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Zwanzigjähriges Jubiläum der Treibjagd im Gommlaer Wald

Jäger des Landesjagdbezirkes Gommla sowie des Gemeinschaftsjagdbezirk Daßlitz und Nitschareuth gehen gemeinsam dem Waidwerk nach

20. Ansitzdrückjagd der Jäger des Landesjagdbezirk Gommla
Revierförster und Jagdleiter Uwe Ruder beim waidmännischen Dank an die Jäger,Hundeführer und Treiber.
Foto: Peter Reichardt
GOMMLA. Mit Hallali und Weidmannsheil trafen sich am Samstag Jäger und Treiber zur schon traditionellen Ansitzdrückjagd auf Schwarzkittel, Reh und Hirsch im Waldrevier zwischen Gommla, Daßlitz und Nitschareuth. Die Hubertusjagd – dazu wird am 3. November jeden Jahres traditionell geblasen – war es nicht, aber ein besonderes Jubiläum hatte der Hegering Daßlitz, bestehend aus dem Gemeinschaftsjagdgebiet Daßlitz und Nitschareuth sowie dem Landjagdbezirk Gommla unter Leitung des Revierförsters Uwe Ruder zu feiern. Wurde doch nun schon zum 20. Mal in Folge diese gemeinsame Jagd abgehalten. Und diese in diesem Jahr bei ganz hervorragenden Wetter, das natürlich ganz entscheidend zum Erfolg dieser Gemeinschaftsjagd beigetragen hat. Rund 80 Jäger, Hundeführer und Treiber waren zur Jubiläumsjagd zusammen gekommen, um dem edlen Waidwerk nachzugehen, den Schwarzkitteln, dem Rot- und Rehwild, aber auch Fuchs, Marderhund und Waschbär auf den Leib zu rücken und damit Natur- und Artenschutz im wahrsten Sinne des Wortes direkt zu verwirklichen. Gilt es doch durch den Wildabschuss das Gleichgewicht zwischen Fauna und Flora in Wald und Flur zu erhalten sowie den langfristigen natürlichen Umbau des heimischen Waldes zu einem Mischwald zu unterstützen, da natürliche Feinde der Wildtiere in unseren heimischen Wäldern kaum noch in freier Natur zu finden sind. Insbesondere ging es um die Bejagung der Wildschweine, die in den vergangenen Jahren einen großen Zuwachs erfahren haben. Aber auch Reh- und Rotwildbestände müssen bejagt werden, um den natürlichen Waldumbau nicht durch Verbiss- und Schälschäden zu gefährden, wie das in den letzten Wochen durch die Thüringer Staatsforstverwaltung ganz explizit in der Öffentlichkeit betont wurde. Und letztendlich muss auch der jährliche Zuwachs des Wildes abgeschöpft werden, den sicher mancher von uns als leckeren Weihnachtsbraten schon vor sich sieht.
Knapp 600 ha Fläche, die das bejagte Gebiet umfasst, brachte die Treiber ganz schön ins Schwitzen. Erstreckt sich doch dieses Jagdgebiet von der Ortslage Gommla, über den Röschnitzgrund bis an die Ortslagen von Daßlitz und Nitschareuth, in dem einige Höhenmeter zu überwinden waren. In diesem Jahr zum 20. Mal als Gemeinschaftsjagd von Thüringer Staatsforst und dem Gemeinschaftsjagdgebiet Daßlitz und Nitschareuth organisiert, hieß es am zeitigen Samstagvormittag „Stöberhunde und Treiber los“, die das Wild in seinen Einständen aufstöberten und in Bewegung brachten. Interessant, dass auch einige Jagdgäste aus Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern an dieser Jubiläumstreibjagd teilnahmen und sich ganz beeindruckt von der Landschaft des mittleren Elstertales sowie der Freundlichkeit seiner Bewohner zeigten. Ganz zu schweigen von der tollen Organisation dieser Bewegungsjagd, die in den bewährten Händen von Revierförster Uwe Ruder lag. Die Strecke, die an der Jagdhütte im Gommlaer Forst gelegt wurde, zeigte dann den Erfolg dieser gemeinsamen Treibjagd. Acht Wildschweine, darunter mehrere kapitale Keiler, fünf Rehe und drei Stück Rotwild wurden während dieser gemeinsamen Jagd erlegt und ließen bei manchen der Jäger oder Treiber die Vorahnung auf den Weihnachtsbraten aufleben. Doch erst einmal galt es, das geschossene Wild waidmännisch aufzubrechen und der Strecke die waidmännischen Ehren zu erweisen. Mit den Jagdsignalen „Hirsch tot“, „Sau tot“ und „Reh tot“, vorgetragen von den Jagdhornbläsern unter Leitung von Uwe Ruder, sowie dem Überreichen des Schützenbruches an die erfolgreichen Jäger wurde man dem waidmännischen Brauch gerecht. Mit der Bewahrung des jagdlichen Brauchtums haben die Teilnehmer der diesjährigen Gemeinschaftsjagd vorbildlich unter Beweis gestellt, dass Jagdausübung nicht nur Schießen auf das Wild ist, sondern auch Hege und aktiver Naturschutz – so der Revierförster und Jagdleiter, Uwe Ruder, der sich sehr zufrieden mit dem Abschussergebnis dieser Gemeinschaftsjagd zeigte. Mit dem Jagdhornsignal „Jagd vorbei Hallali“ wurde diese Gemeinschaftsjagd des Hegeringes Daßlitz in den Mittagsstunden beendet. Doch das traditionelle Jagdessen am Abend durfte natürlich nicht fehlen. Dazu traf man sich im Gasthof „Drei Schwanen“ in Wildetaube, wo man so manches Latein des edlen Waidwerkes hören konnte und auch manches Schmunzeln bei dieser oder jener Anekdote nicht zu verkneifen war.
Peter Reichardt @25.11.2014

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