20 Jahre SHG Frauen nach Krebs20 Jahre Selbsthilfegruppe "Frauen nach Krebs" wurde in der Vogtlandhalle gefeiert. Landrätin Martina Schweinsburg (r.) gratuliert Barbara Ebert.

20 Jahre Selbsthilfegruppe Frauen nach Krebs

GREIZ: „Hurra, wir leben noch“ – unter dieses Motto stellten die Mitglieder der Selbsthilfegruppe „Frauen nach Krebs“ die Jubiläumsveranstaltung zum zwanzigjährigen Bestehen, die am Montagnachmittag im Konferenzraum der Vogtlandhalle stattfand.
Ganz gleich, ob man dabei an Johannes Mario Simmels gleichnamigen Roman oder an Milvas Liedinterpretation denkt, das Motto steht stellvertretend für den Mut und die Tapferkeit der Betroffenen.
Herzlich begrüßte die Vorsitzende Barbara Ebert die Ehrengäste der Feierstunde, zu denen auch Landrätin Martina Schweinsburg (CDU); Superintendent Andreas Görbert; Hans-Jürgen Mayer, Landesvorsitzender der Frauenselbsthilfe nach Krebs; Sandra Kadelbach, Leiterin der Kontakt- und Informationsstelle der Selbsthilfegruppen des Landkreises Greiz, Peter Jahn-Illig von der Sparkasse Gera-Greiz und Vertreter befreundeter Selbsthilfegruppen aus Gera und Zeulenroda gehörten.

Zwanzig Jahre auffangen, informieren, begleiten, resümierte Frau Ebert in ihrem kurzen Rückblick. So habe man gelernt, in der Gemeinschaft Wege aufzuzeigen und zu gehen sowie die Krankheit Krebs anzunehmen und in den Alltag zu integrieren. Von 31 Wegbegleitern habe man sich in diesen zwanzig Jahren aber auch trennen müssen, erinnerte Barbara Ebert. Eine Schweigeminute und eine entzündete Kerze ließen die Anwesenden im Gedenken innehalten.

Freud und Leid liegen im Leben oft beieinander, wie Frau Ebert weiß. Deshalb blickte sie auch auf die schönen Erlebnisse in dieser Zeit, wie gemeinsame Ausfahrten zurück. Gern habe man auch runde Geburtstage gemeinsam gefeiert oder für einen guten Zweck gewerkelt. Die Gemeinschaft gibt uns viel Kraft, betonte Barbara Ebert und erntete die Zustimmung aller Mitglieder der Selbsthilfegruppe.
Die Feier wurde von der Leiterin auch zum Anlass genommen, um sich mit einem Blumengruß bei Sandra Kadelbach, Monika Ludwig, Annett Göpel und Hannelore Kowatzek für ihre aufopferungsvolle Arbeit zu bedanken. Auch an die Partner wurde ein Dank gerichtet. Herzliche Grußworte überbrachte Landrätin Martina Schweinsburg. Noch zu oft werde das Thema Krebs tabuisiert, wie sie sagte. Solange man fit und gesund ist, treffe es immer die anderen. Sie selbst habe auch bereits fünf Freunde und Bekannte durch diese schreckliche Krankheit verloren.Man schiebt dieses Thema viel zu häufig weg, so die Landrätin. Umso mutiger findet sie es, sich dieser Thematik zu stellen.

Zu dieser Arbeit gehört genauso viel Tapferkeit und Mut wie zur Bewältigung der Katastrophe vor drei Wochen, führte Frau Schweinsburg aus. Für zwanzig Jahre dieser verantwortungsvollen Arbeit müssten eigentlich alle einen Durchhalteorden bekommen. Lobende Worte fand auch Hans-Jürgen Mayer, der betonte, dass die SHG nach der erschreckenden Diagnose ein Stück Lebensqualität zurückgegeben habe. Ob im Team oder einzeln man habe die Jahre über hervorragende Arbeit geleistet.
Bei einem gemütlichen Kaffeetrinken konnte man im Anschluss gute Gespräche führen und die letzten Jahre noch einmal Revue passieren lassen.
Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung von den Musikschülern Anna-Maria Landgraf, Clara Schneidenbach und Mareike Fischer unter Leitung von Christiane Lorenz, die einige Frühlingslieder sangen. Die Hymne ä¡ l`amour wurde von Antje-Gesine Marsch in Begleitung von Frau Lorenz dargeboten.

Antje-Gesine Marsch @24.06.2013