Greizer Heimatbote Juli 1975

Kulturspiegel für den Kreis Greiz


INHALT Juli 1975

– „rund“ — um die Kultur
– Solisten, Interpretation, Werkwahl gefielen
– Ein Betriebs-Festspielprogramm — als Vorbild
– Musikschule Greiz bei Händelfestspielen vertreten
– Thomas-Mann-Matinee
– Erster Streckenteil der „Elstertalbahn“ eröffnet
– In Vorbereitung (Heimat- und Ruinenfest Elsterberg)
– Richtigstellung
– Jazzkonzerte in Greiz
– DABEISEIN (Kulturfesttage)
– Eine Wunderwaschmaschine des 18. Jahrhunderts
– Galerie der Freundschaft im Bezirk Gera
– Notizen aus dem Volkskunstschaffen
– Ornithologie — nicht nur ein Freizeithobby
– Lyrikbändchen in Greiz
– Das Blutgericht zu Weida anno 1526
– Neues Erholungsgebiet: Talsperre Zeulenroda
– Ein „Reiseverführer“
– Die Spring-Wolfsmilch
– Von Berga durchs Elstertal zur Hammermichelbaude
– Kurz notiert
– „Schiebt, ihr Leite, schiebt e‘ bissel“
– Für Sie gelesen — aus heimatlichem Schrifttum
– Mai 1975 in seltener Blütenpracht

Der Friede ist die grobe, einzige Angelegenheit der Menschen, und der Wert eines Kunstwerkes wird in Zukunft unwillkürlich danach bemessen werden, inwiefern es den Geist des Friedens zu verbreiten vermag. Die Verbundenheit des künstlerischen Werkes mit den Gedanken der heutigen Menschen an den Frieden und eine bessere Zukunft der Menschheit ist unerlässlich.Thomas Mann

rund« — um die Kultur
Am 6. Juni 1975 fand unter Federführung der FDJ-Kreisleitung im großen Saal der HOG „Friedensbrücke“ eine Kulturaktivtagung statt. Als Abschluß bot am Abend das Kreiskulturhaus „Theater der Stadt Greiz“ im Rahmen seiner Klub-Disko, „rund“ — um die Kultur, ein Kulturangebot für die Jugend. Interviews mit Leitern kultureller Einrichtungen, so Dr. Werner Becker von den Staatlichen Museen Greiz, Bernd Franke vom Kulturhaus der „DSF“ Berga, Jürgen Asmus von der Kreisfilmstelle Greiz u. a. wechselten mit Darbietungen verschiedener Volkskunstkollektive (10 Gruppen mit insgesamt 145 Mitwirkenden) ab. Titel der Klub-Disko, die zum Tanzen aufforderten, moderiert von Peter Voigt, Direktor des Kreiskulturhauses „Theater der Stadt Greiz“ — in seinen Händen lag auch die Gesamtleitung der Veranstaltung — sorgten für die gesellige Auflockerung des Abend.
Konnte der Abend auch nicht alle Möglichkeiten des kulturellen Angebotes des Kreises Greiz für die Jugend voll zur Geltung bringen (Zeit und Raum waren bemessen), so zeigte er doch wie vielseitig, interessant und niveauvoll Freizeit verbracht werden kann. Sicher eine gelungene Form einer gestalteten Klub-Disko, die beispielgebend sein sollte.

Solisten, Interpretationtion, Werkwahl gefielen …
Rück- und Vorschau im Greizer Konzertleben

Orchestergästebuch Staatl. Sinfonieorchesters Greiz
Eintragungen in das Orchestergästebuch von Prof. Dr. Röttger und Jan Panenka
Das kennzeichnete die zehn großen Anrechts- und vier Sondersinfoniekonzerte des Staatl. Sinfonieorchesters Greiz in der nunmehr abgeschlossenen Greizer Konzertspielzeit (samt einigen wenigen Kammermusikabenden): ein interessantes, im Sinne fortschrittlichen Musikschaffens vielseitiges Gesamtprogramm, eine zumeist unmittelbar wirkende, vitale musikantische Interpretation mit verschiedenen Erst- oder Uraufführungen sowie eine recht glückliche Solistenverpflichtung, für die „Provinz“ ja leider nicht immer ganz leicht. Hinzu kam eine spürbar weiterhin gesteigerte Qualität unseres bewährten, oft wesentlich verstärkten Klangkörpers, so daß einige recht beachtliche künstlerische Höhepunkte im Greizer Konzertleben 1974/75 zu verzeichnen waren. An vorderster Stelle: das vorerst wohl einmalige Solisten-Orchesterkonzert (V.) mit dem großartigen sowjetischen Meistergeiger Michail Waimann, der drei berühmte Violinkonzerte (Bach, Mozart, Brahms) bot und stürmischen Beifall errang. Stark beeindruckende solistische Leistungen vermittelten daneben der junge, hochbegabte Pianist Jewgeni Magilewski aus der UdSSR in dem technisch außerordentlich schwierigen, daher selten zu hörenden 3. Rachmaninow-Konzert sowie die hier bereits bestens bekannte DDR-Pianistin Annerose Schmidt in Bartoks diffizilem 3. Klavierkonzert.
Weitere Solisten, deren Interpretationen überzeugten: der Dresdener Solotrompeter Ludwig Güttler mit Haydns einmaligem Trompetenkonzert, der hervorragende Berliner Bariton Siegfried Lorenz (seine feine Gestaltung des Mahler-Liedzyklus wurde unverständlicherweise etwas zurückhaltend unter dem Gastdirigenten Miron Ratiu aufgenommen), Renate Schoder (anstelle der Chilenin Iris Rodrigan), Siegfried Stöckigt (virtuos gespielte eigene „Partita ritmica“), Heinz Schunk als Geiger wie vor allem „unser“ Karl Suske (Berlin), dessen hervorragend werkechtes Beethovenspiel (Violinkonzert) zur XXVII. Greizer Musikwoche 1974 zu begeistern wußte, während Antonin Moravec (CSSR) in Dvoraks Violinkonzert etwas enttäuschte. Eindrucksstärkste rein sinfonische Leistungen bot unser stark beanspruchtes Orchester vor allem in der so bedeutsamen, wagemutigen Erstaufführung von Schostakowitschs 15. Sinfonie zum Ausklang der Festival-Wochen anläßlich des 30. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus, als Sonderkonzert besuchsmäßig durch die Veranstaltungsfülle dieser Mai- Wochen leider ein ungenügend gewürdigtes Ereignis! Bestleistungen und weitere Höhepunkte hier: Bruckners „Vierte“, Brahms II. Sinfonie, Strawinskys „Feuervogel“ und besonders Gershwins „Ein Amerikaner in Paris“, der wiederholt werden mußte.
Unter den dabei gebotenen zeitgenössischen Werken — keineswegs alle in Qualität und „Ankommen“ überzeugend — ragten außer der genannten Schostakowitsch-Sinfonie die Uraufführung der „Schütz-Impressionen“ des Jenaers Hans Jürgen Schmidt, die Orschester-Serenade des Tschechen Isa Krejci sowie Rudolf Dresslers „Gershwin“-Variationen heraus, während man in Krause-Graumnitz „Seelingstadter Festmusik“ als Auftrags-Uraufführung festlichen Charakter etwas vermißte.
Ein Klaviertrio-Abend (Heinig/Degenhardt/ Weigelt), Wiederaufführung von Beethovens „Neunter“, ein ausverkaufter stilschöner J.-S.-Bach-Abend, dazu Mozarts „Krönungsmesse“ (Stadtkirche) zählten weiterhin zu besonderen musikalischen Erlebnissen.
Die neue Konzertsaison 1975/76 – wiederum mit zehn Anrechts-und einigen Sonderkonzerten – weist als Solisten von Rang auf: den Geiger Manfred Scherzer (Leipzig), erstmals eine Japanerin mit Yaeko Yamane (Klavier), den Berliner Bratscher Manfred Schumann, den bekannten sowjetischen Geiger Eduard Gratsch und seine Landsmännin Nina Leltschuk als Pianistin, den jungen Weimarer Nachwuchspianisten Martin Högner und das Solistenpaar Gyula Dalla/Werner Tast, Berlin (Harfe / Flöte). Erfreulicherweise gibts diesmal mehr Vokal-Solisten mit Jadwiga Romanzka (VR Polen), Siegfried Kehl mit Dieter Weimann (Leipzig), während ein weihnachtliches Konzert Sybille Suske (Berlin), Peter Menzel (Dresden) und Friedrich Krausewald (Cottbus) nach Greiz bringen will.
Das vielseitige Gesamtprogramm berücksichtigt wiederum wertvolle klassische und neue zeitgenössische bzw. zeitnahe Werke: neben solchen von J. S. Bach (dabei ein 2. Bach-Abend anläßlich des 225. Todestages), Händel, Haydn, Stamitz, Mozart, Beethoven, Grieg, Liszt, Berlioz, Dvorak, Tschaikowski, Brahms, Weber und Richard Strauss sind der Franzose Albert Roussel, der Pole Karol Szymanowski (Lieder), der Ungar Bela Bartok, der Rumäne George Enescu, der erfolgreiche Dresdener Udo Zimmermann (Streichermusik), K. H. Pillney (Eskapaden eines Gassenhauers) und der hier kaum bekannte, in den USA vielgespielte Amerikaner Chares Ives (2. Sinfonie) vertreten. Einer der Höhepunkte dürfte die erstmalige Greizer Aufführung von Gustav Mahlers 1908 entstandener großer Vokalsinfonie „Das Lied von der Erde“ mit den beiden genannten Leipziger Solisten im Mai 1976 werden.
Günter Heinig als musikalischem Oberleiter ist nicht zuletzt zu danken, daß er als Programmgestalter wie als zupackender, schlagtechnisch versierter Dirigent (zuweilen allerdings in zu ausladender Gestik), dazu als ausgezeichneter Pianist (Cembalist) solche Konzerterlebnisse vermittelte. Neben ihm werden es in der kommenden Konzertsaison zwei Gastdirigenten sein: Josef Hercl aus der CSSR (Februar) und der aus Greiz stammende ehem. Stavenhagenpreisträger Wolf-Dieter Hauschild vom Berliner Rundfunk (September), während im traditionellen Stavenhagenpreisträger-Konzert zu Beginn der XXVIII. Greizer Musikwoche (16.-29. November) die ehemaligen Preisträger Hermann Krammer, Solofagottist im DEFA-Orchester, und der im Vorjahr ausgefallene Herbert Schmidt von der Weimarer Musikhochschule als Pianist mitwirken. Eine Konzertanrechtszeichnung sollte allen Musikfreunden das Erleben dieser erfreulicherweise zumeist sehr gut besuchten, wertvollen Konzerte nicht entgehen lassen.
Dr. Hauschild
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Ein Betriebs-Festspielprogramm als Vorbild
„GREIKA“ mit Ausstellung, Kabarett, kulturell-sportlichen Wettstreiten
Vom 30. Mai bis 8. Juni fanden sie statt, die bereits gute Tradition, gewordenen, nunmehr 5. Betriebsfestspiele des größten heimischenTextilkombinats mit seinen mehr als zehn Werken allein im Stadtgebiet. Zweifellos: sie können als vorbildlich in ihrer Mannigfaltigkeit wie in ihrer Gestaltung gelten. Sie fanden deshalb über den Kreis der eigenen Werktätigen hinaus starken Widerhall, zumal sie in guter Zusammenarbeit mit dem Wohnbezirk 11 der Nationalen Front in der Neustadt organisiert worden waren.
Da gab es vor allem die hervorragend ausgestattete Textil-Ausstellung im Sommerpalais-Gartensaal. Sie vermittelte den mehr als 2000 Besuchern, darunter zahlreichen auswärtigen, nicht allein einen hervorragenden Eindruck von der Qualitätsarbeit der in diesem Großbetrieb schaffenden Werktätigen, sondern zugleich im „Jahr der Frau“ einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Erhöhung der Bekleidungskultur in unserer sozialistischen Republik. Wovon besonders die ausgestellten Kleiderstoff-Neuheiten, ebenso aber die bildmäßigen Dokumente aus dem textilen Produktionsprozeß von heute zeugten.
Darüber hinaus gab es im Goethepark allerlei kulturell-sportliche Darbietungen, im Kreiskulturhaus „Theater der Stadt Greiz“ einen heiter gestalteten Wettstreit der Werke III/IV unter dem Motto „Zwei plus zwei — wir sind dabei!“ und nicht zuletzt die viel beklatschte Premiere des schon oft bewährten Jugendkabaretts „Die Pfefferlinge“, dem Volkskunstensemble „Hanns Eisler“ der GREIKA zugehörig.
Was da — „Greiz und Quer“ — von den zwölf, z.T. recht begabten jungen Talenten auf diesem wenig gepflegten Gebiet der Satire und des Humors (aus eigener und fremder Feder!) in 37 sich schlagartig folgenden „Nummern“ geboten wurde, erwies eine sehr erfreuliche Weiterentwicklung des kleinen Ensembles unter der verdienstvollen, bewährten Anleitung von Helmut Robl und der geschickten musikalischen Betreuung von Hilde Schilbach (am Flügel).
Es kann in diesem Rahmen nicht auf Einzelheiten der Texte, Regie und Umsetzung der Pointen eingegangen werden: der ebenfalls anwesende namhafte Greizer Satiriker Hansgeorg Stengel (Berlin) vermochte dies beim nachfolgenden geselligen Beisammensein besser und war besonders von der Kollektiv-Leistung wie von einzelnen echten Talenten sehr angetan (er will nun die Gruppe mal mit einigen eigenen „Spritzen“ unterstützen).
Jedenfalls: was da etwa in „Seht hernieder von den Höh’n“, in „Arbeitsmoral“, „Lernt heiter, Genossen“, im „Song von den Wandlungen“ und „Potenzgestört“ — von Conny Bach, Marion Höhn, Petra Lang, Birgitt Löffler, Dagmar Reiter, Manuela Robl, Siegfried Demmrich, Ralf Ellrich, Holger Lietsch, Heinz Rampf, Andreas und Roman Smaruj sprachlich pointiert, gelockert und auch mimisch-gestisch trefflich „aufgespießt“ wurde, hatte Niveau und fand mit recht Anerkennung.
Weiter so!
— Hd —


