Ein- bis zweimal im Jahr müssen alle Vereine zwei Kämpfe an einem Wochenende austragen
GREIZ. Der Termindruck in den Bundesligen der Ringer macht es nötig: Ein- bis zweimal im Jahr müssen alle Vereine zwei Kämpfe an einem Wochenende austragen. Dann kann der Zeitplan eingehalten werden und Weihnachten stehen die Staffelsieger fest. Der RSV Rotation hatte bei der Auslosung Glück und kann an diesem Wochenende gleich zwei Kämpfe in heimischer Halle austragen. Am Sonnabend zur gewohnten Zeit um 19:30 Uhr ist der KFC Leipzig zu Gast, am Sonntag um 15 Uhr wird das Thüringenderby gegen den AC Germania Artern in der Sporthalle an der Eisbahn angepfiffen.
Der langjährige Erstligist KFC Leipzig ist der unmittelbare Tabellennachbar des RSV Rotation Greiz und kann mit einem Sieg überholt werden. Nach dem Superkampf in Pausa stehen die Zeichen für Greiz auf Sieg. RSV-Präsident Thomas Fähndrich ist optimistisch. „Mit der Form der letzten Woche sollte es uns möglich sein, beide Kämpfe für uns zu entscheiden. Die treuen Zuschauer in Greiz, von denen uns viele auswärts unterstützen, haben endlich einen Heimsieg verdient.“ Auf jeden Fall wird ein spannender Kampf bevorstehen. Die Messestädter, die ihren zweiten Wochenendkampf bereits am Freitag gegen Aue austragen, bringen auch in diesem Jahr eine starke Staffel auf die Matte. Der Pole Adam Bienkowski fordert im leichtesten Limit den ungeschlagenen Vladimir Codreanu heraus. Für den in die erste Liga nach Schriesheim abgewanderten Auswahlringer Dustin Scherf startet nun die bulgarische Nummer Eins der Junioren Avgustin Spasov (61 kg). Ein Superkampf ist im freien Stil zu erwarten, wenn dessen Landsmann Stefan Ivanov – EM-Siebenter 2015 – auf den Greizer Publikumsliebling Vladimir Gotisan trifft.
Nicht ganz so stark einzuschätzen ist der erstmals in die zweite Liga aufgestiegene AC Germania Artern. Die Nordthüringer haben sich nach ihrem Aufstieg allerdings zielgerichtet mit in- und ausländischen Sportlern verstärkt. In den leichten Gewichtsklassen dürften die Greizer, die hier allerdings besonders stark sind, überlegen sein. In den mittleren hat Artern mit Steve Brylla (früher Pausa und Aue), Marco Scherf (Leipzig) und Juan Nguyen (Jena) Ringer verpflichtet, die jahrelang in der 2.Bundesliga gekämpft haben. Mit dem Württemberger Markus Knobel (Aalen) rückte ein Westimport ins Team, der bei der Jugend-EM schon Fünfter wurde und in diesem Jahr mit einem fünften Platz bei den Männern für Aufmerksamkeit sorgte. Dazu kommen in den oberen Klassen fünf Ausländer, die schwer zu bezwingen sein werden. Der früher in Pausa kämpfende Plamen Tashev (130 kg) wurde beim am stärksten besetzten internationalen Turnier in seinem Heimatland Bulgarien hinter dem Werdauer Vladislav Metodiev, den die Greizer Zuschauer schon kennengelernt haben, zweitbester Vertreter seines Landes. Für Spannung dürfte also auch am Sonntagnachmittag gesorgt sein.
Einen Vorkampf der zweiten Mannschaft gibt es nur am Samstag, wenn um 17:30 Uhr der SAV Leipzig/Großlehna antreten wird. Die Randleipziger reisen mit einem Team an, von denen einige in den unteren Gewichtsklassen an der Sportschule Leipzig ausgebildet wurden aber nicht den Sprung in das Bundesligateam der Messestadt geschafft haben.
Erhard Schmelzer @15.10.2015
Bilder vom letzten Kampf in Pausa