20 Jahre Kinderschutzbund GreizDie Vorständin des Diakonievereins Carolinenfeld, Gudrun Dreßel (r.) gemeinsam mit Babette Ketterl, Jeannette Reinhold und Monika Zirk (l.).

Kinderschutz ist Herzensangelegenheit und ein nicht zu bemessender Wert
GREIZ. Am Mittwoch beging der Kinder-und Jugendschutzbund „Die Insel“ im Diakonieverein Carolinenfeld e.V. seinen zwanzigsten Geburtstag. Grund genug innezuhalten, Resümee über zwei Jahrzehnte intensiver Arbeit zu ziehen und auch auf Zukünftiges zu schauen. Nachdem der Vormittag den Kindern des Förderzentrums Carolinenschule gewidmet war – dazu hatten die Mitarbeiter Autorin Sonja Blattmann und Theaterpädagogin Karin Derks mit dem Buch „Ich bin doch keine Zaubermaus“ eingeladen – stand der Nachmittag im Sinne einer Feierstunde und einer Weiterbildungsveranstaltung.
Die Vorständin des Diakonievereins, Gudrun Dreßel betonte in ihrem Grußwort die Wichtigkeit des Kinder-und Jugendschutzdienstes „Die Insel“ – ein Ort, zu dem Kinder in Jesu Sinne kommen können, wie es in der Bibelstelle Lukas, Kapitel 18 zu lesen ist. Es seien Kinder, die wahrlich alles andere erlebten als das Himmelreich; Kinder, die Zuflucht brauchen; einen Ort zum Festhalten. Einen herzlichen Willkommensgruß sprach sie den Kollegen anderer Träger aus, den Partnern und Freunden, die „für die Sache“ zusammen stehen, den Vertretern der Polizei und Justiz, des Landratsamtes, der Kinderklinik sowie ehemaligen und aktiven Mitarbeiter des Diakonievereins. Am schönsten wäre es natürlich, so die Vorständin, müsste es diesen Dienst nicht geben. Das würde heißen, es gebe keinen Kummer von Kindern, keinen Missbrauch, keine Gewalt und kein Leid der „großen Seelen in kleinen Menschen“. Doch die Realität spricht eine andere Sprache: die Zahl sexueller Missbräuche steige; die Kinder sind mehr und mehr traumatisiert. „Es muss uns geben – leider und Gott sei Dank, denn der Kinderschutz lässt diese Kinder nicht allein.“ Er sei zudem Lebensschutz, Überlebensschutz und Pflicht der Gesellschaft und der Menschheit. Genau das sei der Grund gewesen, sich vor zwanzig Jahren im Landkreis Greiz zu formieren. Gudrun Dreßel nannte in diesem Zusammenhang einige Namen: Ursula Rudorf, Brigitte Fröde, Christel Reucker, Dirk Strauß und die derzeit aktiven Mitarbeiterinnen Monika Zirk, Jeannette Reinhold und Babett Ketterl . die mit „Wissen und Verstand, mit Herz und Seele“ dabei waren und sind.
Monika Zirk betonte in ihren Worten, dass man über die Jahre hinweg zusammengewachsen sei. Man habe Transparenz geschaffen, „einen großen und wertvollen Schatz“. Das Wichtigste bei ihrem Dienst sei immer gewesen, die Kinder aus der Opferrolle herauszunehmen. „Das Lachen mit den Kindern ist immer das Schönste.“ Da Kinderschutz auch etwas Optimistisches sei, betrachte man die Weiterbildungsveranstaltung mit den beiden Gästen Sonja Blattmann und Karin Derks im Anschluss als „Geschenk“. Ein schönes Geschenk war auch eine kunstvoll kreierte Torte, die Pamela Viertel hereinbrachte und die zwanzig Kerzen darauf anzündete. Bei jeder Kerze verlas Babett Ketterl eine positive Kinder-Charaktereigenschaft. Angeschnitten wurde das leckere Kunstwerk von Ursula Rudorf und Holger Naundorf vom Jugendamt des Landkreises Greiz.

Antje-Gesine Marsch @05.06.2014