Der Ellefelder Mineraloge Sven Tröger war zum ersten Mal zur Mineralien-und Schmuckbörse in Greiz dabei. Der dreizehnjährige Enrico Brauer lässt sich von ihm die Flussspate erklären.Der Ellefelder Mineraloge Sven Tröger war zum ersten Mal zur Mineralien-und Schmuckbörse in Greiz dabei. Der dreizehnjährige Enrico Brauer lässt sich von ihm die Flussspate erklären.

Mineralien-und Schmuckbörse in Greizer Vogtlandhalle zog etwa 300 Besucher an. Mit den Leuten ins Gespräch zu kommen und zu fachsimpeln ist für den Ellefelder Mineralogen Sven Tröger das Wichtigste.
GREIZ. Steinreich zu sein bedeutet wohl für jeden Menschen etwas anderes. Ursula Brauer hat da auch eine ganz eigene Sicht der Dinge: Sie sammelt seit Kindheitstagen Mineralien, Fossilien und Edelsteine. Am Sonntag lud die Greizerin zum dritten Mal in die Vogtlandhalle zur Mineralien-und Schmuckbörse ein. Von Mineralien, Edel- und Schmucksteinen bis hin zu Fossilien war das gesamte Sortiment abgedeckt. Aussteller aus ganz Thüringen und dem Vogtland hatten ihre Stände aufgebaut und präsentierten ihre schillernden Schätze. Es ist keine reine Mineralienbörse, wie Frau Brauer erklärt. Auch edlen Schmuck anzubieten erweitere das Gästespektrum. Viele Leute sind auf Unikatsuche und kommen gezielt auf Börsen, wie sie weiß. Ursula Brauer (62), die aus dem Hobby ihrer Kindheit einen Beruf machte seit 1997 betreibt sie in der Bruno-Bergner-Straße das Geschäft Der edle Stein – nennt eine eigene Mineraliensammlung ihr Eigen, die sie immer weiter ausbaut. Mittlerweile ist schon Enkel Enrico (13) mit dabei, wenn die Sammlerin Steinbrüche ansteuert, wie sie lachend sagt. Allerdings sei die Sammelmöglichkeit in der Neuzeit viel begrenzter als früher. Es empfiehlt sich, im Vorfeld eine Genehmigung einzuholen, so Ursula Brauer, die sich wahrlich nicht als Jäger sieht. Wie die gelernte Chemielaborantin unterstreicht, habe die Mineralogie in Greiz eine lange Tradition. Die Fachleute organisierten sich einst im Kulturbund der DDR; nach der Wende sei aber über zwanzig Jahre nichts mehr passiert, schätzt Ursula Brauer ein. Dass allerdings das Interesse an der Mineralogie ungebrochen ist und das nicht nur unter Esoterikern – spürt sie und organisiert als Einzelkämpferin diese Börse. Anregung und Inspiration holt sich die umtriebige Händlerin beispielsweise auf der Messe in München. Einer der 28 Aussteller, von denen sieben aus Sachsen kamen, ist Sven Tröger aus Ellefeld. Ich bin zum ersten Mal dabei, wie der 37-Jährige sagt, der vor allem Mineralien aus dem Vogtland präsentiert, so etwa Flussspate aus Schönbrunn bei Oelsnitz sowie Quarze und Calcite aus Reimersgrün. Im Alter von sechs Jahren entdeckte Sven Tröger seine Liebe zu Mineralien, die ihn fortan nicht mehr losließ. Eine Ausstellung sei es damals gewesen, die die Sammelleidenschaft in ihm entfachte. Richtig aktiv wurde er, als er den Führerschein bekam und selbst in die Steinbrüche und auf Bergbauhalden fahren konnte. Auf Börsen oder Messen präsent zu sein, um seine Mineralien die meisten sind Eigenfunde zu offerieren und schließlich auch zu veräußern, decke einige Unkosten, die das Hobby so mit sich bringt, wie Tröger augenzwinkernd sagte. Dabei liegen in puncto Verkauf seine Erwartungen erfahrungsgemäß nicht sehr hoch: Geschäftsabschlüsse sind nicht das Primäre; für mich sind die Gespräche und das Fachsimpeln ganz wichtig.Das Fachpublikum, das auf der Jagd nach den Rosinen ist, käme immer früh, weit vor der eigentlichen Eröffnung der Börse, so Tröger, der sich in der Fachzeitschrift Lapis durch zahlreiche Publikationen bereits einen Namen machte. Durch das Angebot an Schmuck locke man natürlich auch anderes Klientel an, die aber durchaus Interesse an Mineralien hegen oder entwickeln. Das Gleichgewicht zwischen Mineralien und Schmuck in Einklang zu halten, sei hier in Greiz gut gelungen, befand der Ellefelder.

Antje-Gesine Marsch @18.08.2013