Musikschule Greiz bei den Händelfestspielen vertreten
Bei den diesjährigen Händelfestspielen in Halle/Saale wirkte der Schüler der hiesigen Musikschule Ingo Renner (Flöte) als Solist im Konzert für zwei Flöten und Kammerorchester von Georg Philipp Telemann mit. Er spielte mit dem Zentralen Orchester der Musikschulen der DDR. In diesem Jahr nahmen 15 Schüler der Musikschule Greiz an dem Bezirksleistungsvergleich für Vokal- und Instrumentalsolisten teil. Fünf erhielten das Prädikat „ausgezeichnet“.

Thomas Manns Matinee
Seines 100. Geburtstages gedenkt der Kulturbund in zahlreichen Veranstaltungen
Im Rahmen der diesjährigen Greizer Universitätswoche, der XX. Jubiläumswoche, fand am 18. April 1975 im UT-Lichtspielbetrieb eine Thomas-Mann-Matinee mit dem preisgekrönten Visconti-Film „Tod in Venedig“ nach der gleichnamigen Novelle von Thomas Mann statt. Die Welt gab an der Grenze, an der Schwelle zum XX. Jahrhundert der Menschheit ein großes Aufsatzthema: „Wie sollen wir leben, wie Menschen bleiben, wenn der glatte, der glanzlose Wille uns den Atem nimmt?“ Und pflichtgemäß fanden sich die Musterschüler des Geistes, die Philosophen, das Thema zu bewältigen.
Ideen mündeten in soziale Modelle, die heute die Struktur und die politische Konstellation der Welt bestimmen. Leben und Tod, Liebe und Haß, der kreatürliche Anspruch auf das Leben ordnen sich nie ein in den kühnen Plan, vermögen aber, sich mit diesem zu verbinden. Die ästhetische Schönheit des Werdens und des Vergehens erhöht den Mut der Menschen, den Mut zum Leben.
„90 haben das Ohr der Welt, ihnen gebührt ein Platz im Tempel des Jupiter“, sagten die antiken Weisen bereits vor 2000 Jahren. Die Welt umspannt ein Geflecht geistiger Meridiane, vielfarbig und vielschichtig. In ihrer Verbindung ein Knotenpunkt zu sein, das mag wohl der Wille Thomas Manns gewesen sein. Und auch ohne gewollte Bewußtheit gab es verschwörerische Verbindungen zu den Knotenpunkten Gorki im Osten, Laxness im Norden, Papugaja im Süden, Rolland im Westen. In unserem geistigen Rundhorizont ist das Werk des großen Aufsatzschreibers eine Bereicherung, die wie selten den kühnen Plan lebenswert macht. Seine Buddenbrooks sterben nicht, nein, sie erhalten sich als Symbol merkantilistischer Fairneß in einer Zeit des bürgerlichen Sterbens. Thomas Buddenbrook ängstigt nicht das nahbare Ende, geistig hat er es tausendfach durchlebt. Für ihn ist die ästhetische Schönheit seines Todes gleichzusetzen mit dem anstandsvollen Abgang von einer ertragenen Szenerie. Adrian Leverkühn sucht nicht mehr den äußeren Kontakt. Er ist die Umkehr des faustischen Geistes, die Schau nach innen, die uns den Schmerz auferlegt, denn der produktive Geist vergräbt sich und verschließt seine Möglichkeiten zur Gestaltung des Menschen. Aber die Umkehr des Menschen zu sich selbst, gestaltet in hoher Qualität von einem gleichermaßen hochsensiblen und zutiefst konsequenten Künstler, ist anderseits ein Erfordernis, die erforderliche zweiflerische Seite im Dualismus des Werdens und Vergehens. Thomas Mann besaß Weltkenntnis genug, einen verhaltenen Optimismus, eine tiefgreifende Sympathie für alles Lebendige in künstlerischer Qualität zu gestalten. Sein Bekenntnis zum fortschrittlichen Gedanken des wissenschaftlichen Kommunismus, zu unserer Zeit ist unpathetisch, ungetrübt von entsachlichender Euphorie, läßt Raum für jeden humanistischen Gedanken. Die Sehnsucht Tonia Krögers nach dem bleibenden Engagement des Künstlers ist gebunden an die Sehnsucht nach dem konkreten Menschen. So muß der Tod des Professor Aschenbach in Venedig als die einzige Konsequenz erkannt werden, eine Konsequenz des ausgeleerten Geistes, der vermeint, Schönheit aus dem „reinen Gedanken“ schöpfen zu können. Wenn man sich dem kulturellen Erbe und der geistigen Gegenwart verbunden fühlt aus dem Herzen heraus, so muß man dem italienischen Regisseur Visconti für diese ausgezeichnete Adaption zu hohem Dank
verpflichtet sein.
Manfred Böhme

