Gut besuchtes Herbstfest in Gommla

Vereine, Ortsteilrat und engagierte Bürger setzten Tradition fort

Gut besuchtes Herbstfest in Gommla
Der Raasdorfer Männerchor bei seinem Auftritt.
Foto: Peter Reichardt
GOMMLA. Erst Hochnebel – doch dann brach die Sonne durch und herrlichstes Sommerwetter, der Volksmund sagt auch Kaiserwetter dazu, begleitete das Herbstfest im Greizer Ortsteil Gommla, das von den ortsansässigen Vereinen, dem Ortsteilrat und engagierten Bürgern am Wochenende organisiert wurde und auf dem Sportplatz über die Bühne ging. Die Höhenlage von Gommla hatte dabei auch ihre Vorzüge, ging doch immer ein Lüftchen und brachte damit eine gewisse Abkühlung. Also beste Voraussetzungen für gute Laune und ein schönes sowie familiäres Herbstfest, das die Gommlaer und ihre Gäste entsprechend zu feiern wussten. Und da setzten die Männer des ASV Gommla 1882 gleich ihre Duftmarke. Waren sie es doch, die mit dem 11. Gommlaer Faustballturnier dieses Herbstfest 2015 eröffneten und, was natürlich besonders animierte, es auch vor den Mannschaften des TuS Obergrochlitz, der SG Kurtschau und des SV Blau-Weiß Auma gewannen. Fünf Stunden Feldfaustball vom Feinsten mit dem Erfolg des Gastgebers – ein Auftakt nach Maß, wie es Ulrich Prüfer, der Vorsitzende des ASV Gommla 1882 ausdrückte. Doch dann ging es nahtlos in den Festbetrieb über, wobei das Chortreffen der Singgemeinschaft Gommla/Irchwitz mit dem Männergesangverein Raasdorf und dem Männerchor Kurtschau einer der Höhepunkte des Samstagnachmittag war. Männergesang, wie man ihn sich wünscht, kraftvoll und mit viel Ausdruck war zu hören, aber auch die feinen Töne und eine saubere Artikulierung begeisterten die Gäste auf dem Gommlaer Sportplatz. Über „Liebe und Wein“ sangen die drei Chöre gemeinsam, genau so wie das „Bierlied“ oder „Aus der Traube in die Tonne“ den fröhlichen Auftakt für das knapp zweistündige Chorkonzert gaben. Natürlich brachten auch die drei Chöre einzeln ihr musikalisches Können zu Gehör, wobei, und das wurde mit viel Freude von den Konzertgäste aufgenommen, die Ortshymnen von Gommla, Raasdorf und auch Kurtschau vorgetragen wurden. Eine heimatliche Reminiszens an die alten Orte, die vor der Eingemeindung in die Stadt Greiz selbstständig waren. Doch auch schmissige Töne, wie beim „Deutschmeister Regimentsmarsch“ und dem Lied „Frisch auf, es grüßt der Sonnenschein“, sowie lyrische und romantische Klänge ( „Abendfrieden“ ; „herrliches Weinland“ ; „Oh du schöne Rosenzeit“ ) waren zu hören und animierten die Konzertgäste zu viel Beifall.
Ein völlig anderes Thema, doch für jeden Haushalt von großem Interesse, demonstrierten die Kameraden der FFW Gommla. Was passiert, wenn Fett in der Pfanne brennt? Wie diese Flammen löschen? Es war schon toll zu erleben, wenn Wasser in brennendes Fett gerät und wie die beiden Elemente ( Feuer und Wasser ) da reagieren. Eine Lehrvorführung, die sicher zum Nachdenken anregte und manchem die Augen öffnete.
Interessant auch der Flohmarkt und die Pflanzentauschbörse, die reges Interesse fanden. Es war schon erstaunlich, was die Gommlaer für den Flohmarkt alles zusammen getragen und für einen guten Zweck in Gommla bereits gestellt hatten. Da konnte man kupferne Wärmflaschen, alte Aschkuchenformen aus Steingut, Krüge, Flaschen, Glas- und Keramikwaren, ja selbst ganze Services, aber auch Fitneß-Geräte, altes Spielzeug und Bücher erwerben, und das für sehr kulante Preise. Manch Teil fand da seinen Liebhaber. Umlagert war der Flohmarkt jedenfalls den ganzen Nachmittag. Genau so wie manch einer in den Raritäten der Pflanzentauschbörse stöberte, sich zu den Pflanzen informierte sowie dieses oder jenes Stück mit nach Hause nahm. Den Kindern hatte es die Hüpfburg und das Glücksrad angetan. Aber auch das Kinderschminken ließ manches der Gesichter der Kleinen plötzlich zu einem Schmetterling, einem Löwen, oder gar einem Teufel oder Piraten werden.
