Global Young ReformersDie Global Young Reformers gemeinsam mit den Jugendlichen aus Greiz.

Umfangreiches und spannendes Wochenendprogramm begeisterte die Gäste
GREIZ. Alle sechs angekündigten „Global Young Reformers“ im Alter von 23 bis 30 Jahren kamen am Freitag gut in Greiz an, freute sich Kreisjugendreferent Christian Mende. Ein abwechslungsreiches Wochenende erwartete die Gäste aus Chile, Russland, Indien, Bangladesch, Nicaragua und Süd Korea. Mit dabei waren auch bis zu 15 Jugendliche aus Greiz.
Am Freitag fand ein Gespräch mit dem Geschäftsführer des Diakonievereins Carolinenfeld e.V., Dr. Wolfgang Gündel statt. Er referierte über die Carolinenschule und die Wohnstätte für Menschen mit Behinderungen.
Zunächst gab Dr. Gündel einen kurzen historischen Abriss zur Entwicklung und dem Stand heute zum Thema Inklusion. Es folgten ein Gespräch und Austausch über die Förderung von Menschen mit Behinderung in den jeweiligen Herkunftsländern. „Diese entspricht teilweise dem Stand wie bei uns vor 60 Jahren“, fiel Christian Mende dabei auf. Im Anschluss lud der Kreisjugendreferent die Jugendlichen mit und ohne Behinderung aus den Greizer Jugendgruppen zum gemeinsamen Abendbrot ein. „Gewünscht war ein klassisches deutsches Abendbrot mit verschieden Brot-und Wurstsorten, wie Blutwurst und Leberwurst; dazu französischer und holländischer Käse und italienische Tomate Mozzarella…“. Zweifelderball und Uni-Hock spielten alle am Abend in der Gymnastikhalle – anschließend folgte ein gemeinsames Singen. „Faszinierend, wie viele gleiche Lieder im Bereich moderner christlicher Musik zur Zeit auf allen Kontinenten gleich sind“, so Christian Mende.
Der Samstag begann mit einem gemeinsamen Frühstück und einer Begegnung mit der Theatergruppe „Lichtblick“ aus Carolinenfeld. Es folgten ein Austausch über die Gruppe und das Konzept, eine kurze Vorführung und ein gemeinsames Fotoshooting zum Thema des diesjährigen Theaterherbstes „Irgendwie Anders“. Gemeinsames Einkaufen im Kaufland, mit dem Ziel, ein gemeinsames interkulturelles Kochen in der Schulküche der Carolinenfeldschule zum Mittagessen vorzubereiten, stand am Vormittag ebenso auf dem Programm.
Es gab:
o Süd Koreanisch: Rindfleisch gebraten (mit Kiwi), Frühlingszwiebel und Möhren mit Reis
o Russisch: handgemachte Pelmeni
o Indisch: Gericht mit Hähnchenkeulen, welche in einem Gewürzsud aus Ingwer, Anis, Zimt, Knoblauch, Curry, Paprika gekocht wurden, mit Reis
o Bangladesch: eine Art Linsensuppe mit vielen Gewürzen und Reis
o Chile und Nicaragua: Tortillas mit eigenem Dipp, Warps mit selbst zubereiteter Füllung

“ Alles war sehr sehr lecker und nicht nur wir Einheimischen freuten uns über die Geschmacksexplosion und Sinneserweiterung, sondern auch die Gäste, die sich auf diese Weise auch noch einmal begegnen konnten“, resümierte Christian Mende. Gekocht wurde etwa drei Stunden lang.
Gut gesättigt unternahm man am Nachmittag einen Ausflug nach Greiz mit Museumsrundgang im Unteren Schloss, eine Tour zum Oberen Schloss und über den Park zurück nach Obergrochlitz. Ein gemeinsames Grillen und ein Spieleabend schlossen sich an. „Wir verständigten uns in englischer Sprache“, wie Christian Mende hervor hob.
Der Sonntag begann mit einem Gottesdienstbesuch in der Greizer Stadtkirche „St. Marien“.
Das Legen des Geocaches in Obergrochlitz, nahe der Schule mit Überreichung der Geocoins, die in Geocaches in den Heimatstädten gelegt werden sollen, schloss sich am Vormittag an. „Auftrag und Ziel der Münzlegung waren: nach Deutschland reisen, in das Land der Reformation und hier in eine Stadt, die mit Martin Luther und/oder der Reformation in Verbindung steht“, fasste der Kreisjugendreferent zusammen.
„Wir haben zudem sechs Geocoins hier in einem Geocache deponiert und jeweils eine Münze, die ja alle einen individuellen Code haben, soll in die Heimatstadt eines jedes Gastes sozusagen per Anhalter (Finder zu Finder) reisen. Wir sind alle sehr gespannt, wann die Ziele erreicht werden und über welche Orte, Städte, Regionen, Länder und Kontinente die Münzen dann gereist sind“, so das Anliegen.
Nach dem Mittagessen fuhren die Global Reformers zurück nach Wittenberg. „Am Ende der Woche reisen von dort alle 145 Delegierte aus der ganzen Welt wieder ab.“
Eine „ganz tolle Erfahrung über alle Sprachgrenzen hinweg“, nannte Christian Mende die Erlebnisse des Wochenendes. Eine ganz neue Erkenntnis erfuhr der Kreisjugendreferent, dass von Bangladesch über Russland bis nach Chile die lutherischen Gottesdienste so gleich sind. „Wir führten Gespräche über Visionen und mögliche Projekte bei uns und in den Herkunftsländern“, so Mende, der sich freuen würde, wenn man sich vielleicht einmal wiedersieht.

Info:
Vom 22. August bis zum 4. September 2015 kommen 145 Jugendliche und junge Erwachsene aus der ganzen Welt nach Lutherstadt Wittenberg. Das Netzwerk Junger Reformerinnen und Reformer des Lutherischen Weltbundes (LWB) trifft sich zu einer Reformationswerkstatt. Unter dem Motto „Befreit durch Gottes Liebe – um die Welt zu verändern“ stehen gegenseitiger Austausch und weltweites Lernen im Mittelpunkt. Außerdem werden die Teilnehmenden Reformationsprojekte entwickeln, die die jungen Erwachsenen bis 2017 in ihren Heimatkirchen umsetzen wollen.

Antje-Gesine Marsch @01.09.2015