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Paul Held Greiz

Vor 100 Jahren:
Erster Streckenteil der Elstertalbahn eröffnet

Blick zum Schloßbergtunnel
Blick zum Schloßbergtunnel mit dem Greizer Oberen Schloß, dessen isoliert stehender Bergkegel vor über hundert Jahren durchstochen wurde, nun rekonstruiert.
Foto: H. Ruckdäschel

Am Sonntag, 14. September soll das nunmehr einhundertjährige Bestehen der „Elstertalbahn“ in ihrer Gesamt-Streckenführung Wolfsgefährt (Gera)—Greiz—Plauen/Weischlitz — (Bad Brambach) begangen werden: mit einer „Oldtimer-Sonderzugfahrt zwischen Greiz—Plauen unt. Bf.— Weischlitz (und zurück), für die über die Greizer AG der Modelleisenbahner Sonderzug-Fahrkarten ab August ausgegeben werden, sowie — wie nunmehr feststeht — einer weiteren von Wünschendorf/E. nach Greiz, die vor allem für die Orte Wünschendorf/E., Berga/E. und Neumühle als „Zubringer“ gedacht ist.
Das erinnert zugleich daran, daß dieser erste Streckenteil mit Greiz als erster Endstation ab 17. Juli 1875, also vor hundert Jahren, in Betrieb genommen wurde; und zwar — seltsamerweise entgegen der Eröffnung der zehn Jahre zuvor gebauten ersten Greizer Eisenbahnverbindung
Greiz—Brunn (Neumark) ohne große Feierlichkeiten! Voraussetzung dazu war die Fertigstellung der umfangreichen vier Tunneldurchbrüche: des Lochguttunnels hinter Wünschendorf (54 m lang), des Rüßdorfer Tunnels vor Neumühle (278 m), des Bretmühlentunnels (109) m und vor allem des Greizer Schloßbergtunnels (270 m), der ja z. Z. wegen Gesteins-Brüchigkeit vollkommen rekonstruiert wird.
Die von beiden Seiten her damals Tag und Nacht durchgeführten Bohrungen hatten am 4. Oktober 1873 zum Durchbruch in der Bergmitte geführt. Der völlige Ausbau war ein Jahr danach bereits vollendet, so daß der Streckenteil Wolfsgefährt-Wünschendorf/E.—Berga—Greiz (die Station Neumühle kam erst später dazu) am 28. Mai 1875 mit einer Probefahrt von zwei Lokomotiven bis zum Tunnelausgang befahren werden konnte.
Nach Fertigstellung der Brücken über Brückenstraße—Elsterflußbett—heutige Bruno-Bergner-Straße (17. Juni 1875) und der noch unvollständigen Greizer Bahnhofsanlagen durch die „Sächsisch-Thüringische Bahnbaugesellschaft“ (Sitz Greiz) gab man den ersten regulären Fahrplan mit sechs Zugpaaren zwischen (Gera)— Wolfsgefährt und Greiz am 13. Juli bekannt. Die Fahrtzeit betrug rd. 50 Minuten, wobei (wie es in der Bekanntmachung hieß) „… ein Wagenwechsel bis Gera nicht stattfindet, außerdem sich bei einigen Personenzügen durchlaufende Wagen bis und von Leipzig befinden …“ Die Strecke Weißenfels—Zeitz—Gera war ja bereits im März 1859, die von Leipzig nach Zeitz (über Pegau) 1873 eröffnet worden.
Es gab damals, wie es Zeitungsberichte erkennen lassen, auf dem noch nicht ganz fertiggestellten Greizer Bahnhofsgebäude an der Poststraße noch „interimistische Zustände“, die vielfach von Reisenden beanstandet wurden. Sie wurden erst nach Fertigstellung und Eröffnung der Gesamtstrecke (ab 20. September 1875 planmäßig befahren) beseitigt und damit der durchlaufende Verkehr — ebenfalls mit einigen Zugpaaren bis und von Leipzig! — bei einer sehr starken Frequenz und zahlreichen Sonderzügen an Sonntagen aufgenommen.
über die Gesamtgeschichte des Baus dieser dritten und landschaftlich wohl schönsten Hauptbahnstrecke des Vogtlands, wird anläßlich der vorgesehenen Jubiläumsfeier (mit Museum-Ausstellungen im Sommerpalais-Gartensaal bzw. Weißen Saal des Unteren Schlosses und Triebfahrzeugschau auf dem Güterbahnhofsgelände in Greiz) eingehender in diesen Blättern im September berichtet werden.


In Vorbereitung
Im Rahmen des diesjährigen Heimat- und Ruinenfestes in Elsterberg beteiligt sich die Ortsgruppe des Kulturbundes mit zahlreichen Initiativen. Unter anderem arbeiten unter Leitung von Gustav Heckel und Manfred Hedler sowie mit Unterstützung des Kreissekretariates Greiz des Kulturbundes der DDR 16 Freunde an der Inszenierung der Komödie „Das Besthaupt“, das anläßlich des Heimat- und Ruinenfestes Premiere haben soll.


Richtigstellung
Versehentlich wurde in der im Juniheft „Heimatbote“ (VI/75, Seite 132) veröffentlichten Würdigung des am 9. April in Radebeul verstorbenen Geschichtsforschers, Oberlehrer i. R. Paul Reinhard Beierlein, Ehrenbürger seiner Vaterstadt Elsterberg, ein falsches Porträtbild beigefügt. Dieses stellte nicht P. R. Beierlein, sondern den ebenfalls aus Elsterberg stammenden Naturkundler Arno John dar. Ein bedauerliches Versehen, das wir zu entschuldigen bitten.
D. Red.

Jazzkonzerte in Greiz
Eine Betrachtung von Harald Seidel
Wer seit einigen Jahren die musikalischen Bedürfnisse junger Menschen aufmerksam verfolgt, wird als äußerst interessante Erscheinung das in dieser Zeit zunehmend gewachsene Verlangen nach modernen Jazzkonzerten festgestellt haben. Bemerkenswert erscheint auch weiterhin, daß die qualitativ neuen Hörgewohnheiten in ihrer Entwicklung wohl mehr oder weniger auf indirekte Einflüsse zurückzuführen sind. Indirekt in dem Sinne, weil ich glaube, daß unsere musikerzieherischen Möglichkeiten in bezug auf das zeitgemäße Moderne im Allgemeinen wie auch die heute immer stärker einfließenden internationalen Ursprünge in Melodik, Tonalität und Rhythmik einfach zu wenig Raum lassen und deshalb diesbezüglich kaum fördernd und formend auf die neuartigen Hörbedürfnisse junger Leute einwirken können. So haben die moderne Jazz- und Unterhaltungsmusik, Filmmusik, die Massenmedien- Rundfunk und Fernehen ebenso wie viele Tanzveranstaltungen (trotz manch unangenehmer Begleiterscheinungen) wesentlichen Anteil bei den Veränderungen der Hörgewohnheiten. Man denke dabei nur an die Einflüsse von Blues-, Soul-, Jazzstilistik auf die Tanz- und Popmusik der vergangenen zehn Jahre. Sehr positiv zu erwähnen sind in dieser Hinsicht vor allem solche Kapellen wie „Modern-Soul“ und „Sok“.
Gerade diese und auch artverwandte Formationen übten Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre qualitativ bedeutsamen Einfluß auf eine ganze Anzahl von jungen Besuchern derartiger Tanzveranstaltungen, insbesondere in den Südbezirken Karl-Marx-Stadt und Gera aus. Jene Tanzabende erreichten oft einen Bruch von Tanz- und Konzertmusik. Trotz mancher Nachteile muß man diese Abende aber als besonders wirksam und wertvoll erachten, gelang doch hier etwas musikhistorisch fast vergessenes, nämlich die unmittelbare Korrespondenz von Schlicht-Einfachem und Anspruchsvoll-Konzertantem. So ist es auch nicht verwunderlich, daß moderne Jazzkonzerte immer mehr Aufmerksamkeit bei jungen (leider nur jungen) Leuten finden. Fast zwei Jahre erlebten wir nun auch in Greiz eine ganze Reihe wertvoller Jazzkonzerte von Modern- und Free-Art. Natürlich waren dabei auch einige weniger gelungene Konzertabende zu verzeichnen. Doch das kann man entsprechend der Anzahl als durchaus normal betrachten. Daß es gerade hier in Greiz gelang, eine Kontinuität von modernen Jazzkonzerten zu erreichen, mag auf die vorher genannte geographische Situation bei der Entwicklung der Hörbedürfnisse, der ortsansässigen Jazzgruppe „media nox“, vor allem aber auf Initiativen von Kulturbund und Jugendzentrum, insbesondere Eberhard Trommer, zurückzuführen sein. Wer die gesamte Anzahl der Konzerte erlebt hat, wird sich bestimmt noch gern an die ausgezeichneten Gruppen und Solisten wie das „Friedhelm-Schönfeld-Trio“, „Synopsis“, „Fez“, das „Schulze-Keller-Duo“, Ernst-Ludwig Petrowsky, Klaus Koch usw. erinnern.
Diese Konzerterlebnisse bilden eine gute Wechselbeziehung zu den in Greiz monatlich stattfindenden Sinfoniekonzerten. Auch in dieser Richtung wäre eine gegenseitige Einflußnahme und Unterstützung betreffend der Hörerwünsche des Publikums und der Farbigkeit der Programme förderlich. Bleibt abschließend zu wünschen, daß auch künftig diese Modern-Jazzkonezerte immer mehr zur allgemeinen Gewohnheit werden und den Verantwortlichen bei auftretenden Schwierigkeiten jeglicher Art Unterstützung zuteil wird.


