2.Bundesliga Nord Ringen: KFC Leipzig gegen RSV Rotation Greiz

KFC Leipzig – RSV Rotation Greiz – 12 : 13

2.Bundesliga Nord Ringen: KFC Leipzig gegen RSV Rotation Greiz
75Bkg Freistil – Gagik Egiazarien, Kampfsport- u. Fitness-Club Leipzig gegen Daniel Sartakov (blaues Trikot), RSV Rotation Greiz 2:0-PS-9:4-06:00
GREIZ. Einem Tag nach der knappen 13:15 Heimniederlage gegen Lübtheen waren die Greizer Ringer bereits wieder zurück in der Erfolgsspur. Am Sonntag gelang dem RSV Rotation Greiz ein hart umkämpfter 13:12 Auswärtserfolg beim KFC Leipzig. Es war der einzige Erfolg einer Gastmannschaft am Sonntag. Die Greizer brachten dabei das Kunststück fertig, mit nur vier Siegen 13 Punkte zu erkämpfen, während die enttäuschten Gastgeber zwar sechs Gefechte für sich entscheiden konnten, aber dabei nur auf 12 Zähler kamen. Die mitgereisten Greizer Ringkampfanhänger konnten einen Auswärtserfolg feiern, mit dem nicht unbedingt gerechnet werden konnte.
Zu Beginn waren die Gäste aus dem Vogtland allerdings etwas vom Glück begünstigt. Der Pole Adam Bienkowski, im Vorkampf in Greiz disqualifiziert, war zu diesem Doppelkampfwochenende nicht angereist. Am Sonnabend konnten die Messestädter dieses Handicap beim 13:11 Auswärtserfolg in Pausa kompensieren, am Sonntag reichte es nicht zum Sieg. So kam der Nachwuchsringer Dustin Nürnberger (57 kg/greco) kampflos zu vier Punkten. (Kampfstand aus Greizer Sicht: 4:0) Sascha Förster (130 kg/frei) stand wie erwartet gegen den körperlich sehr starken ehemaligen Kaderathleten Nico Graf auf verlorenem Posten. 25 Sekunden vor der Pause stand der Sieg mit technischer Überlegenheit für den ehemaligen Tauchaer fest.(4:4) Im Vorjahr machte Vladimir Codreanu (61 kg/frei) in beiden Stilarten kurzen Prozess mit dem Leipziger Nachwuchssportler Darios Wedekind. Diesmal benötigte der in diesem Jahr noch unbezwungene Moldawier mehr als vier Minuten zum Sieg mit technischer Überlegenheit, den er sich in der zweiten Runde durch Bodentechniken sicherte. (8:4) Ganz schwer hatte es Thomas Leffler (98 kg/greco), der auf den 10 kg schwereren Erik Thiele, einem der Hoffnungsträger des Deutschen Ringer Bundes im freien Stil, traf. Der Greizer zog sich geschickt aus der Affäre, erzwang konditionsstark zwei Verwarnungen für den Gegner in der zweiten Hälfte, musste aber die physische Überlegenheit des Gegners vor allem im Bodenkampf anerkennen, wo ihm nur eine „Eins“ gelang. Der Leipziger siegte 4:1. (8:6) Für Brian Tewes kämpfte diesmal Florian Crusius (66 kg/greco), der auf den wohl besten Ringer dieser Klasse in Ostdeutschland, Dustin Scherf, traf und ihm einen Kampf auf höchstem Niveau lieferte. Der Greizer gab im Bodenkampf eine Rolle ab, konnte aber seinen Widersacher, als er am Ende langsam die Oberhand bekam, selbst nicht rollen und unterlag mit 0:3. (8:8) Wie ausgewechselt gegenüber dem Vortag kämpfte diesmal Adam Sobieraj (86 kg/frei). Ständig im Angriff liegend, nahm er Johann Steinforth, der am Freitag noch in Greiz am Training teilnahm, Punkt für Punkt ab. Sein 10:1 Sieg brachte drei Punkte auf das Mannschaftskonto. (11:8) Auch Radoslaw Kisiel (66 kg/greco) dominierte den Kampf gegen Routinier Enrico Berg. Der Ex-Hallenser kämpfte sehr defensiv und unterlag 0:7. (13:8) David Ignatius (86 kg/greco) hatte man einem Sieg über Tom Zymara zugetraut. Er ging auch 1:0 in Führung, gelangte aber noch 1:3 ins Hintertreffen. (13:9) Mit Karan Mosebach brachten die Leipziger nach Steinforth einen zweiten Magdeburger. Dem Vierten der Olympischen Jugendspiele gelang gegen Toni Stade (75 kg/greco) eine Aktion nach außen. Diese „Eins“ sollte die einzige Wertung bleiben, da der Greizer zweimal die Chance zum Punkten am Boden nicht nutzen konnte. (13:10) Im letzten Kampf musste nun die Entscheidung fallen. Daniel Sartakov (75 kg/frei) traf auf Gagik Egiazarian, der im Vorjahr noch unter dem Namen Egiazarov für Jena kämpfte. Der Greizer durfte um den Mannschaftssieg zu sichern, nur mit höchstens 7 Punkten Differenz verlieren, was ihm eindeutig gelang. 2:0 führend wurde er zwar dreimal mit Armeinschluss gerollt, konnte aber nervenstark beim Stande von 2:7 in der letzten Minute einen 4:9 Endstand erreichen. Die Greizer gewannen in der Höhle der Leipziger Löwen mit 13:12 und liegen nun in der Tabelle hinter Aue weiter vor Lübtheen und Werdau auf den zweiten Tabellenplatz.

