Artenschutzstation Dörtendorf mit Biotop-Umgestaltung

Deutschlands größtes und komplexestes Artenschutzgebäude ist entstanden

Artenschutzstation Dörtendorf mit Biotop-Umgestaltung
Roland Tischbier (l.) von der Stiftung Pro Artenvielfalt im Gespräch mit Landrätin Martina Schweinsburg und Ralf Rauch, Hauptgeschäftsführer der Thüringer Fernwasserversorgung.
Foto: Thüringer Fernwasserversorgung, Sandra Kühn
DÖRTENDORF. Nach achtmonatiger Rück- und Umbauzeit ist das neue Artenschutzprojekt der Stiftung Pro Artenvielfalt® fertiggestellt. Mit der Artenschutzstation (ASS) Dörtendorf ist Deutschlands größtes und komplexestes Artenschutzgebäude entstanden.Dieses einzigartige Artenschutzprojekt konnte die Stiftung nur dank der vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit mit der Thüringer Fernwasserversorgung realisieren. Mit dem Kauf des zur Stilllegung und zum Abriss vorgesehenen Gebäudeteils der ehemaligen Trinkwasseraufbereitungsanlage Dörtendorf, einschließlich eines nicht mehr betriebsnotwendigen Grundstücksteils mit einer Fläche von ca. 1,6 Hektar, wurden die notwendigen Voraussetzungen für diese Ostthüringer Artenschutzstation geschaffen.
Der notariell beglaubigte Kaufvertrag besiegelte am 16.12.2014 die Eigentumsübertragung von der Thüringer Fernwasserversorgung auf die Stiftung Pro Artenvielfalt®.
Seit dem Beginn der Umbauarbeiten, die ausschließlich Handwerksbetriebe der Region ausführten, und den umfangreichen Biotopgestaltungsarbeiten hat sich einiges getan.
Bereits im Winterhalbjahr 2013/2014 wurde das stillgelegte Gebäude speziell für Dohlen und Mauersegler als räumlich naheliegendes Ausweichquartier umgebaut und damit in vollem Umfang den Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes entsprochen. Erfreulich schnell nahmen fünf Dohlen-Paare die neu geschaffenen Nisthöhlen an und zogen nach erfolgreicher Brut 10 Jungdohlen groß.
Die Artenschutzstation bietet nun Wanderfalke, Turmfalke, Schleiereule, Dohle, einer Mehlschwalbenbrutkolonie, Mauersegler, Haus- und Feldsperling, Hausrotschwanz und Bachstelze sowie mehreren Fledermausarten ein nachhaltig gesichertes Dach über dem Kopf und ein als Nahrungs-Biotop optimiertes, reich strukturiertes und ungestörtes Umfeld.
Auf dem stiftungseigenen Grundstück wurden mehr als 800 heimische beerentragende Wildsträucher und Laubbäume gepflanzt. Mit den eingebrachten 460 Kubikmeter für die Region typischen Felsgesteins entstand ein neues Trocken-Biotop für die letzten dort noch vorkommenden Lurche und Reptilien.
Das Artenschutzprojekt wurde von der Stiftung Pro Artenvielfalt® ausschließlich mit privaten Spendengeldern aus ganz Deutschland finanziert. Insgesamt wurden bis heute zirka 57.000 Euro investiert.
Pressemitteilung Thüringer Fernwasserversorgung @30.04.2015