Dabeisein
Innerhalb der vom 4. bis 6. Juli stattfindenden 12. Kulturfesttage der Werktätigen, Höhepunkt im kulturellen Leben des Kreises Greiz, werden insgesamt 1200 Volkskünstler in den verschiedensten Veranstaltungen mitwirken.
Eine besondere Attraktion wird am Sonnabend, 5. Juli, 14 Uhr in der Poststraße das „Malfest“ der Kinder und Jugendlichen sein.

Eine Wunder-Waschmaschine des 18. Jahrhunderts
„Große Wäsche“ war bis in unsere Zeit ein Schrecken nicht nur für die Hausfrau. Dabei hätte doch das Wäschewaschen schon längst ein „Fest“ sein können, wenn man im „Greizer Intelligenzblatt“ von 1809 lesen kann, daß „schon vor vierzig Jahren“ ein D. Schäffer eine Waschmaschine entworfen habe, die nachzubauen sich Meister „Roth senior, Tischler allhier“ in einem Avertissement (Anzeige) anbietet. „Die D. Schäfersche Beschreibung, wie die Wäsche muß behandelt werden, besitze ich, und kann von mir zum Durchlesen erhalten werden“. In der Anzeige wird nun die Leistung der Wundermaschine wie folgt beschrieben: „Aufgabe: Wie ist die Wäsche unter folgenden Bedingungen, rein, gut und weiß zu waschen? 1) Ohne Lauge. 2) Ohne heißes Wasser. 3) Ohne eichen Holz und Feuer, ja zu gewissen Zeiten ohne alles Holz und Feuer. 4) Ohne Waschkessel: 5) Ohne Waschtrog. 6) Ohne Waschgeschirr. 7) Ohne große und fast gar keine Zubereitung. 8) Ohne Waschweib. 9) Ohne daß die Wäsche beym Waschen von einer menschlichen Hand berührt werde. 10) Ohne daß man die Wäsche und das was gewaschen wird, siehet und gewahr werden kann. 11) Ohne daß die Wäsche gerieben, gebläuet, geschlagen, oder auf dergleichen Art behandelt werde. 12) Ohne daß man zum Waschen einen größeren Platz, oder Raum nöthig habe als eine Elle ins Geviert. 13) Ohne daß der Platz wo gewaschen wird, im mindesten naß gemacht. 14) Ohne daß man beym Waschen im Winter friere, und im Sommer schwitze. 15) Ohne daß die Wäsche mehr als einmal, und nur auf die wenigste Art eingeseift werden dürfe. Und endlich vornämlich 16) daß jedes Waschen in Zeit einer Viertelstunde geschehen und vorbey sey. Antwort: Wasche die Wäsche vorgeschriebenermaßen, in der Waschmaschine“.
Roth bietet dann auch „Wäschringer, wo die Wäsche in ein Netz gethan und gerungen wird, ohne daß solche Schaden leidet“ an. Es erhebt sich nun die Frage, warum bei solchen Erleichterungen die Hausfrauen doch noch anderthalb Jahrhunderte sich plagen mußten. Sollte die Maschine vielleicht selbst für „Herrschaften“ zu teuer gewesen sein, weil der Ausbeutungsgrad der Dienstmädchen und Mägde so groß war, daß sie immer billiger als jede Maschine arbeiteten? Oder hielt die „Wundermaschine“ vielleicht doch nicht das, was der Inserent versprach? Sei es, wie es sei, freuen wir uns, daß unseren Frauen heute Dienstleistungskombinat und Waschmaschinen die Arbeit wirklich erleichtern!
Theo Ficker
Quelle: Historisches Staatsarchiv, Greiz: „Intelligenzblatt Nr. 2 Freytags, dem 13. Januar 1809″


Galerie der Freundschaft im Bezirk Gera
Vom 6. Juli bis 27. Juli 1975 findet in der Kunstgalerie (Orangerie) Gera, die „Bezirksgalerie der Freundschaft“ statt. Vorangegangen sind die Galerien der Freundschaft in den Kreisen (s. Heft 3/75 Seite 53). Von den 319 in Greiz ausgestellten Arbeiten werden die besten auch in der „Bezirksgalerie der Freundschaft“ zu sehen sein.

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Kreiskulturhaus „Theater der Stadt Greiz“

Notitzen aus dem Volkskunstschaffen
Höhepunkt und Abschluß der diesjährigen Spartakiade der Volkskunst war das II. Kreisfest der jungen Talente am 29. Mai im Kreiskulturhaus „Theater der Stadt Greiz“. 219 Mitwirkende (12 Gruppen und 12 Solisten) zeigten Vor ausverkauftem Haus die besten Leistungen — ermittelt in vorangegangenen Ausscheiden — aus der Arbeit der verschiedensten Genres der Volkskunst.
Immer mehr Kollektive kämpfen um den Ehrentitel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“. Waren zu Beginn der Volkskunstinitiative 1973-75 sechs Gruppen im Kreis Greiz im Besitz des Titels, so sind es heute 22. In diesem Jahr haben insgesamt 42 Kollektive den Titelkampf aufgenommen. Einige davon werden ihn zum wiederholten Male verteidigen, so auch das Hanns-Eisler-Ensemble des VEB GREIKA, Greiz.
„Sowjetische Grafik” ist das Thema eines Vortrages des Greizer Malers und Grafikers Hubertus Blase (Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR), der speziell im Rahmen der „Initiative der Freundschaft“ entstand. Hubertus Blase leitet auch den Zirkel „Malerei und Grafik“ am Kreiskulturhaus.
Die Leiter aller Fanfaren- und Spielmannszüge sowie Schalmeienkapellen schlossen sich für die Vorbereitung und Durchführung aller Auftritte ihrer Kollektive innerhalb des „Festivals der Freundschaft“ zu einer Arbeitsgruppe zusammen, die darüber hinaus als Kreisarbeitsgemeinschaft weiterarbeiten wird.
Im Rahmen der großen Solidaritätsaktion der Volkskunst zu Gunsten des Aufbaus eines orthopädisch-technischen Zentrums bei Hanoi, konnten von Greizer Volkskunstkollektiven — innerhalb der dritten und letzten Etappe der Volkskunst-Initiative 1973-75 (8. 10. 74-8. 5. 75) — 2754,— M überwiesen werden.

Stavenhagenpreisträgerin Undine Anders
Stavenhagenpreisträgerin Undine Anders, Schülerin der Musikschule Greiz, die — wie auch viele andere dieser Schule — an zahlreichen Veranstaltungen der Volkskunst teilgenommen hat.
Foto: I. Müller-Uri