Stimmen zum Kampf:
Thomas Fähndrich, Präsident des RSV: „Mit dem Sieg in Leipzig konnten wir die Woche doch noch positiv beenden. In diesem Jahr gehen alle Kämpfe sehr knapp aus. Überraschungen gibt es jedes Wochenende.“
Freistil-Bundestrainer Sven Thiele: „Es war ein schöner Kampf, spannend bis zum Schluss, so richtig nach dem Geschmack der Zuschauer. Wenn die Greizer in der Aufstellung Leffler und Ignatius ausgetauscht hätten, wäre ihr Sieg noch höher ausgefallen.“
Erhard Schmelzer @12.11.2014

Stilart Kampfsport- u. Fitness-Club Leipzig gegen RSV Rotation Greiz Ergebnis
57kg Gr.-röm. unbesetzt vs. Dustin Nürnberger 0:4-KL-0:0-00:00
61kg Freistil Darios Wedekind vs. Vladimir Codreanu 0:4-TÜ-0:16-04:22
66Akg Gr.-röm. Dustin Scherf vs. Florian Crusius 2:0-PS-3:0-06:00
66Bkg Freistil Enrico Berg vs. Radoslaw Kisiel 0:2-PS-0:7-06:00
75Akg Gr.-röm Karan Mosebach vs. Toni Stade 1:0-PS-1:0-06:00
75Bkg Freistil Gagik Egiazarien vs. Daniel Sartakov 2:0-PS-9:4-06:00
86Akg Gr.-röm. Tom Zymara vs. David Ignatius 1:0-PS-3:1-06:00
86Bkg Freistil Johann Steinforth vs. Adam Sobieraj 0:3-PS-1:10-06:00
98kg Freistil Erik Thiele vs. Thomas Leffler 2:0-PS-4:1-06:00
130kg Freistil Nico Graf vs. Sascha Förster 4:0-TÜ-15:0-02:35
[Gr.-röm. – Greco-Roman] = griechisch-römischen Stil / [F] = Freistilringen

Von Erhard Schmelzer

Der Mohlsdorfer Erhard Schmelzer ist nicht nur ein engagierter Trainer im Jugendbereich des RSV Rotation Greiz - er zeichnet sich auch durch interessante Berichterstattungen im sportlichen Bereich aus. Ebenso ist er als Vorsitzender des Vereins Reußische Fürstenstraße tätig. Mehr zu Erhard Schmelzer