Freundeskreis der Sammlungen des Sommerpalais zu Greiz erwirbt wertvolles Buchv.r. Michael Hadlich, Reinhilde Machalett, Ronny Heydrich und Larissa Kraft präsentieren den Band, den der Freundeskreis des Hauses kaufte.

Zeulenrodaer Michael Hadlich überlässt der Staatlichen Bücher-und Kupferstichsammlung einen Band aus dem 16. Jahrhundert

GREIZ. Eine wertvollen Band, der in den Jahren 1533 und 1540 verfasst und im Jahr 1552 gebunden wurde, erwarb der Freundeskreis der Sammlungen des Sommerpalais zu Greiz aus dem Besitz von Michael Hadlich aus Zeulenroda. Am Mittwochvormittag unterzeichneten die Vorsitzende des Vereins, Reinhilde Machalett und der Verkäufer im Festsaal des Palais den Vertrag.
Fünfzig Jahre lang befand sich das wertvolle Exemplar im Familienbesitz der Hadlichs. Einst aus dem Müllhaufen einer Haushaltauflösung herausgeholt schlummerte es bis auf einen kurzen Restaurierungsausflug in den 1970er Jahren gut eingepackt in einem Zeulenrodaer Schrank. Das Kuriose: In den 1970er Jahren ergab es sich, dass sich Michael Schadlich und der ehemalige Restaurator des Sommerpalais, Hubertus Blase, bei einem Betriebsausflug in Lobenstein kennen lernten. Man kam ins Gespräch und Blase gab sich als Fachmann zu erkennen. Ich brachte das Buch in das Palais und holte es irgendwann neu gebunden und mit erneuertem Holzrahmen wieder ab, erinnert sich Michael Hadlich.

Dass dieser 450 Jahre alte Band schlussendlich wieder nach Greiz zurückkehrt, freut den Zeulenrodaer besonders. Sicher hätte auch unser Stadtmuseum seine Freude an diesem Buch gehabt, doch hier in der Staatlichen Bücher-und Kupferstichsammlung ist es am besten aufgehoben. Über die Kaufsumme hüllen sich der Schatzmeister des Freundeskreises, Ronny Heydrich, und Michael Hadlich in Schweigen. Nur so viel verriet die Vereinsvorsitzende Reinhilde Machalett: Zur Finanzierung dienten zum einen Mitgliedsbeträge, zum anderen Erlöse aus dem jährlichen „Winterzauber“ im Gartensaal.
Der gewichtige Band sei ein tolles Werk, urteilt auch die Direktorin des Sommerpalais, Eva-Maria von Mä¡riä¡ssy. Der erste Teil titelt Plutarchu Parallela En Biois Ellenonte Kai Romaion. Basel, 1533, der zweite Chiliades Adagiorum, Opus Integrum Et Perfectum D. Erasmi Roterodami. Köln, 1540, wie sie erläutert.

Larissa Kraft, die in der Einrichtung ihr Freiwilliges soziales Jahr absolviert, hatte sich im Vorfeld mit dem in griechischer Sprache geschriebenen Werk vertraut gemacht. Während der griechische Schriftsteller Plutarch (45-125) in seiner 369-seitigen Schrift einen römischen und griechischen Staatsmann zu Respekt voreinander anstiften möchte, beinhaltet das 874-seitige Buch von Erasmus von Rotterdam (1466-1536) verschiedene Sprichwörter, die er mit Kommentaren versah.
Das Buch besitzt für mich lediglich einen ideellen Wert, wie Michael Hadlich unterstrich. Seine beiden Söhne seien nicht an Büchern interessiert und er habe noch genügend andere Literatur zum Lesen, wie er augenzwinkernd meinte. Am 1. März wird der Band offiziell der Staatlichen Bücher-und Kupferstichsammlung übergeben, wie Frau von Mariassy ankündigt. Dann bekommt der Band auch eine Inventarnummer.

Antje-Gesine Marsch @12.02.2014