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Ornithologie – nicht nur ein Freizeithobby
Aus der Arbeit der Greizer Fachgruppe
Innerhalb der Ortsgruppe Greiz des Kulturbundes der DDR besteht seit 1. April 1952 die Fachgruppe „Ornithologie und Vogelschutz“. Gegründet von Bundesfreund Dr. E. Dachselt unter tatkräftiger Mithilfe des unvergessenen Walter Feuerstein, hat sie sich seitdem erfolgreich entwickelt. Zunächst ein kleiner Kreis naturbegeisterter Heimatfreunde, zählt die Fachgruppe heute mehr als 40 Mitglieder, von denen der größte Teil in irgendeiner Form aktiv mitarbeitet. Aus Freude am Naturerlebnis, der Vogelbeobachtung wurde bald ernsthafte Forschungsarbeit. Aus Liebhabern wurden Kenner. Fernglas, Notizbuch, für einige Freunde auch die Kamera, gehören heute zum unentbehrlichen Handwerkszeug eines Feldornithologen; womit der nicht wissenschaftlich ausgebildete Vogelkenner gemeint ist. Zu jeder Forschung. gehört Systematik. Beobachtungen werden notiert, gesammelt und ausgewertet. Das so aufbereitete Material dient teils der Erweiterung eigener Kenntnisse über die Lokalavifauna, teils wird es auch Mitarbeitern wissenschaftlicher Einrichtungen im jeweils vorhandenen oder geforderten Umfang zur Verfügung gestellt.
So erhält beispielsweise die Vogelwarte Hiddensee die Beringungsergebnisse und Ringfunde der Fachgruppenmitglieder mitgeteilt oder Zoologiestudenten der Jenaer Universität analysieren den Inhalt hier gesammelter Eulengewölbe. Wissenschaftliche Mitarbeiter der Vogelschutzwarte Seebach verwerten Beobachtungsmaterial der letzten 20 Jahre für das als Sonderheft des Thüringer Ornithologischen Rundbriefes erschienene „Verzeichnis der Vögel Thüringens“ und der Bezirksfachausschuß Ornithologie erhält alljährlich umfassende Angaben über eine Anzahl ausgewählter Vogelarten, um im Verlauf einiger Jahre eine Bezirks-Avifauna veröffentlichen zu können. Der Bezirksnaturschutzbeauftragte als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Landschaftsforschung und Naturschutz verwendete Material Greizer Beobachtungen für eine
Arbeit über Gebirgsbachvögel und schließlich erhält die Zentrale für Wasservogelforschung an der PH Potsdam die Ergehnisse der Wasservogelzählung mitgeteilt.
Wir können heute recht genaue Angaben über die Zahl der hier brütenden Vogelarten machen, der Häufigkeit ihres Vorkommens, ihrer Siedlungsdichte in unterschiedlichen Habitaten und ihres Zugverhaltens. Kenntnisse über die weitaus größere Zahl der Vögel, die unser Gebiet nur auf dem Durchzug berühren oder als Wintergäste hier verweilen, konnten beträchtlich erweitert werden. So gelang mehrfach die Feststellung auch seltener Arten — oft gleichzeitig als Erstnachweis für den Kreis Greiz oder gar für den Thüringer Raum — wie Prachttaucher und Sterntaucher, Zwergrohrdommel, Kolbenente, Eisente und Samtente, Kornweihe, Steinwälzer, Säbelschnäbler, Halsbandwassertreter, Brachschwalbe, Zwergmöve, Uhu, Ohrenlerche, Beutelmeise, Blaukehlchen, Rotkopfwürger, Ortolan und Schneeammer, um nur einige zu nennen.
Neben dieser „avifaunistischen“ Tätigkeit beteiligt sich die Fachgruppe mit etwa 20 Mitarbeitern an der international koordinierten Wasservogelzählung, die im Auftrag der „Zentrale für die Wasservogelforschung der DDR“ alljährlich von Oktober bis März durchgeführt wird. An jeweils einen bestimmten Sonntag im Monat ermitteln ehrenamtliche Zähler den Bestand an Wasservögeln in festgelegten Zählgebieten. Greizer Ornithologen zählen an der Weißen Elster von der Kreisgrenze Plauen (Rentzschmühle) bis zur Kreisgrenze Gera (Fuchsbachmündung), am Elster-Stausee, Aubach-Stausee und Hirschteich, am Parksee und dem Industrieschlamm-Absatzbecken bei Großkundorf. Ob Sonnenschein oder Schneetreiben — die Zähltermine müssen eingehalten werden. Die Zählergebnisse werden dann auf Lochkarten eingetragen und der „Zentrale“ zur weiteren Auswertung und Veröffentlichung zugeleitet.
Praktischer Vogelschutz ist ein weiteres Aufgabengebiet, das seit einigen Jahren zum Arbeitsplan der Fachgruppe gehört. Es werden z. Z. elf Nistkastenreviere mit 405 Nistkästen betreut. Zählergebnisse regelmäßiger Nistkastenkontrollen hinsichtlich Artverbreitung und Bruterfolg übermitteln wir dem Bezirksfachausschuß und dem Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb, der für Einrichtung und Erhaltung dieser Reviere materielle Hilfe leistet. In Nistkastenrevieren läßt sich ein gleichmäßig dichter Bestand bestimmter Vogelarten erreichen. Hier bieten sich für die Erforschung ihrer Brut- und Ernährungsbiologie, Revierverhalten, Standorttreue, Bestandsentwicklung und Bestandsschwankungen ideale Voraussetzungen. Schließlich gestatten Nistkastenreviere die planmäßige Beringung von Vogelarten an denen wissenschaftliches Interesse besteht. Damit ist bereits ein weiteres Aufgabengebiet angesprochen – die wissenschaftliche Vogelberingung.
Im Auftrag der Vogelwarte Hiddensee, die seit 1956 die zentrale Leitung des Beringungswesens in der DDR übernahm, unterstützen freiwillige Helfer als Beringer deren Forschungsarbeit. Beringer kann jedoch nur werden, wer zuverlässig ist, eine gute Artenkenntnis besitzt und sich einer speziellen Ausbildung unterzieht. Nach erfolgreich abgelegter Prüfung kann ihm die Beringungserlaubnis erteilt werden. Seit nunmehr zwei Jahren arbeitet Bundesfreund W. Reißmann als Beringer, der für diese Funktion zwei Jahrzehnte ornithologische Facherfahrung mitbringt.
Ein wenig Publikationstätigkeit muß schließlich auch sein, wenn man über Geleistetes berichten und Interessenten zur Mitarbeit gewinnen will. Leser des „Heimatboten“ hatten bereits mehrfach Gelegenheit in Beiträgen zu verschiedenen ornithologischen Themen etwas aus der Tätigkeit der Greizer Fachgruppe zu erfahren. Auch in der „Volkswacht“ wurden einige Male vogelweltbezogene Leserfragen beantwortet. In den Fachorganen „Beiträge zur Vogelkunde“, „Der Falke“, „Thüringer Ornithologischer Rundbrief“ und „Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen“ finden sich Beiträge aus unserer Arbeit bzw. wurden Greizer Beobachtungsergebnisse mit verwendet.
Die Arbeit mit der Kamera wurde noch nicht erwähnt. Den fotografierenden Mitarbeitern der Fachgruppe sind Bilddokumente zu verdanken, die zum Teil Einmaligkeitswert besitzen wie zum Beispiel die von Frank Leo mit der Optik eingefangenen Blaukehlchen und Halsbandwassertreter — ohne jedoch die Arbeit anderer Freunde minder bewerten zu wollen. Ihre Farb-Dia-Serien bereichern nicht nur die Fachgruppenabende, sondern sind auch wesentlicher Bestandteil öffentlicher Lichtbildervorträge. Gewiß ließe sich noch manches berichten, denn das Aufgabenspektrum der Arbeit der Ornithologen ist bunt und interessant. Wer mehr darüber erfahren will, ist zu den Fachgruppenveranstaltungen herzlich eingeladen. Die gesamte Tätigkeit wird jedoch als aktiver Dienst im Naturschutz verstanden. Die Mitglieder wollen auf dem speziellen Gebiet der Ornithologie mit ihren Kenntnissen, Mitteln und Möglichkeiten im Rahmen der sozialistischen Landeskultur Teilaufgaben lösen helfen. Das erfordert von jedem Einsatzfreudigkeit und das Bewußtsein durch sinnvolle Freizeitbeschäftigung zur kulturellen Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens beizutragen. Der Kulturbund der DDR gewährt hierbei wertvolle Hilfe, die die Arbeit positiv beeinflußt und alle Mitglieder zur Freude — der Republik zur Ehre — zu weiteren Leistungen befähigt.
Siegfried Tolkmitt, Fachgruppenleiter


Lyrikbändchen in Greiz
Im Rahmen der Arbeitsentschließung der Kreisorganisation Greiz des Kulturbundes ist verankert, daß der Zirkel junger Lyriker Greiz im Jahr 1975 erstmals mit einem kleinen Lyrikbändchen die Arbeit der vergangenen drei Jahre dokumentieren wird. Die kleine Zusammenstellung soll noch vor Ende des Jahres 1975 erscheinen und Arbeiten von Hannelore Ullmann, Günther Ullmann, Klaus Rohleder, Volker Müller, Reinhard Hilbert, Wolfgang Flügel, Peter Voss und Manfred Böhme beinhalten.

Das Blut gericht zu Weida anno 1526
Glockenschicksale im Heimatgebiet bekunden: politische Bauern!

Die Erinnerung an den großen Deutschen Bauernkrieg sollte vor allem auch weit über die Massen des klassenbewußten Industrieproletariats hinaus wach erhalten werden als Erinnerung an die heldenhafte revolutionäre Erhebung der bäuerlichen Schichten, die auch heute nur durch die Revolution des werktätigen Volkes zu einer wirklichen gesicherten Lebensbasis und einem kulturerfüllten Menschentum gelangen können.
Hermann Duncker

