Greizer Osterbrunnen mit Frühlingsliedern eingeweihtHartmut Giehler (Akkordeon) und Waltraud Hertel (Violine) sorgten für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung.

Greizer AWO-Frauen waren auch in diesem Jahr mit Fleiß und Eifer dabei
GREIZ. Mit einem kleinen Frühlingslieder-Programm, das von Hartmut Giehler (Akkordeon) und Waltraud Hertel (Violine) gestaltet wurde, ist am Palmsonntag der Osterbrunnen im Herzen der Stadt für das Jahr 2015 übergeben worden. Auch in diesem Jahr haben es sich die AWO-Frauen zur Aufgabe gemacht, den Röhrenbrunnen in einen Osterbrunnen zu verzaubern. Ihn schmücken mit Stoff bezogene oder mit Garn kunstvoll umhäkelte Ostereier. Nachdem die Idee vor fünf Jahren erstmals in die Tat umgesetzt wurde, entwickelte sie sich bereits zu einer schönen Tradition. So wurden emsig Styroporeier geschlitzt, nach Schablonen Stoffteile zugeschnitten und über das Ei gespannt, sowie mit Draht fixiert. Die »Bauchbinde«, mit der das Ei später an der Osterkrone befestigt wird, verschwindet unter gehäkelter Schnur. Außerdem wurden die Eier in Klarlack getaucht, um der Witterung trotzen zu können. Der Greizer Osterbrunnen ist übrigens deutschlandweit der einzige, der ausschließlich mit textilen Eiern geschmückt ist. Ursprünglich stammt die Tradition aus der Fränkischen Schweiz und datiert auf Anfang des 20. Jahrhunderts. Bereits am Freitagfrüh hatten die fleißigen Männer des Bauhofes der Stadt Greiz den Röhrenbrunnen in den Osterbrunnen umfunktioniert. Mit dünnem Draht und viel Geschick wurden die Ostereierzweige auf das Gestell gebunden und erhielten so ihre geschwungene Form. „Über allem prangt die reußische Krone, die an die textile Geschichte der Stadt erinnert“, wie Silke Stark in ihren Begrüßungsworten betonte. So schließe sich der Kreis zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Frau Stark dankte den Frauen, die mit viel Liebe und Fingerfertigkeit diese kleinen textilen Kunstwerke schufen.
Was sich die Frauen der AWO-Gruppe von ganzem Herzen wünschen: “Hoffentlich kommen in diesem Jahr keine dreisten Ostereierdiebe!” In den Vorjahren hatte man eine Vielzahl der kunstvollen Gebilde einfach abgerissen und weggeworfen.

Antje-Gesine Marsch @29.03.2015