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Greizer Ringer besiegen Tabellenzweiten aus Mecklenburg

2.Bundesliga Nord Ringen: RSV Rotation Greiz gegen RV Lübtheen 15:8

Die Sportler des RSV Rotation Greiz mit jubelnder Fan-Kulisse. v.l. hinten: Trainer Tino Hempel, Adam Sobieraj, Lukasz Konera, Sebastian Wendel, Mathias Beckmann, Brian Tewes, Tom Linke, Trainer Swen Lieberamm, Christopher Dähne zweite Reihe: Sven Cammin, Vladimir Gotisan, Daniel Sartakov, Toni Stade vorn: Konstantin Sommer, Vladimir Codreanu und Betreuer Mario Neudeck

RSV Rotation Greiz – RV Lübtheen: 15:8
GREIZ. Das mit Spannung erwartete Doppelkampf-Wochenende begann wie von den größten Optimisten erhofft. Die Greizer Regionalligavertretung bezwang den Titelfavoriten RC Germania Potsdam überraschend hoch mit 20:10. Die Zweitbundesligamannschaft besiegte zum zweiten Mal in dieser Saison den Tabellenzweiten RV Lübtheen, und das deutlich mit 15:8. Die Kämpfe in der neuen Halle in Greiz-Aubachtal werden nicht nur auf der Matte immer anspruchsvoller, diesmal sorgte auch knackige Musik für noch mehr Stimmung. Zum Tagesausklang gab es erstmals eine öffentliche Pressekonferenz. Unter den 812 Besuchern weilte auch der aus Lübtheen stammende, früher für Greiz kämpfende Schwergewichtler Heiko Geffke.
Die Mecklenburger, die außer gegen Greiz nur in Leipzig zwei Punkte abgegeben hatten, reisten in stärkster Besetzung an. Drei Dänen und zwei Bulgaren verstärkten die Auswahl aus dem Norden. Die Verpflichtung von Sven Cammin (57 kg/greco) erweist sich für die Gastgeber immer mehr als Glücksgriff. In der Rückrunde findet er sich auch in der ungeliebten Stilart gut zurecht. Der Bulgare Mitko Asenov, in diesem Stil auch nicht sattelfest, fand kein Mittel gegen den unorthodox und clever kämpfenden Greizer, der durch vier Einsen mit 4:0 siegte. (Kampfstand 2:0) Bei den deutschen Meisterschaften verpasste Sebastian Wendel (130 kg/frei) die Bronzemedaille gegen Robert Glor mit 5:7. Diesmal hielt er bis kurz vor der Pause den Kampf offen, dann wurde er allerdings zu Boden gebracht. Als ein vielversprechender Angriff des Greizers eine Minute vor Schluss nichts einbrachte, dagegen in den letzten Sekunden noch Punkte abgegeben werden mussten, stand die 0:5 Niederlage fest. (2:2) Vladimir Codreanu (61 kg/frei) wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Andrej Ginc, der erfolgreichste Ringer Deutschlands in diesem Jahr im Nachwuchsbereich mit DM-Titel, als Zweiter bei der EM und Dritter der WM, allerdings in der anderen Stilart, war chancenlos. Immer wieder blitzte zwar die Klasse des Torgelowers auf, aber wenn der Greizer ein oder zwei Beine erwischte, gab es kein Halten mehr. Die Halle tobte, noch vor der Pause stand Codreanus 18:0 Sieg fest. (6:2) Zwei gleichwertige Athleten standen sich mit Lukasz Konera (98 kg/greco) und dem bulgarischen Juniorenmeister von 2013, Daniel Bankov, gegenüber. Bei der 2:0 Führung des Lübtheeners wollten die Greizer Trainer zwar einen eigenen Griff gesehen haben, aber Kampfrichter Jörg Jähnichen aus Gelenau, der gut leitete, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. In der zweiten Runde kam der Greizer im Bodenkampf zum 2:2 Ausgleich, der als letzte Wertung den Siegpunkt brachte. (7:2) Brian Tewes (66 kg/greco) zeigte gegen den