Der Deutsche Bauernkrieg vor 450 Jahren hinterließ auch im benachbarten Weida ein blutiges Nachspiel. Ein Jahr nach dem unglücklichen Ausgang der Erhebung gegen junkerliche Willkür und Schreckensherrschaft hielt der damalige Kurfürst Johann von Sachsen Gericht über aufständische Bauern des Raumes um Gera—Ronneburg—Weida. Er ließ eine Anzahl Bauernführer in der Sakristei des ehemaligen Franziskanerklosters, der jetzigen Stadtkirche, recken und peinigen und schließlich auf dem Kirchhof enthaupten. Den Bürgern der Stadt war verboten, allda zu läuten und zu singen.
Unter den Hingerichteten befand sich der Weidaer Bürgermeister Willibald Plocz. Allen Städten, Dörfern und Ämtern der Umgebung, in denen sich die Bauern gegen ihre Herren aufgelehnt und am Aufstand beteiligt hatten, wurden sogenannte Sühnegelder auferlegt. Das Zwangsgeld betrug meistens fünf Gulden je Bauernhof, eine ungewöhnlich hohe Summe, die kaum von den verarmten Bauern aufgebracht werden konnte. Das Weidaer Sühneregister des Jahres 1526 nennt von 56 Orten die Höhe der Sühnegelder, die jedes Dorf zu entrichten hatte, so z. B. von Döhlen und Steinsdorf je 20 fl. (Gulden), Frießnitz 30 fl., Gräfenbrück 33 fl., Großdraxdorf und Hohenölsen je 50 fl., Veitsberg 14 fl., Zadelsdorf 80 fl., Zickra 13 fl., und von dem kleinen Wittchendorf gar 82 fl. Der mit der Eintreibung der Sühnegelder beauftragte Weidaer Amtsschösser hatte argen Verdruß, denn er klagte, daß die Gelder infolge der großen Armut der Bauern sehr spärlich eingingen.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß die Glockensagen von Triebes, Döhlen, Clodra, Pölzig, Niebra und anderen Orten im Gera—Weidaer Raum als Grund für das Vergraben der Kirchenglocken Sicherung vor Raub durch plündernde Heerhaufen in Kriegszeiten angeben. Ihr späteres Wiederauffinden in ruhigeren Zeiten bringen diese Sagen in Verbindung mit dem Herauswühlen aus der Erde durch Schweine während der Viehhut. Die Kirchenakten dieser Pfarreien haben dieses mysteriöse Ereignis in keinem einzigen Fall überliefert. Auch sonst fehlt jeder aktenkundige Nachweis von einem Vergraben und Wiederauffinden einer Glocke, die übrigens nach damaligen Verhältnissen ein beträchtliches Vermögen für eine Gemeinde bedeutete. Ein solches Schicksal widerfuhr auch der im Jahre 1514 gegossenen Kirchenglocke zu Ruppersdorf bei Lobenstein, von der es in einer von Generation zu Generation weitergegebenen Erzählung heißt, daß sie aus dem Teichdamm des benachbarten Dorfes Gahma von einem Schwein gewühlt worden sei. Nun ist kaum anzunehmen, daß sich ein streunender Söldnerhaufen mit dem beschwerlichen Abtransport von Glocken belastet haben wird. Es liegt vielmehr eine andere Vermutung nahe, auf die der Schleizer Archivar Robert Hänsel in seinen Aufzeichnungen über die Zeit des deutschen Bauernkrieges hinweist, wenn er schreibt: „Die thüringischen Fürsten waren dem Aufstand gegenüber zunächst ratlos und ohnmächtig. Erst Ende April 1525 brachten der Kurfürst von Sachsen und einige andere Fürsten ein Heer zusammen. Unter letzteren befanden sich auch die reußischen Landesherren, die Glocken aus den Kirchen nahmen und dem Stück- und Glockengießer Markus Rosenberger in Schleiz und Nürnberg übergaben und Geschütze und Mörser daraus gießen ließen.“
Hiernach könnten die Erzählungen von den seltsamen Glockenfunden mit dem Glockenraub der reußischen Grafen zusammenhängen. Es läge die Annahme nahe, daß die Bauern dieser Orte davon Wind bekamen und ihre Glocken bei Nacht und Nebel in der Feld- und Waldflur verscharrten. Jeder Pfarrherr wird sich gehütet haben, einen solchen Vorgang im Kirchenbuch seiner Gemeinde zu vermerken. Die Bauern waren bestimmt klüger als ihre feudalen Unterdrücker, und noch heute bestätigen die Dörfler mit verschmitztem Lächeln ihre Kenntnis von dem Glücksschwein, das ihnen ihre Glocke wiederfinden ließ.
Rudolf Schramm
Literatur: Weidaer Heimathefte, 1. Heft, Weida 1957
Robert Eichel, Sagenbuch des Vogtlandes, Gera 1871, Nr. 940, 762-766
Robert Hänsel, Volksbewegung 1525-1849. herausgegeben vom Rat des Kreises Schleiz, Abt. Kultur 1954
Hinweis: Den Artikel „Der Bauernkrieg und das Greizer Land“ (Heft 6/75, Seite 127) schrieb Theo Ficker


Neues Erholungsgebiet: Talsperre Zeulenroda
Anfang Juli wird bzw. wurde die neuerrichtete, einen Stauraum von rd. 30 Millionen Kubikmeter umfassende Talsperre bei Zeulenroda ihrer Bestimmung übergeben. Zu den bedeutendsten Wasserspeichern Thüringens gehörend, dient sie nicht nur der weiteren Verbesserung der Trink- und Gebrauchswasserversorgung in unserem weiteren Heimatgebiet, bis hin in die Kreise Gera-Land, Greiz, Schleiz, Lobenstein und Pößneck, sondern erschließt zugleich mit ihren umfangreichen Anlagen ein neues, sicherlich vielbesuchtes Erholungsgebiet in der Nähe von Greiz. Denn am Ufer des Staubeckens entstanden u. a. 15 km lange Wanderwege, ein öffentliches Strandbad mit entsprechenden Einrichtungen, Bootsanlegestellen (Motorboote haben Fahrverbot!), Bungalowsiedlungen von Betrieben für ihre Werktätigen, Kioske und Unterstellhütten an den Wanderwegen. Dabei hat man von Aussichtsplattformen einen schönen Blick auf den 320 m breiten Staudamm der Hauptsperre und zur neuen Straßenbrücke, über die die Landstraße nach Auma zu führt.
Auch diese neue Talsperre, eine der nahezu 90 seit Gründung der DDR gebauten Talsperren, Speicher oder Rückhaltebecken mit rund 1,14 Milliarden Kubikmeter Speicherraum, gehört (wie die nahe gelegene Pöhler Talsperre) zu den bedeutendsten Wasserwirtschaftsprojekten in der Republik und bezeugt den erfolgreichen sozialistischen Weiteraufbau auch auf diesem wichtigen Gebiet.


Ein „Reiseverführer“
Vor einiger Zeit schon brachte der Rudolstädter Greifen-Verlag eine neue Art von Reisebeschreibungen heraus: in heiter- satirischer oder humoristischer Form. Der erste, reich illustrierte Band dieser erfreulichen Verlagserscheinung (leider im Buchhandel bereits vergriffen!) nennt sich „Sachsen — ein Reiseverführer“; ein weiterer, „Thüringen — ein Reiseverführer“, wird bereits zum Druck vorbereitet — und unter seinen Autoren befindet sich auch der aus Greiz stammende, bekannte Satiriker Hansgeorg Stengel (Berlin).
Seltsamerweise ist in der „Sachsen“-Ausgabe, die 24 Beiträge von 16 Autoren unter der verantwortlichen Leitung von Klaus Walther enthält, auch unsere Textilstadt Greiz mit vertreten (obwohl sie eigentlich in den Thüringenband gehörte!). Da man sie aber berechtigterweise diesmal wirklich zum Vogtland gehörig ansah, sei dies gern hingenommen. Dies selbst, wenn sie ihrer Bedeutung nach ein wenig zu kurz davonkommt, der „Vogtlandbegriff“ dem Autor (Hermann Barthel) trotz vieler wissenschaftlicher Darstellungen nicht ganz klar zu sein scheint!!
Im übrigen aber: ein recht reizvoller „Reiseverführer“ durch die verschiedenartige Handschrift der Autoren, die es verstehen, auf vergnügliche Weise dieses Stück sozialistischer Heimat den Lesern nahezubringen, sie zum Besuch zu „verführen“…
Hld

Die Spring Wolfsmilch (Euphorbia lathyris L.)
Eine bisher bei Greiz und Umgebung nicht festgestellte Pflanze
Von Fritz Hempel, Triebes

Greizer Heimatbote Juli 1975
Die Spring-Wolfsmilch (Nach einer Zeichnung)
Foto: F. Hempel

Auf dem dicht von Unkräutern überwucherten Straßenbauschutt bei Greiz-Silberloch wurde im vergangenen Jahr die seltene Spring-Wolfsmilch (Euphorbia lathyris) gefunden. Dieses Vorkommen ist anscheinend das erste in dieser Gegend. Daß die bis 1,10 m hohe und durch ihren sparrigen Wuchs auffallende Pflanze von den Greizer Botanikern Ludwig und Dolcher nicht bemerkt worden wäre, ist nicht denkbar. In den jüngsten umfassenden Floren von Gera und Umgebung: Israel, Scheibe, Diebel (1927) und Schulze (1906) wurde sie auch nicht erwähnt. Botanische Bestimmungsbücher kennzeichnen sie als „kultiviert und verwildert, selten und unbeständig“. Bis ins Mittelalter wurde sie als Arzneipflanze (sehr wirksames Abführmittel) geschätzt, hatte in Bauerngärten (Kleinigsgärten = Kleinodsgärten) Platz neben anderen Heilpflanzen und verwilderte daraus. Woher und wie sie jetzt in diese Gegend kam, läßt sich nicht nachweisen. Vermutlich gelangten vor einigen Jahren Samen mit dem zum Straßenbau benötigten Kies, Sand und Schotter auf den Lagerplatz bei Silberloch, wo im‘ vergangenen Jahr auf etwa 20 X 15 m in ein Bestand von 25 bis zu 1,10 m hohen, verzweigten Pflanzen mit zahlreichen Fruchtkapseln festgestellt wurde. Für diese Vermutung spricht auch das Vorkommen der wahrscheinlich mit eingeschleppten und in nächster Umgebung nicht zu findenden Filzkette, Färber-Hundskamille und Glanzmelde.
Die Bezeichnung Spring-Wolfsmilch, Springkorn, lassen auf eine eigentümliche Art der Samenverbreitung schließen. Die Fruchtkapsel besteht aus drei völlig voneinander getrennten Fächern mit je einem Samenkorn. Sie fühlt sich schwammig, elastisch an wie aufgeblasen. Bei genügender Wärme entsteht in den Fächern der reifen Kapsel infolge der Ausdehnung der eingeschlossenen Luft ein innerer Druck, der durch eintrocknen der Nähte verstärkt wird. Schließlich zerplatzt die Kapsel mit einem gut hörbaren Knall, vergleichbar einer kleinen Explosion. Versuche haben ergeben, daß etwa 20 % der Samen über 3 m fortgeschleudert werden, 50 % zwischen zwei bis drei Meter. Die meisten Kapselteile liegen zwischen ein und zwei Meter mit eingetrocknetem Rand umher. Eine eigenartige, aber wirksame Art der Samenverbreitung. Von den bei uns oft vorkommenden Wolfsmilcharten ist die Zypressen-Wolfsmilch am bekanntesten. Nicht so häufig ist die an ihren 5-strahligen Scheindolde kenntliche Sonnenwend-Wolfsmilch, die Ackerland bevorzugt, und die 3-strahlige Garten-Wolfsmilch. Leicht zu übersehen ist die Kleine Wolfsmilch, die auf etwas kalkhaltigen Böden wächst.

