Vorlesewettbewerb 50 plus plus im Rathaussaal GreizDie glücklichen Gewinner des Vorlesewettbewerbs: Eckhard Kiesling, Almut Kaul (r.) und Regina Sehnert.

Von Pony Pedro bis Mark Medlock reichte die Palette beim Vorlesewettbewerb
GREIZ. Sechzehn Damen und Herren der Generation 50 plus beteiligten sich am Dienstagabend im Rathaussaal am Vorlesewettbewerb, den die Bibliothek auf Initiative der Ostthüringer Zeitung ins Leben gerufen hatte. „Wenn Sie über 50 Jahre alt sind und ein Lieblingsbuch besitzen, ein Gedicht lieben, einen Liedtext vortragen möchten oder gar selbst einen Text geschrieben haben, dann suchen wir Sie“, hieß es im Aufruf der Bibliothek, der sogleich auf reges Interesse stieß. Aufregung lag an diesem Abend in der Luft; schließlich mussten die Teilnehmer vor den Ohren einer gestrengen Jury bestehen – im Podium hatten Bürgermeister Gerd Grüner; Poetry-Slam-Meister Sascha Weidhaas; Heike Rahming, Geschäftsführerin der Steuerkanzlei Wamser & Kollegen; Uwe Borchardt, Kundencenter-Leiter der Sparkasse Gera-Greiz und die Leiterin der Kinderbibliothek, Carolin Beutler Platz genommen. Der Einfachkeit halber wurden die Wettbewerbsteilnehmer alphabetisch zum Vortrag gebeten, der nach einer zweiminütigen Vorstellung der eigenen Person maximal drei Minuten dauern sollte. Aus dem Roman „Traumsammler“ von Khaled Hosseini trug Ute Bergmann aus Zeulenroda als erste Starterin eine Textpassage vor. Der Greizer Manfred Frenzel las aus „Gebrauchsanweisung für Leipzig“ von Bernd-Lutz Lange, während die Gottesgrünerin Heidrun Häckel einen Text aus Dora Heldts Buch „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen“ verlas. Aus ihren Erinnerungen an die Kindheit sprach Eva Herold mit dem Text „Verwurzelt in Neumühle“, bevor die Elsterbergin Regine Horlbeck den Liedtext „Gib mir Musik“ von Reinhard Mey rezitierte. Heiter ging es in einer Kurzgeschichte der Greizerin Almut Kaul zu; auch Eckhard Kieslings Text aus dem Buch „Das stillvergnügte Streichquartett“ mutete humorvoll an. Thea Köhler aus Kleinreinsdorf verlas das Gedicht „Das Alter“ und auch die Greizerin Bärbel Leder trug einen selbstverfassten Text vor: Texanische Begegnungen – so der Titel der Kurzerzählung. Christa Möckel, mit 77 Jahren die älteste Teilnehmerin, las aus ihren Lebenserinnerungen „Erinnerungen an den Bombenangriff in Reichenbach am 21. März 1945“. Der Rudolstädter Jörg F. Nowack, selbst Schriftsteller und Verleger, trug eine Passage aus seinem Band „Kinkerlitzchen für die Leselust“ vor. Zwei Gedichte hatte die Greizerin Elke Radtke verfasst und trug „Hochwasser 2013“ und „Wahlen 2013“ vor. Der Weidaer Harald Saul brachte eine lustige, selbstverfasste Geschichte über den Silvesterkarpfen Oskar mit. Hut ab, Herr Saul, wenn man trotz einer Sprachbarriere den Mut hat, sich einem Publikum vorzustellen. Regina Sehnert, die unter ihrem Pseudonym Anabella Freimann veröffentlicht, las einen Text aus ihrem Band „Endlich Freyja“ vor. Aus „Pony Pedro“, einem Buch von Erwin Strittmatter trug der Greizer Wolfgang Trommer eine Textpassage vor, bevor Birgit Werner ihr selbstverfasstes Gedicht „Für Mark Medlock“ zum Besten gab. Die Jury, die sich für wenige Minuten zurückzog, war sich relativ schnell einig. „Wie im Sport“ verkündete Bürgermeister Gerd Grüner die Sieger: den dritten Platz belegte Regina Sehnert, den zweiten Almut Kaul und als Sieger des Vorlesewettbewerbs 50 plus wurde Eckhard Kiesling gekürt. Für den besten selbstverfassten Text gab es ebenso eine Auszeichnung. OTZ und Bibliothek befanden, dass Birgit Werners Gedicht den ersten Platz verdient. Harald Saul und Regina Sehnert folgten auf den Plätzen Zwei und Drei.

Antje-Gesine Marsch @16.04.2014