Marco Scherf, WKG Leipzig/Taucha gegen Brian Tewes, RSV Rotation Greiz

Trotz Hindernisse klarer Auswärtssieg in der Messestadt
WKG Leipzig/Taucha gegen RSV Rotation Greiz – 11:23

Marco Scherf, WKG Leipzig/Taucha gegen Brian Tewes, RSV Rotation Greiz
Der kurzfristig in die Mannschaft gerückte Brian Tewes (blaues Trikot) wirft Marco Scherf.
LEIPZIG. Der Siegeszug der Greizer Ringer hielt auch beim Bundesligaabsteiger WKG Leipzig/Taucha an. Im bereits am Freitagabend ausgetragenen Kampf in der traditionsreichen Leipziger Leplaystraße gewannen die Greizer sieben der zehn ausgetragenen Kämpfe und erkämpften sich im zehnten Saisonkampf den zehnten Erfolg. Der 23:11 Auswärtserfolg war nie gefährdet und hätte sogar noch höher ausfallen können. Die Messestädter zieren nach der siebenten Niederlage überraschend das Tabellenende, was sich auch im Zuschauerzuspruch manifestierte. Mit 200 Zuschauern kamen deutlich weniger Ringkampfinteressierte als zu Erfolgszeiten zu einer der meist gut besuchten Freitagabendveranstaltungen.
Wie schon zu einer schönen Gewohnheit geworden, eröffnete Vladimir Codreanu (55 kg) den Mannschaftskampf mit einem Sieg. Der Leipziger Jugendliche Darios Wedekind ist noch weit davon entfernt, in dieser Gewichtsklasse in die Fußstapfen seines Onkels Kai zu treten. Auch im griechisch-römischen Stil brauchte der Moldawier nur 45 Sekunden, um hauptsächlich durch Rollen am Boden für einen Sieg mit technischer Überlegenheit zu sorgen. Er siegte 13:0. (Kampfstand aus Greizer Sicht: 4:0) Nach seinem starken Kampf in der Vorwoche traf Sebastian Wendel (120 kg/Freistil) diesmal auf einen stärkeren Widersacher. Der Tauchaer Nico Graf kämpfte lange Zeit um die führende Position im Deutschen Ringer-Bund im 96 kg-Limit des freien Stils. Nun mit 30 Jahren besetzt er bei der WKG in beiden Stilarten die schwerste Gewichtsklasse. Von neun Kämpfen unterlag er nur zweimal sehr knapp im griechisch-römischen Stil. Für den Greizer wurde es der erwartet schwere Kampf gegen den fast 10 kg schwereren Modellathleten, der nach „Runterreißern“ mit Rollen punktete. Sekunden vor Schluss musste sich der Greizer 1:13 technisch geschlagen geben.(4:4) Der zwei Kampftage pausierende Mateusz Bierzanowski (6o kg/Freistil) traf auf den wohl stärksten Leipziger, den fünfmaligen deutschen Vizemeister Dustin Scherf. Der Greizer hatte den besseren Start, ging 1:0 in Führung unterlag aber noch dem Endspurt seines Gegners mit 1:3. (5:6) Aus dem Kampf zwischen Boris Eisenstein (96 kg/greco) und Jungstar Eric Thiele wurde nichts, da letzterer wie Johann Steinforth zu einem internationalen Turnier im slowakischen Kosice weilte. Die Gastgeber boten dafür Rene Findt auf, der zwar einmal einen gefährlichen Konter ansetzte, dem technisch und physisch überlegenen Greizer aber weder im Stand- noch im Bodenkampf Paroli bieten konnte. Eisenstein siegte nach vier Minuten mit 11:0. (9:6) Im fünften Kampf gab es vier Punkte für die Gastgeber, weil Greiz keinen Sportler mit dem geforderten Gewicht stellen konnte. Der vorgesehene Lucas Bast verletzte sich am Vormittag beim Abschlusstraining in Frankfurt am Knöchel. Brian Tewes (66 kg/greco) sprang kurzfristig ein, schaffte aber das Gewicht nicht mehr. Sein