Schöne Wanderwege:
Von Berga durchs Elstertal zur Hammermichelbaude
Vom Bahnhof Berga wendet man sich nach rechts die Straße entlang, unter der Bahnunterführung hindurch, dann nach links in die Bahnhofstraße. Zur Linken liegen die Gebäude des VEB alwo, Betriebsteil Berga, eine Zwirnerei und Färberei, deren Erzeugnisse in viele Länder exportiert werden. Rechts liegen die Gebäude der Polytechnischen Oberschule „Karl Liebknecht“. Im Vorblick steht nun die jahrhundertealte Eiche, Bergas Wahrzeichen und Ausgangspunkt der Wanderung durchs Elstertal.
Hinter dem Gefallenenmahnmal biegt man nach links in die Elsterstraße, immer unter dem Steilhange des Baderberges entlang. Der markierte Wanderweg verläuft dann elsterabwärts, parallel zur Eisenbahnlinie Plauen (Unterer Bahnhof) — Gera. Schieferfelsen treten jetzt unmittelbar an den Weg heran. Die Felsmassen sind Teil des Bergaer Sattels, Rest eines uralten Gebirgszuges, der einstmals als Teil des Variszischen Gebirges emporgefaltet worden war. Die Wissenschaft rechnet das Gestein dem Untersilur zu. Es ist rechts des Weges in zwei Steinbrüchen aufgeschlossen. Im zweiten Bruch kann man in der rechten Wand eine solche Faltenbildung erkennen. Nach ständigem Auf und Ab führt der Weg an einer großen Wiese vorbei, an deren oberem Ende Wohnungen und Stallgebäude des Oberhammers stehen. Hier arbeitet eine Kälberaufzuchtstation. In Wegrichtung fällt der Blick auf den großen Steilhang, an dem ein schöner Wanderweg emporsteigt. Die Wiese strahlt im Frühjahr im bläulichen Weiß des Wiesenschaumkrautes und wenig später im satten Gelb des Löwenzahns.
Am nördlichen Ende der Wiese verzweigt sich der Weg. Die rechte Abzweigung führt hinauf zum zukünftigen Albersdorfer Naherholungsgebiet. Ein schöner Wegweiser zeigt den Weiterweg. Von hier aus kann man bereits die Dächer des Unterhammers erkennen. Parallel zur Bahn führt der Weg weiter elsterabwärts. Rechts in den Felsen lassen sich neben der vorherrschenden Schieferung auch die wenigen auffälligen Schichtstrukturen erkennen. Die Elster tritt hier so nahe heran, daß Eisenbahn und Wanderweg gerade noch Platz finden. Wie Bohrlöcher im Fels beweisen, mußten Sprengungen an manchen Stellen den Weg bahnen. Dort wo sich der Weg über die Höhe des Bahngleises erhebt, erkennt man am jenseitigen Ufer eine Gruppe von Wochenendhäuschen. Sie passen sich der Landschaft gut an. Die ersten dieser Häuschen sind bereits in den dreißiger Jahren erbaut worden. Bald stehen wir vor dem Unterhammer. Das langgestreckte niedrige Gebäude links ist die Hammermichelbaude, eine originell eingerichtete Gaststätte. Der Bauernhof mit dem schönen Fachwerkgiebel ist der Unterhammer. Auf diesem Hof ist schon seit vier Jahrhunderten die Familie Lätsch ansässig. Um ihren legendären Ahnen, den Michael Lätsch, genannt Hammermichel, weiß man in Berga so manche Sage zu erzählen.
Wer nach erquickender Rast und Labung weiterwandern möchte, kann sich auf dem Weg hinter dem Gehöft nach Wünschendorf in Marsch setzen (7 km) oder, nach Übersetzen mit der Fähre, am anderen Elsterufer auf schattigem Wege flußaufwärts entlang der Winterleite nach Berga zurückwandern. Auf demselben Weg, jedoch flußabwärts, kommt man zur Clodramühle. Von hier aus führt u. a. links der Elster ein Wanderweg auch nach Wünschendorf.
Horst Zerfaß
Anmerkung:
1 Wer steile Felshangpartien auf schmalem Pfad queren möchte, dem sei als reizvoller Umweg zum Unterhammer der Reitsteg empfohlen. Er klettert vom Wegweiser aus stetig am Hang empor und bietet schöne Ausblicke. Er steigt dann zur Hochfläche, verläuft nach einem Knick nordwärts durch den Wald und biegt vor der Schlucht des Unterhammerbaches links, talwärts, zum Unterhammer ab. Der Weg ist ein Lehrpfad und als solcher markiert.
Hinweis:
In der Veranstaltungsbeilage dieses Heftes sind, vielen Wünschen nachkommend, die Öffnungszeiten von Ausflugsgaststätten des Kreisgebietes und einiger der näheren Umgebung von Greiz — Sommer 1975 — angegeben. Diese Angaben erfolgen ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit.

Vordergebäude des „Unterhammers" bei Berga/Elster
Vordergebäude des „Unterhammers“ bei Berga/Elster der im Zuge der Entwicklung des Naherholungsgebietes Elstertal als rustikale Einkehrstätte gestaltet werden wird und dieses schöne Wandergebiet weiter mit erschließen hilft.
Foto: With. Wieduwilt/Vw

KURZ NOTIERT
Nach der Rothenthaler Eisenbahnbrücke wurde nun von der Oberbauleitung III des Ingenieurbetriebes Dresden der DR auch mit der Rekonstruktion der im Volksmund als „Schlachthofbrücke“ bezeichneten steinernen Bahnbrücke hinter dem Rothenthaler Tunnel begonnen; und zwar im Rahmen der Zentralen Oberbauerneuerung des Streckenteils Elsterberg—Berga/E. der Elstertalbahn. Im nächsten Jahr soll die Brückenumlegung zwischen Brücken- und Bruno-Bergner-Straße sowie die Zentrale Oberbauerneuerung zwischen Berga und Neumühle erfolgen.

Am 5. Juli schließt mit einer Sonderaufführung der Strauß-Operette „Fanny Elßler“ durch das Zwickauer Ensemble die Greizer Theaterspielzeit 1974/75. Der neue Spielplan 1975/76 in der Bespielung durch die Bühnen der Stadt Gera, am 24. Juni im Kleinen Theatersaal in einer öffentlichen Besucherkonferenz mit Vertretern des Geraer Ensembles und der Intendanz erläutert und besprochen, bringt wieder zwölf Inszenierungen für die Greizer Anrechte (mit Spielzeitbeginn am 6. September 1975), worüber noch Näheres im Augustheft „Heimatbote“ nachzulesen sein wird.
Als neuer Leiter der Stadt- und Kreisbibliothek Greiz, anstelle des im April verstorbenen Oberbibliothekars Hugo Klinkenberg, wurde Mitte Juni durch den Abteilungsleiter Kultur beim Rat des Kreises Greiz, Eberhard Herzog, der bislang im VEB Kunstseidenwerk „Clara Zetkin“ Elsterberg tätige Diplom-Bibliothekar Alwin Beran eingeführt. Er ist einer der ersten Bibliotheksleiter mit vollem Hochschulabschluß im Bezirk Gera.

Aus dem Bezirk Gera wurde in Anerkennung besonderer Verdienste beim Aufbau und bei der Entwicklung der sozialistischen Gesellschaftsordnung sowie zur Stärkung der DDR der frühere Greizer, danach Jenaer Oberbürgermeister, Parteiveteran Fritz Kunst, aus Greiz stammend und mit dem verstorbenen Ernst Weber 1946-48 einer der ersten Kreissekretäre der SED in Greiz, mit dem „Vaterländischen Verdienstorden in Silber“ ausgezeichnet, wozu die Heimatstadt herzlich gratuliert.

