Tag des offenen Kreißsaals im Kreiskrankenhaus GreizDie Kinder Lena und Lorenz legten bei Hebamme Judith und Schwester Aileen den Geschwisterführerschein ab.

Das Interesse werdender Eltern in Greiz war enorm groß
GREIZ. Es ist ein gutes Omen, wenn einige Stunden vor dem Start zum Tag des offenen Kreißsaals zwei Kinder geboren werden. „Morgens um 5 Uhr und um 9 Uhr haben zwei Mütter entbunden“, freute sich Hebamme Judith Schatz, die am Samstag gemeinsam mit ihren Kolleginnen der Beleghebammengemeinschaft des Kreiskrankenhauses Greiz werdende Mütter und Väter zum Informationstag einlud. So hatten die Hebammen alle Hände voll zu tun, um pünktlich zehn Uhr die Türen zu öffnen und die Vielzahl von Interessierten zu empfangen. „Die Resonanz war auch in diesem Jahr enorm groß“, wie Judith Schatz bestätigte. Vor allem Erstgebärende hatten sich mit ihrem Partner auf den Weg ins Krankenhaus gemacht, um über das Thema „Geburt“ umfassende Informationen zu bekommen. Dabei standen Führungen durch die Räume der Geburtshilfe und persönliche Gespräche mit den Hebammen auf dem Programm, die zudem praktische Hinweise zu den verschiedenen Entbindungsmöglichkeiten gaben. Auch für ein buntes Rahmenprogramm wurde gesorgt: Geschmackvolle Kinderbekleidung von Größe 50 bis 110 konnte man bei Marleen Schönbach erwerben; Schnuller-und Wagenketten mit Wunschnamen bot Frau Stölzel aus Bernsgrün an; Thomas Hönsch vom gleichnamigen Windeldienst warb mit seinem Wäschedienst gegen den Wegwerf-Wahnsinn und Daniela Werner vom Diakonieverein „Carolinenfeld“ gab wichtige Informationen zu Hilfen und Möglichkeiten der materiellen und ideellen Unterstützung für werdende Eltern. Der Geschwisterführerschein wurde ebenfalls gut angenommen – sechzehn Kinder, die demnächst „großer Bruder“ oder „große Schwester“ sind, bekamen von Judith Schatz liebevoll erklärt, wie man Babys richtig an-und auszieht, sie beruhigt, wenn sie weinen oder badet und ausfährt. Als die Kinder mit glänzenden Augen ihren „Führerschein“ mit einem vorher gefertigten Passbild in den Händen hielten, zeigte sich deren ganzer Stolz. „Wir sind sehr zufrieden, dass dieses Angebot wieder so gut angenommen wurde“, resümierte die Hebamme im Namen ihren Kolleginnen. „Hier zeigt sich wieder, was für eine große Bedeutung der Beruf der Hebamme hat“, befand Thomas Hönsch in Bezug auf die horrende Haftpflichterhöhung für die Geburtshelferinnen. „Es kann nicht sein, dass man von den Hebammen jährlich 5000 Euro Pflichtversicherung verlangt und ab kommenden Jahr gar nicht mehr versichern will“, so der Greizer im Namen vieler Eltern.

Antje-Gesine Marsch @29.03.2014