mehrfachen dänischen Meister Anders Ekström eine starke Leistung. Der Lübtheener ging zwar mit einem starken Wurf aus dem Boden 5:2 in Führung, doch der Greizer kam im Endspurt gegen einen nachlassenden Gegner noch auf 4:5 heran. ((7:3) Adam Sobieraj (86 kg/frei) und der Hallenser Sebastian Otto lieferten sich schon oft enge Gefechte. Diesmal war nach zehn Sekunden eine Vorentscheidung gefallen, als der Greizer überraschend mit einem selten gesehenen Einsteiger im Stand vier Punkte holte. Die restliche Zeit dieses sehr sehenswerten Kampfes war ausgeglichen. Der Greizer siegte mit 8:6. (8:3) Viel vorgenommen hatte sich Vladimir Gotisan (66 kg/frei) bei der Revanche für die Schulterniederlage gegen Dennis Langner in Lübtheen. Vorsichtig kämpfend, ohne ein Risiko einzugehen, gelang in der ersten Runde nur eine Aktion im Stand, aber zehn Punkte mit der schon gewohnten unnachahmlichen Rollenserie. Der zweimalige deutsche Vizemeister blieb aber immer gefährlich. In der vierten Minute erwischte ihn der Greizer mit zwei Armen am Oberkörper, wieder setzte Langner zum gefürchteten Konter an, doch der Greizer hatte das Bein zur richtigen Seite ausgefahren und brachte ihn rücklings zu Boden. Gotisan und seine Fans feierten einen 16:0 Sieg. (12:8) Herausragender Ringer in Dänemark ist Mark O.Madsen (75 kg), der in Las Vegas Vizeweltmeister wurde. Sein national erster Konkurrent ist Rajbek Bisultanov, der auf Tom Linke (86 kg/greco) traf. Der Tschetschene bestimmte das Geschehen auf der Matte, kam aber gegen einen sich clever verteidigenden Greizer zu keinem Punkt aus dem Kampf. Im Bodenkampf war der Greizer auch nicht zu bezwingen. Nur Punkte aus Verwarnungen brachten den 3:0 Sieg des Lübtheeners. (12:5) Im Vorkampf war Frederik Bjerrehuus wegen einer Verletzung, die ihm auch die WM-Teilnahme kostete, nicht dabei. Toni Stade (75 kg/greco) musste den erwartet schweren Gang auf sich nehmen, konnte sich als Untermann im Bodenkampf aber zweimal erfolgreich verteidigen. Dann setzte sich der Däne aber immer mehr durch und siegte verdient mit 8:0. (12:8) Daniel Sartakov (75 kg/frei) hatte im Vorjahr beide Kämpfe gegen den Rostocker Sebastian Nowak knapp verloren. Diesmal gelang dem in den letzten Monaten weiter an Kampfstärke gewonnenen Greizer, der sich mit laufender Zeit immer mehr durchsetzte, der zweite Sieg gegen einen starken erstligaerfahrenen Gegner. Mit schnellen Beinangriffen und einem Knöchelgriff siegte er 8:0, was den Greizer 15:8 Mannschaftssieg in einem fairen und leistungsstarken Vergleich bedeutete.

Stimmen zum Kampf:
Jens-Peter Sievertsen (Trainer Lübtheen):
„Wir sind überrascht von der Qualität dieser Halle und der Begeisterung der Zuschauer.“

Bert Compas (1.Vorsitzender Lübtheen): „Wir haben heute gute Kämpfe gesehen. Unsere Mannschaft ist stark, aber Greiz, man muss es sagen, etwas besser. Wenn unsere zweite Mannschaft die Nordmeisterschaft gewinnt und sich für die Regionalliga qualifiziert, kommen wir nächstes Jahr mit zwei Teams nach Greiz.“

Tino Hempel (Vizepräsident und Trainer RSV): „Wir haben uns am Saisonbeginn von einigen Problemen nicht nervös machen lassen und nun unsere Form gefunden. Unser Dank gebührt den vielen ehrenamtlichen Helfern.“

Erhard Schmelzer @08.11.2015

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