„Schiebt ihr Leite, schiebt e‘ bissel!“
Eine heitere Begdbenheit aus der Greizer Kraftverkehrsgeschichte vor 30 Jahren, aufgezeichnet von Willi Hentschel
Ja, dies ereignete sich vor nunmehr drei Jahrzehnten, nachdem damals tatkräftige Männer des heutigen VEB Kraftverkehr Greiz durch unermüdlichen Einsatz die unheilvollen Folgen des verbrecherischen Hitler-Krieges auch auf dem Gebiet des städtischen Verkehrswesens durch Wiederaufbau ihres Betriebes zur Beförderung der Werktätigen im Bus-Linienverkehr zu überwinden begannen. Notdürftig waren einige alte Busse wieder instandgesetzt und fahrtüchtig gemacht worden, um den Linienverkehr auf den wichtigsten innerstädtischen Strecken wieder aufnehmen zu können. Leucht- und Holzgas waren damals notwendige Hilfsmittel, um die Busmotoren wieder in Bewegung zu bringen.
Nach fast einjährigem Stillstand hatte das Gaswerk die Produktion wieder aufgenommen. Wenn auch die Flämmchen der Gaskocher in den Haushalten recht klein brannten — es blieb noch soviel Gas übrig, um die unersättlichen Bäuche der gasgetriebenen Omnibusse zu füllen, einen dünnen Fahrplan nach den Ortsteilen Silberloch, Dölau, Pohlitz, ja sogar mit Naitschau oder Elsterberg herzustellen.Die ungefügen, in ihrer Länge das damals polizeilich zugelassene Maß weit überschreitenden Buszüge erreichten zwar langsam, aber fast immer ihre Ziele. Wenn einer von ihnen jedoch nicht zur rechten Zeit an der Gaszapfstelle erschien, dann mußte der einzige Dieselwagen zum Abschleppen auf die Strecke gesetzt werden. Kam er dann, fast 30 m lang, angedonnert, schauten die Verkehrspolizisten diskret zur Seite, kannte die neuaufgebaute Volkspolizei doch die damaligen Busverkehrsnöte…
„Krone” des Beförderungs„komforts“ des KOV von 1945 wurde jedoch mit der alten „Tak-Tak“ erreicht. Das war eine asthmatische Zugmaschine, der ein Personenanhänger verpaßt wurde und die zumeist gegen 16 Uhr auf die Reise nach Greiz-Dölau ging, um von da die Werktätigen des damaligen EKM-Betriebes (heute VEB Plasttechnik) ins Stadtinnere zurückzubringen. Vor dem Fabriktor „erstürmten“ dann so 50-60 Werktätige den Anhänger, in dem man schließlich tak-tak-tak heimwärts fuhr. Die steile Ausfahrt an der Rothenthaler Notbrücke ging freilich oft über die Kräfte der guten, alten Zugtante. Auf halber Höhe blieb sie stehen und wartete auf Hilfe. Na ja, da stiegen denn so zwanzig jüngere Fahrgäste aus und mit einem aufmunternden „Schiebt, ihr Leite, schiebt e‘ bissel!“ gings schließlich mit Hallo den Rest der Steigung hinauf.
Solches wiederholte sich öfters am Berg vor der Papierfabrikbrücke und gehörte sozusagen schon zu dieser Tour. Lediglich der Fahrplan mußte um runde vier Minuten verlängert werden. Was sich heute recht lustig anhört, doch damals so mancherlei Schwierigkeiten mit sich brachte, da viele Busse völlig überbesetzt waren. Bis dann auf dieser wichtigsten Greizer Buslinie im November 1946 der elektrische Obusbetrieb ermöglicht wurde.
Ähnlich ergings einmal dem „Langen Thüringer“, als ein fahrplanmäßiger Gasbus von Silberloch unterwegs hängen geblieben war und über hundert Männlein und Weiblein an dieser Haltestelle von dem aus Naitschau kommenden, bereits stark besetzten großen Omnibus mitgenommen werden wollten, Erwartungsvoll schauten sie, was die Busbesatzung — der Pfeifers Dicke als Fahrer und Degners Günter als Schaffner — machen würde, um sie alle mitnehmen zu können. Beiden war klar, daß sie ihre Werktätigen nicht im Regen stehen lassen konnten, und so meinte Günter schließlich: „Na, seht mal, wie ihr noch rinnkommt!“
Da gab’s nun nicht etwa eine solide Keilerei, sondern ein beharrliches „Hineinschichten“, so daß sogar der Schaffner noch mitkommen konnte. An der Endhaltestelle vom entsetzten Fahrdienstleiter gefragt: „Na, Günter, alle weggebracht?“, sagte dieser trocken: „Ooch ja, 197 Mann!“ Der „Lange Thüringer“ aber war für 87 Fahrgäste zugelassen (ein moderner IKARUS-Gelenkzug von heute, wie im Buslinienverkehr des VEB Kraftverkehr Greiz vielfach eingesetzt, faßt rund 150 Fahrgäste)!!
(Aus Anlaß des 50jährigen Bestehens des VEB Kraftverkehr Greiz, Pfingsten 1925 begründet)


Für Sie gelesen – aus heimatlichem Schriftum
Arbeiterbewegung und Regionalgeschichte
Chronik zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Thüringen 1945 bis 1952, herausgegeben von der SED-Bezirksleitung Erfurt/Bezirkskommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung; Erfurt 1975, 208 Seiten, broschiert.
Oben genannte Chronik erschien anläßlich des 30. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus in der Schriftenreihe „Beiträge zur Geschichte Thüringens“. Es handelt sich hierbei um eine Gemeinschaftsarbeit der Bezirkskommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung bei der SED-Bezirksleitung Erfurt mit dem Staatsarchiv Weimar.
In diesem anschaulichen Nachschlagewerk sind die Fakten über den antifaschistisch-demokratischen Neuaufbau in Thüringen seit den Tagen der Befreiung (April/Mai 1945) bis zur Verwaltungsreform der DDR (Juli 1952) chronologisch nach Beginn der Ereignisse aufgeführt. Dabei finden auch die grundlegenden Veränderungen im Greizer Heimatgebiet gebührende Würdigung.
Den Abschluß bildet ein Personenregister, das viele Namen bekannter und verdienter Vertreter der Arbeiterklasse und des öffentlichen Lebens enthält. Das für die Chronik angefertigte Quellenverzeichnis kann im Archiv der SED-Bezirksleitung Erfurt, im Staatsarchiv Weimar und im Archiv des FDGB-Bezirksvorstandes Erfurt eingesehen werden.
Langjährige Forschungen zur Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung Thüringens haben nunmehr einen würdigen schriftlichen und übersichtlichen Niederschlag gefunden. Dank und Anerkennung sind den Herausgebern und Mitarbeitern ins allseitigen Interesse gewiß.
Dr. Werner Querfeld

Mai 1975 in seltener Blütenpracht
Nach dem milden Winter mit frühlingsmäßigen Temperaturen herrschte allgemein die Ansicht, daß die Fröste doch nicht ausbleiben und sich gerade zu einer unerwünschten Zeit einfinden würden. Umso mehr überraschte uns im Mai eine nie geahnte Blütenpracht der Bäume. Nur die Kirschblüte kam – wie alljährlich – in eine kurze Regenperiode. Aber das dürfte ihr nicht viel geschadet haben. Alles im Allem kann mit einer reichlichen Obsternte gerechnet werden. Selbst die gefürchteten „Eisheiligen“ zeigten sich dieses Jahr nicht. Die tiefste Temperatur war nur — 0,2°C am 23. Das Maximum von 27,1 °C fiel auf den 18., der sich somit als erster Sommertag des Jahres vorstellte. Die mittlere Temperatur von 12,3°C war nahezu normal (12,5 °C).

Tage Temperatur Bewölkung Niederschlag Niederschlagstage Wind
1.-10. 11,4 °C 73,2 % 31,9 mm 5 3.1
11.-20. 13,9 °C 66,6% 7,4 mm 3 2,5
21.-31. 11,6 °C 83,6 % 3,3 mm 2 3,6
Monat 12,3 °C 74,5 % 42,6 mm 10 3,1

Und doch gab es genug Leute, die den vergangenen Mai als zu kühl bezeichneten. Das mag daran liegen, daß der Mai vier heftige Temperaturstürze brachte; die mit nördlichen Winden hereinbrachen. Zum Teil betrug die Temperaturschwankung von einem Tag zum anderen bis 10 °C im Tagesmittel. Der Niederschlag ließ abermals zu wünschen übrig. Mit 42,6 mm lag der Niederschlag 32,6 % unter dem Soll.
Ein Rückblick auf die drei Frühlingsmonate März, April, Mai, zeigt die Temperatur mit 7,6 °C normal (7,7 °C). Der Niederschlag hingegen betrug nur 132,1 mm gegenüber der Norm von 148,8 mm.
Martin Pfeifer

Werbung im Greizer Heimatbote
VEB Handweber Greiz

„Heimatbote”, Kulturspiegel für den Kreis Greiz — XXI. Jahrgang, Heft 7, Juli 1975, herausgegeben vom Kreiskulturhaus „Theater der Stadt Greiz“ in Verbindung mit dem Kulturbund Greiz — Redaktionskommission: Manfred Böhme (KB), Maria Degenhardt (Bearbeitung), Dr. Franz Hauschild, Harald Seidel, Rudolf Schramm, Horst Zerfaß (Berga), Karl-Heinz Zierdt (Elsterberg) — Anzeigen: Richard Schulze, Gera — Klischees: Volkswacht Gera, Werk III — Druck: Vereinsbuchdruckerei Greiz, V-7-2 1119 — Preisbewilligung Vlg. Nr. 79/56, Lizenz-Nr. M 182/75 des Rates des Bezirkes Gera — Einzelpreis des Heftes 0,35 M — Beiträge werden jederzeit unverbindlich von der Redaktion, Stavenhagenstraße 3/5, entgegengenommen. — Abonnement durch die Post (Zusteller) und in Buch-oder Schreibwarenhandlungen Greiz — Artikel-Nr. 34 705 (PZV) — Redaktionsschluß: Für Bildvorlagen 28. des Vorvormonats, für Manuskripte 5. und Veranstaltungen 14. des Vormonats

Blick vom Weißen Kreuz über den Greizer Leninpark
Blick vom Weißen Kreuz über den Greizer Leninpark mit der Leonhardtstraße auf das Oberen Schloß und Teile der Neustadt, einer der schönsten Ansichten auf die Vogtlandstadt
Foto: Archiv KKH

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