AkzoNobel: Vorbeugender Hochwasserschutz ist abgeschlossenWerksleiter Dirk Stöppler gibt Erläuterungen zu den hochwertigen Forschungsgeräten.

Werksfeuerwehr stolz auf Zugfahrzeug VW Amarok mit leistungsstarken Pumpenanhänger
GREIZ-DÖLAU. Dass es keinen hundertprozentigen Hochwasserschutz gibt, weiß der Werksleiter der AkzoNobel Functional Chemicals GmbH, Dirk Stöppler. Umso wichtiger sei es, präventive Maßnahmen im fest installierten und mobilen Bereich zu schaffen, wie er bei einem Vor-Ort-Termin am Mittwochnachmittag betonte. Das Hochwasser, das im Juni 2013 zwanzig Prozent des Werksgeländes überflutete, hatte verheerende Schäden angerichtet – inklusive Produktionsausfall schlägt eine Summe von etwa 6,5 Mio. Euro zu Buche. Zwar seien dank der 1954 errichteten Schutzmauer die Produktionsanlagen nie in Gefahr gewesen, doch entstanden an den Gebäuden, unter anderem dem Forschungs – und Verwaltungsgebäude große Schäden, rief Herr Stöppler ins Bewusstsein zurück. Der Serverraum und die gesamte Telefon-und Überwachungsanlage fielen der Flut zum Opfer; das technische und historische Archiv seien nicht zu retten gewesen, „das tat besonders weh“, wie Dirk Stöppler gestand.
Nun sind die vorbeugenden Hochwasserschutzmaßnahmen abgeschlossen. Dreizehn der fünfzehn Gebäude wurden komplett saniert; zudem wurde das Vorland zwischen der Weißen Elster und dem Chemiewerk-Gelände aufgeräumt sowie zahlreiche Baumfällungen vorgenommen. Insgesamt 150 Einzelmaßnahmen wurden von den „eigenen Leuten“ in Angriff genommen und abgeschlossen. Noch auf der Agenda stehen die Wiedereröffnung der Rezeption, die für das 2. Quartal 2015 avisiert wurde. Für den mobilen Hochwasserschutz wurden unter anderem 40 Meter des Hochwasserschutzsystems Aquariva angeschafft, auch 10.000 Sandsäcke und 50 BigBags, in die Steine und Sand verfüllt werden können. Robuste Rohrdichtkissen können im Ernstfall Rohrleitungen oder Entwässerungseinläufe abdichten oder absperren. Besonders stolz zeigen sich der Werksleiter und der Chef der Betriebsfeuerwehr, Stephan Schaller über die Neuanschaffung eines VW Amorok und eines leistungsstarken Pumpenanhängers, der eine Leistung von 600 Kubikmeter pro Stunde aufweist. Damit können auch Kläranlagen ausgepumpt werden; zudem ist damit die Ersatz-Kühlwasserversorgung möglich, erklärt Stephan Schaller.
Als „Schwachstelle“ bezeichnet Dirk Stöppler die Brücke über die Weiße Elster, die sich im Besitz der Stadt Greiz befindet. Ginge es nach dem Werksleiter, müsste die Brücke komplett neu gebaut werden. „Die Durchlaufgeschwindigkeit beträgt dort lediglich 330 Meter pro Sekunde; 450 werden gebraucht.“ Die Entscheidung darüber wird allerdings die TLUG ( Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie) mit der Stadt Greiz fällen. Der Abriss der Arbeiterwohnunterkunft sowie einzelner Häuser in der Liebigstraße stehen dazu im Vorfeld noch an. Noch etwa eineinhalb Jahre werden wohl ins Land gehen, bis alle Schäden beseitigt sind. Nach dem Brückenbau werde auch ein neues Zufahrtskonzept auf den Weg gebracht; der Umzug der Krisen-und Notfallzentrale auf dem Werksgelände ist ebenfalls geplant, wie Dirk Stöppler betont.
Beim Rundgang über das Werksgelände konnte man sich überzeugen, was in Sachen Hochwasserschutz im Betrieb AkzoNobel geleistet wurde. Gemeinsam mit der TLUG und der Stadt Greiz erarbeitet man nun gemeinsam ein Hochwasserschutzkonzept für den Bereich des Betriebes. Bei den Scopingterminen wird Dirk Stöppler anwesend sein: Da treffen sich Experten mit der Behörde und Naturschutzverbänden.

Antje-Gesine Marsch @26.03.2015