gibt es am kommenden Samstag an gleicher Stelle den 2. Schürzenball zu erleben und etwas Spannung möchte erhalten bleiben…Mit dem Elfentanz begeisterten im Anschluss die GFG-Kinder die Gäste, bevor verlautbar wurde, dass der Elferrat in diesem Jahr in stark reduzierter Form fungiert. „Das liegt am Mindestlohn“, wie Uwe Liebold zu verstehen gab und betonte, dass auch die GFG von diesem Gesetz nicht verschont blieb. „Liesbeth“, die betagte, aber scharfzüngige Greizerin (Yvonne Schwabe) nahm in ihrer Büttenrede kein Blatt vor den Mund. „Seit Bodo in Thüringen an der Macht ist, werden sogar die Büttenreden zensiert“, wie sie monierte. Seit Rot-Rot-Grün sei eine Thüringer Flüchtlingswelle nach Afrika zu verzeichnen. Zwar sei Sachsen näher, doch was, wenn deshalb in den Städten Elsterberg und Reichenbach eine neue Pegida-Welle entstünde? Doch: „Manche werden durch den Schleier erst schön“, zeigte sich Liesbeth überzeugt. Auch einige Seitenhiebe in Richtung der Stadt Greiz musste Liesbeth unbedingt loswerden. Ganz gleich, ob es sich um ein Buserlebnis in der Marstallstraße handelte, wo sich zwei Busse aneinander vorbei quälten oder die Rede vom ehemalige Greika-Komplex in der August-Bebel-Straße ist, der eine noch ewigere Baustelle als der Berliner Flughafen scheint– „Liesbeth“ war bestens im Bilde. Doch sei es wichtig, positiv auf das Jahr 2015 zu blicken – auch in Hinblick auf die Griechen. „320 Milliarden Euro – wir geben’s doch gern!“
Mit „Cindy aus Marzahn“ kam die nächste Wette ins Spiel: Wetten, dass sie es nicht schafft, eine Kompanie Soldaten zum Tanzen zu bringen? Doch Cindy – wie gewohnt im pinkfarbenen Jogginganzug und quietschvergnügt – konnte die Wette für sich verbuchen. Dass man im aktuellen Programm auch nicht um die gewonnene Fußball-Weltmeisterschaft herum kommt, ist klar. Mit einem aktionsreichen Tanz der Garde und des Männerballetts ließen die Akteure die ausgelassene Stimmung nach dem Endspiel noch einmal temperamentvoll aufleben. „Melanie Müller“, die sächsische Dschungelkönigin des Jahres 2014 wurde ebenfalls herzlich auf der Couch begrüßt. Als Wettpatin war sie dabei, als Ina und Mandy von fünf Telefonwarteschleifen drei erkennen sollten. Zwar konnten die Damen die Wette nicht gewinnen, doch erkannten sie zumindest anhand der eingespielten Nationalhymne der DDR, dass sie sich im „Politbüro von Bodo Ramelow in Thüringen“ befinden. International bekannte Künstler bereicherten den Showteil von „Wetten, dass….. „Conchita Wurst“ und „Mickie Krause“ eröffneten den musikalischen Reigen, bevor Altrocker „Udo Lindenberg“ den Saal rockte – live und extrem authentisch. Umjubelt auch der „atemlose“ Auftritt von „Helene Fischer“ – perfekt von Yvonne Schwabe performt. „Udo Jürgens“ war – zumindest für diesen Auftritt in Greiz – wieder präsent und sang seine bekanntesten Titel. Auch dieser Act wurde live gesungen und erntete stürmischen Applaus. Höhepunkt des Abends war zweifelsohne der Titel „Wrecking ball“ von Miley Cyrus, dem provozierenden Video nachempfunden, als die Sängerin auf einer Abrissbirne schwingend und an einem Vorschlaghammer leckend für Furore sorgte. Zwar war es nur eine Puppe, die sich zum Schluss den Weg durch die Mauer bahnte, doch die Begeisterung des Publikums für „Miley im Doppelpack“ war nicht zu bremsen. Erschöpft, aber glücklich trafen sich alle Akteure zum großen Finale, bevor das ausgelassen feiernde närrische Volk zur Musik von „Swagger“ bis in die Morgenstunden tanzte.
Wie die GFG mitteilt, gibt es für den kommenden Samstag, 14. Februar, noch Karten für den 2. Schürzenball. Es lohnt sich…

Antje-Gesine Marsch @08.02.2015