Freundschaftskampf gegen den mit einem Hammer 3:0 in Führung gehenden Marco Scherf war trotzdem hochklassig. Der Greizer siegte hierbei 8:6. (9:10) Erstmals brachten die Leipziger in dieser Saison den Ex-Auer und Ex-Luckenwalder Marco Büttner, der auf den aufgerückten Adam Sobieraj (84 kg/Freistil) traf. Der Greizer ging gegen den 10 kg schwereren und austrainierten Gegner vorsichtig zur Sache. Er riskierte wenig und siegte mit seiner taktisch klugen Ringweise 3:0. (11:10) Radoslaw Kisiel (66 kg/Freistil) war Paul Schärschmidt in allen Belangen überlegen. Sein Sieg war dann auch nur eine Frage der Zeit. Er brachte seinen Gegner zu Boden und legte ihn mit einem Einsteiger nach 1:24 Minuten auf die Schultern. (15:10) Im Duell zweier Mecklenburger traf Tom Linke (84 kg/greco) auf Tom Zymara, der schnell 1:0 in Führung ging. Bereits im ersten Durchgang konnte der Greizer trotz Protestes der Leipziger Trainer, die eine Fehlentscheidung des Stralsunder Kampfrichters Stefan Döhring gesehen haben wollten, den 3:1 Endstand sichern. (17:11) Der deutsche Vizemeister Toni Stade (74 kg(greco) hat durch diesen Erfolg und die Teilnahme an der WM der Studenten viel Selbstvertrauen getankt, was in seiner sehr ausgeglichen besetzten Klasse sehr wichtig ist. Auch gegen Max Stuhr bestimmte er das Geschehen auf der Matte. Trotz einer umstrittenen Aktion am Ende war sein Erfolg nie gefährdet. Er gewann 4:0 (19:11) Konstantin Sommer (74 kg/Freistil) hatte bereits auf der Waage gewonnen. Die Gastgeber brachten ihren etatmäßigen Kämpfer in der 84 kg-Klasse Jan Richtsteig. Der Greizer überzeugte im Freundschaftskampf gegen den genau 10 kg schwereren Widersacher mit einer gewohnt starken kämpferischen Leistung und gab nur jeweils viermal einen Punkt durch Hinausdrängen aus der Kampffläche ab, hatte mehrmals Chancen selbst zu punkten. Am Ende erhielt der Leipziger sogar noch eine Verwarnung wegen passiver Ringweise. (23:11) Mit zwei Erfolgen in dieser Saison konnten die Greizer ihre Kampfstatistik gegen einen ihrer härtesten Konkurrenten deutlich verbessern.
Stimmen zum Kampf:
Tino Hempel, Trainer RSV:
Die Mannschaft hat clever gekämpft. Auch den Ausfall von Lucas Bast haben wir weggesteckt. Ein besonderer Dank gilt den 50 bis 60 Greizer Fans, die uns den Rücken gestärkt haben. Wir haben heute schon Augenmerk auf nächste Woche gelegt, wenn wir in der Jahnturnhalle gegen Werdau den Staffelsieg sichern wollen.
Jürgen Hähnel, Europameister 1974 in der 74 kg-Klasse griechisch-römisch, Trainer der WKG: Wir haben einen spannenden Kampf erlebt mit einem klar unterlegenen Verlierer. Wenn wir unsere Jüngsten (Steinforth und Thiele) nicht dabei haben, sind wir chancenlos. Trotzdem werden wir dabei bleiben, zu versuchen mit deutschen Sportlern zu ringen. In der 74 kg-Klasse haben wir leider drei Ausfälle.
Erhard Schmelzer @15.11.2013

Von Erhard Schmelzer

Der Mohlsdorfer Erhard Schmelzer ist nicht nur ein engagierter Trainer im Jugendbereich des RSV Rotation Greiz - er zeichnet sich auch durch interessante Berichterstattungen im sportlichen Bereich aus. Ebenso ist er als Vorsitzender des Vereins Reußische Fürstenstraße tätig. Mehr zu Erhard Schmelzer

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