Dieter LippoldDieter Lippold geht in den verdienten Un-Ruhestand. Fot: Peter Reichardt

Dieter Lippold aus aktivem Fußballgeschehen in Thüringen ausgeschieden

GREIZ. 65 Jahre alt, ein wenig weiser geworden und doch dem Fußball treu verbunden – so die Nachricht zu Dieter Lippold aus der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt vom Thüringer Fußball-Verband. Und dem kann man aus regionaler Sicht nur zustimmen, denn ohne Dieter Lippold ist wohl der regionale Fußball des letzten Viertel Jahrhunderts nicht vorstellbar. Begonnen hat alles mit dem Greizer Urgestein des Fußballes Otto Schlutter, bei dem er die ersten Fußballschritte gelernt und sich schon in ganz jungen Jahren diesem Sport verschrieben hat.

1972 war er einer der aktiven Sportler im damaligen VEB Chemiewerk Greiz-Dölau, die die damalige BSG Chemie Greiz, insbesondere die Abteilung Fußball, aus der Taufe hob und viele Jahre in der Sektionsleitung wichtige Aufgaben für den Sport erfüllte. Schon damals Sportfunktionär durch und durch, wechselte er 1981 zum damaligen Deutschen Turn- und Sportbund und wurde dessen Vorsitzender im Kreis Greiz. Er leitete damit bis zur politischen Wende in der DDR die Sportgeschicke im damaligen Kreis Greiz.

Er hat mit seinem Gespür für den Sport und dem Geschick mit Menschen umzugehen manche positive Entwicklung im regionalen Sport initiiert und einiges für das Territorium realisieren können, wobei hier an die Gründung der Industriesportgemeinschaft Fußball erinnert werden soll.

Mit der politischen Wende 1989/90 und den Strukturveränderungen im organisierten Sport galt es auch für Dieter Lippold, sich beruflich neu zu orientieren, doch dem Fußball und damit dem organisierten Sport drehte er niemals den Rücken zu. Als Geschäftsführer des Sporthauses Konrad Weise – auch ein Greizer Sportidol, das in der Fußball-Nationalmannschaft der DDR nominiert war und in seiner Zeit spielte – war er ganz natürlich dem regionalen Fußball in Ostthüringen verbunden. Mit der 1989 erfolgten Neuwahl des Bezirks-Fachausschusses Fußball (BFA) Gera griffen die Fußballfreunde aus Ostthüringen auf die Kenntnisse von Dieter Lippold zurück und wählten ihn in dieses Gremium, das er 1991 aus den Händen von Dr. Andreas Hemmann ( ehemaliger Greizer Bürgermeister ) als Vorsitzender übernahm und bis 2004 im Ehrenamt führte.

2003 ergab sich für ihn beim Thüringer Fußball-Verband die Möglichkeit, hauptamtlich in der Geschäftsstelle tätig zu werden, wofür er vom Verband den Zuschlag erhielt. Das bedeutete arbeitstäglich 240 km (Erfurt und zurück) Arbeitsweg, den er seit dem 1. Februar 2014 nicht mehr zurück legen muss. Dieter Lippold ist mit diesem Datum in den verdienten Ruhestand getreten. Doch Ruhestand ist da wohl der falsche Ausdruck, denn noch immer ist er dem Fußball in Thüringen, aber auch in der Region treu verbunden. So bleibt er weiter Mitglied im Jugendausschuss des TFV sowie Mitglied der neugeschaffenen Seniorenkommission beim TFV und wird sein Wissen und Können in die AG Prävention, Sicherheit und Fair Play einbringen.

Auch ist er als Stellvertretender Vorsitzender beim 1. FC Greiz im regionalen Fußballgeschehen ehrenamtlich fest verankert. Also Ruhestand heißt da wohl weitaus mehr Unruhestand – und das zum Wohle des Fußballes in der Region. Ich gehe schon mit ein wenig Wehmut, denn wir sind hier eine gute Truppe , so Dieter Lippold bei der Verabschiedung in der Geschäftsstelle des TFV in Erfurt. Hat er doch mit seiner Arbeit auch dazu beigetragen, dass die Vereine die Verbandszentrale immer mehr als Dienstleiter für ihre Interessen und sportlichen Ziele wahrnehmen.

Natürlich hat der nunmehr 65-jährige Dieter Lippold Gedanken, wie sein Leben als Rentner aussehen kann. Jetzt soll mehr Zeit für die Familie, insbesondere für die Enkelkinder bleiben. Auch das Lesen wird sicher mehr Platz in seinem Leben einnehmen. Und natürlich bleibt auch mehr Zeit für den Fußball im Ehrenamt. Man sieht, auch mit 65 Jahren – Dieter Lippold bleibt dem Fußball in Thüringen und in der Region erhalten.

Peter Reichardt @08.03.2014

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.