GREIZ. Auf vielerlei Art und manch spektakulärer Aktion ist es der Greizer Faschingsgesellschaft GFG in den letzten Jahren immer wieder gelungen, am 11.11. um 11.11 Uhr den Rathausschlüssel in ihre Gewalt zu bekommen. Erboxt wurde er noch nie. Angeregt durch das diesjährige Motto „Wodka, Moskau, russisch Roulette wir feiern Fasching auf Greizer Parkett“ kamen die Greizer Narren auf die Idee, den Greizer Bürgermeister im Box-Ring zu besiegen und so an den heiß ersehnten Schlüssel der Macht zu kommen. Ein „ausgedienter russischer Superschwergewichts-Boxer, so um die 40, mit einer Körpergröße von 2,13 Metern und einer gefährlichen Linken wurde eingekauft, der den Rathauschef herausforderte. In dicken Norwegersocken, grüner Jogginghose, eingehüllt in die rote russische Flagge mit Hammer, Sichel und Stern baute sich Nikolai (Jens Welz) vor Uli Zschegner auf, den Vize-Rathauschef, der bis jetzt jeden politischen Gegner geschlagen hat, wie er zugab. Ging die erste Runde noch remis aus, setzte sich Nikolai in der zweiten durch und besiegte den Rivalen durch technisches K.O. in der dritten.
Wohl oder übel musste Uli Zschegner, der mit einem blauen Auge davongekommen war, den Rathausschlüssel an Yvonne Schwabe, die Präsidentin der Greizer Faschingsgesellschaft übergeben. Den Greizer Narren gab er noch mit auf den Weg, nicht zu viel Mist zu machen, das könne man im Rathaus selbst. Die Greizer zu Freude und Frohsinn zu führen, kündigte die GFG-Präsidentin an und lud für kommenden Sonnabend zum Saisonauftakt in die Kurt-Rödel-Halle ein. Wie Moderator Peter Heckel ankündigte, werde dort auch das neue Prinzenpaar vorgestellt. Kurz vor dem Fassbieranstich schoss Lucie, die Konfetti-Kanone ihre bunten Schnipsel auf die zahlreichen Gäste auf dem Greizer Markt. Uli Zschegner, der den Anstich vollzog, hatte sich fürsorglich eine grüne Gummischürze mitgebracht. Nur für alle Fälle, ich habe dann gleich Dienstberatung, wie er unkte. Dass der Tanz der Garde an diesem kühlen Novembertag wegen der fehlenden Musik ausfiel, war zwar schade, aber Life is live, wie es Peter Heckel entschuldigte.
Antje-Gesine Marsch 11.11.2013
