2.Bundesliga Nord Ringen: WKG Pausa/Plauen gegen RSV Rotation Greiz 20:11
Mehr als 400 Zuschauer, darunter neben zahlreichen Ringkampfanhängern aus Greiz und Umgebung auch der neugewählte Präsident des Ringerverbandes Sachsen, Joachim Kühn, sahen eine hochklassige und spannende Begegnung, bei der am Ende die Gastgeber ausgelassen feierten.
Im ersten Kampf gingen die Punkte schon auf der Waage an die Gäste, da der Widersacher von Vladimir Codreanu (57 kg/Freistil) der aus Weißwasser zur WKG gestoßene Moses Stoppira vier Kilogramm Übergewicht hatte. Im Freundschaftskampf benötigte der Greizer für seinen 16:0 Erfolg nur 35 Sekunden. (Kampfstand aus Greizer Sicht: 4:0) Im schwersten Limit traf Stefan Lippke (130 kg/greco) auf den nach einer einjährigen Pause wieder für Pausa kämpfenden Plamen Tashev. Der 10 kg schwerere bulgarische Vizemeister des Vorjahres bestimmte den Kampf und kam in der vierten Minute zum Sieg mit technischer Überlegenheit. (4:4) Schwerstarbeit im wörtlichen Sinne musste Florian Crusius gegen den Pausaer Trainer Silvio Hoffmann leisten, der sich wieder einmal selbst aufgestellt hatte. Der 39-jährige wehrte sich verbissen, allerdings oftmals mit einer sehr passiven Kampfstellung. Der als sehr regelkundig bekannte Schiedsrichter Günter Wetz aus Schonungen zeigte hier einen Langmut, den man bei leichteren Regelverstößen von Greizer Sportlern vergeblich suchte. Trotzdem kam Crusius nach 5:24 Minuten zum 16:1 Erfolg. (8:4) Wieder kamen die Gastgeber postwendend zum Ausgleich, als der sehr starke Pole Adam Filipczak den sich redlich mühenden 13 kg leichteren Artem Grinko mit technischer Überlegenheit bezwang. (8:8) Radoslaw Kisiel (66 kg/frei) hat das Glück nun wirklich nicht gepachtet. Zwar nicht in der Form des Vorjahres, kämpft er äußerst motiviert, am Ende fehlen dann meist ein, zwei Punkte zum Sieg. So war es auch gegen seinen Landsmann, den mehrmaligen Meister Robert Rogalewicz. 2:0 führend, kam es zu einer Doppelaktion Sekunden vor der Pause, die der Kari mit 1:2 gegen den Greizer bewertete. Neutrale Zuschauer sahen gar ein 2:0, ein 2.2 wäre wohl gerechter gewesen. Als der Pausaer nach einem Beinangriff zu vier Punkten kam, ging der Schlüsselkampf 5:8 verloren (8:10) Thomas Leffler (86 kg/greco) traf auf den amtierenden bulgarischen Vizemeister Nikolay Bayryakov, wurde anfangs in die Verteidigung gedrängt und gab im Bodenkampf 3 Punkte und einen weiteren auf Grund einer Verwarnung ab. In der zweiten Runde kam er auf, aber nicht mehr zur Resultatsverbesserung. (8:12) Enttäuscht auf der ganzen Linie hat der erstmals in diesem Jahr eingesetzte Mateusz Bierzanowski (66 kg/greco). Der agile Werner Schellenberg ging schnell 5:0 in Führung. Der Greizer fand keine Einstellung und wurde in der vierten Minute beim Stande von 0:7 disqualifiziert. (8:16) Der große Angriffsringer ist Adam Sobieraj (86 kg/frei) nicht, Stefan Bonev machte ihn den 6:3 Erfolg durch passives Verhalten sehr schwer. (10:16) Konstantin Sommer (75 kg/frei) nahm von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand, gab aber durch einen Konter 2 Punkte ab. Am Ende gab er mit guter kämpferischer Leistung Martin Waldeck mit 3:2 das Nachsehen. (11:16) Als die Pausaer Fans schon mit „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ den Sieg feierten, musste Toni Stade (75 kg/greco) gegen den körperlich überlegenen DM-Dritten Maximilian Schwabe auf die Matte. Der Pausaer siegte mit 15:0, was den Gastgebern mit 20:11 den höchsten Saisonsieg einbrachte, mit dem sie in der Tabelle mit 6:6 Punkten zu Greiz aufschlossen.
Stimmen zum Kampf:
Thomas Fähndrich, Präsident des RSV: „Die Verletzungsmisere hat uns weit zurückgeworfen. Während unsere Aufstellung aus der Not geboren war, muss man den Pausaern ein Kompliment machen für ihre clevere Lösung.“
Andreas Seidel, Vorstandsmitglied und Hallensprecher beim KSV Pausa: „Wir hatten alle mit einem sehr knappen Ausgang gerechnet. Werner Schellenberg hat phantastisch gerungen. Das war unser Sieg.“
Joachim Kühn: Präsident des sächsischen Ringerverbandes: „Das war Werbung für den Ringkampfsport, eine volle Halle, sehr gute Stimmung, und faires Verhalten der Fans von beiden Seiten, die auch die Leistung der Gegner anerkannten. Einige Kampfergebnisse fielen zu deutlich für Pausa aus.“
Erhard Schmelzer @12.10.2014
| Stilart | WKG Pausa/Plauen | gegen | RSV Rotation Greiz | Ergebnis | |
| 57kg Freistil | Moses Stoppira | vs. | Vladimir Codreanu | 0:4-TÜ-0:16-00:35 | |
| 61kg Gr.-röm. | Silvio Hoffmann | vs. | Florian Crusius | 0:4-TÜ-1:16-05:24 | |
| 66Akg Freistil | Robert Rogalewicz | vs. | Radoslaw Kisiel | 2:0-PS-8:5-06:00 | |
| 66Bkg Gr.-röm. | Werner Schellenberg | vs. | Mateusz Bierzanowski | 4:0-DQ-7:0-03:50 | |
| 75Akg Gr.-röm | Martin Waldeck | vs. | Konstantin Sommer | 0:1-PS-2:3-06:00 | |
| 75Bkg Gr.-röm. | Maximilian Schwabe | vs. | Toni Stade | 4:0-TÜ-15:0-04:15 | |
| 86Akg Freistil | Stefan Bonev | vs. | Adam Sobieraj | 0:2-PS-3:6-06:00 | |
| 86Bkg Gr.-röm. | Nikolay Bayryakov | vs. | Thomas Leffler | 2:0-PS-4:0-06:00 | |
| 98kg Freistil | Adam Filipczak | vs. | Artem Grinko | 4:0-TÜ 15:0-02:00 | |
| 130kg Gr.-röm. | Plamen Tashev | vs. | Stefan Lippke | 4:0-TÜ-16:0-03:46 | |
| [Gr.-röm. – Greco-Roman] = griechisch-römischen Stil / [F] = Freistilringen | |||||
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.