Sechs Spielorte in fünf StundenLaden zur 10. Museums-und Kulturnacht ein: vo. v.l. Corina Gutmann, Rainer Koch, Corinna Zill, hi.v.l. Robert Seidel, Dirk Görsch, Undine Hohmuth und Severin Zähringer.

Am 29. August findet in Greiz die 10. Museums-und Kulturnacht statt

GREIZ. Seit zehn Jahren findet am letzten Freitag des Monats August die Museums-und Kulturnacht statt, an der sich in diesem Jahr wieder die Stadtkirche, das Sommerpalais, das Untere Schloss, die Vogtlandhalle und die Bibliothek beteiligen. „Zukunftsweisend“ nannte die Leiterin der Greizer Bibliothek, Corina Gutmann diese seit zehn Jahren bestehende gute Zusammenarbeit der kulturellen Einrichtungen der Schloss-und Residenzstadt.

Eröffnet wird die Kulturnacht in diesem Jahr um 19 Uhr in der Stadtkirche St. Marien, in der es zunächst einen virtuellen Rückblick auf die vergangenen neun Kulturnächte gibt, der von Kantor Ralf Stiller musikalisch umrahmt wird. Um 20 Uhr schließt sich ein Vortrag von Superintendent Andreas Görbert an, der über die „Vergessene Bildersprache in der Kunst“ spricht und sechs Meisterwerke vorstellt.

Im Weißen Saal des Unteren Schlosses referiert um 19.30 Uhr der Direktor des Thüringer Staatsarchivs Greiz, Hagen Rüster zu den unehelichen Kindern der Reußen. „Der Vortrag wurde schon vor Jahren einmal gehalten, er wurde aktualisiert und auf den neuesten Erkenntnisstand gebracht“, erklärt dazu Museumsdirektor Rainer Koch. Um 21.45 Uhr liest an gleicher Stelle der Schauspieler Wilfried Pucher aus dem weltberühmten Roman „Der brave Soldat Schwejk“. „Dem 100. Jahrestag des Ausbruchs des 1. Weltkrieges wollten wir uns thematisch nicht verschließen“, wie Rainer Koch sagte. „Ein Stenglisches Credo“ werden die Zuhörer im Weißen Saal um 23 Uhr erleben – da liest Wilfried Pucher Texte des gebürtigen Greizers Hansgeorg Stengel. Im Innenhof des Unteren Schlosses sorgt das Plauener Dixieland Collegium unter dem Motto „Wein und Dixie“ für ein Feuerwerk musikalischer Lebensfreude. Ein halbstündiges Schauspiel mit Feuertanz und Poesie mit den „Verzauberern“ wird man um 21 Uhr und 22.30 Uhr erleben können. „Ein archaisch-sinnlicher Genuss“, wie der Museumsdirektor ankündigt. Die Vogtlandhalle Greiz lädt um 19.30 Uhr und 21.15 Uhr zu einem „Best of Spejbl und Hurvinek“ in den Großen Saal ein. „Die Gala richtet sich an große und kleine Leute“, befindet Vogtlandhallen-Leiterin Undine Hohmuth, die durch den Umzug von der Studiobühne auf noch mehr zufriedene Besucher hofft.

Das Sommerpalais Greiz greift in diesem Jahr auf Bewährtes zurück, wie Bibliothekar Dirk Görsch unterstrich: im Gartensaal fertigt der Karikaturist Ralf Alex Fichtner Zeichnungen der Gäste an; im Festsaal lädt Ralf Dietsch um 20.15 Uhr und 21.45 Uhr zu einem Gute-Laune-Mitsing-Konzert ein. Der Schriftsteller Bernd Zeller geht um 19.30 Uhr und 21 Uhr der Frage nach: „Hat sich die Wende überhaupt gelohnt? Der große Vergleich DDR-EU.“

In der Stadt-und Kreisbibliothek stellt sich die im April dieses Jahres gegründete Astronomische Gesellschaft Greiz mit der Ausstellung „Astrowelten“ vor. Wie Bibo-Chefin Corina Gutmann verriet, gebe es beim Mondaufgang um 21 Uhr im Schlossgarten eine große Überraschung, zu der sie sich derzeit allerdings noch in Schweigen hüllt. Um 20 Uhr und 21.20 Uhr wird der aus Israel stammende Wahl-Berliner Ilan Weiss moderne jüdische Witze, also „Köstlichkeiten mit Biss“ vortragen.
Zum Schmelztiegel für alle Feier-und Tanzwütigen wird ab 22 Uhr der Kirchplatz, wenn die Jungs von „Rockwoolf“ in die Saiten greifen. Mit Coversongs der 1970er und 80er Jahre lädt die Band zum Abfeiern bis in die Nacht ein.

Wie die Leiterin der Tourist-Information Greiz, Corinna Zill betonte, habe es verschiedene Gespräche mit Greizer Gastronomen gegeben, die Öffnungszeiten an diesem Tag zu verlängern. Für Speisen und Getränke sei also bestens gesorgt.

Informationen zur 10. Museums-und Kulturnacht findet man unter www.greiz.de/kulturnacht oder in der Tourist-Info im Unteren Schloss Greiz.
Eintrittsbändchen zum Preis von 6 Euro (ermäßigt 3 Euro) sind am Veranstaltungstag in allen teilnehmenden Einrichtungen erhältlich.

Antje-Gesine Marsch @31.07.2014