Die Großen erprobten da lieber ihre Kräfte beim Kegeln, das Thomas Gerwatowski gewann, und dem „Haut den Lucas“, wo Thomas Ehlert bei den Männern und Bianka Grau bei den Damen nicht zu schlagen waren. Natürlich war auch die Tombola ein Renner dieses Tages, so dass schon am späten Nachmittag alle Lose verkauft waren. Die Gommlaer Frauen hatten ihre ganze Ehre in die in den Familien überlieferten Kuchenrezepte gesteckt und hausgebackenen Kuchen vom Feinsten sowie in großer Vielfalt mitgebracht, der viele Gaumen der Gäste des Herbstfestes in den höchsten Tönen schwärmen ließ. Wer es deftiger wollte, der ließ sich von den Spezialitäten vom Grill, insbesondere aber vom Wildschwein am Spieß, verwöhnen. Ein Dank an die Jägerschaft, die dieses Wildschwein zur Verfügung gestellt hatte. Natürlich kamen auch die „Wildschützen“ unter den Gästen des Festes auf ihre Kosten. Konnten sie doch am Schießstand der Kreisjägerschaft und des Hegeringes ihre Zielgenauigkeit unter Beweis stellen und manches Stück Wildbret dabei gewinnen. Am Abend wurde zu den Klängen der Gruppe „Holliday“ manch kesse Sohle aufs Parkett gelegt. Man saß zusammen, unterhielt sich, ließ alte Erinnerungen wieder aufleben und löste dabei auch noch ganz unkompliziert diese oder jene Verstimmung untereinander. Ein vergnüglicher Tag, der bis in die späte Nacht hinein gefeiert wurde.
Natürlich ging es am Sonntag Vormittag sportlich weiter. Traditionell hatte man zum „Beach-Volleyball-Turnier für Jedermann“ eingeladen. 17 Freizeitvolleyballer waren auf den Gommlaer Sportplatz gekommen und stellten sich bei bestem Sommerwetter den Anforderungen dieses Freizeit-Turniers. Interessant, dass die Mannschaften aus den anwesenden Teilnehmern per Los zusammen geführt wurden. Gewonnen hat das Team um Mannschaftskapitän Vincent Hoffmann, der sicher manchem von der Kurtschauer Faustballjugend bekannt ist.
Doch auch die Skatspieler kamen auf ihre Kosten. Wurde doch am Sonntagvormittag der schon ebenfalls traditionelle Preisskat an vier Tischen ausgespielt. Zwei Runden zu je 48 Spielen galt es möglichst siegreich zu überstehen. Ulrich Prüfer, der Vereinsvorsitzende des ASV Gommla 1882, war es, der mit 2573 Punkten den Sieg für sich deklamierte. Wie eng es in diesem Skatturnier zuging, zeigen die Plätze Zwei an Ulrich Geyer aus Gommla mit 2376 Punkte, und Platz Drei an Bernd Gruchalla aus Greiz-Pohlitz mit 2371 Punkten.
Natürlich feierte man den sonntäglichen Frühschoppen des Gommlaer Herbstfestes ausgiebig, war doch das kühle Blonde der Greizer Vereinsbrauerei nicht zu verachten.
Ein traditionelles Herbstfest in Gommla, das dazu beigetragen hat, den Zusammenhalt im Ort zu festigen, gemeinsam gemütliche Stunden zu verleben und damit das gesellschaftliche Miteinander im Greizer Ortsteil zu stärken. Ein Dank an all die, die durch ihr Engagement sowie ihr tätiges Handeln zum Erfolg dieses Festes beigetragen haben.

Peter Reichardt @03.09.2015

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.