61 Gymnasiasten erhielten ihr AbiturzeugnisEinen heiteren Rückblick auf zwölf Schuljahre hielten Viktor Gonzales (r.) und Florian Güther.

In einer feierlichen Veranstaltung erhielten am Freitagabend 61 Schüler des Ulf-Merbold-Gymnasiums im Großen Saal der Vogtlandhalle ihre Abiturzeugnisse überreicht.
GREIZ. Nachdem der Schulchor das Lied „Wir lieben sehr im Herzen“ sang, spielte Tim Tittes auf dem Klavier das Stück „Doctor Gradus ad Pernsassum“ von Claude Debussy, bevor Stavenhagenpreisträger Michael Merkel auf der Trompete ein „Andante“ und Allegro“ von Guillaume Balay blies. Die Rezitation „Für’s Leben lernen“ wurde von Laura Oertel und Meggy Farr vorgetragen – Lisa Schmidt und Clara Schneidenbach sangen im Anschluss „Vois sur ton chemin“ von Bruno Coulais. Eine Caramba, interpretiert von Stavenhagenpreisträger Marius Frantz und Franziska Reiher rundete das kulturelle Programm ab und stimmte auf den offiziellen Teil der Veranstaltung ein: die Zeugnisübergabe.
Schulleiter Jens Dietzsch begrüßte zunächst die Ehrengäste: Landrätin Martina Schweinsburg (CDU); Christian Tischner (CDU) als Vertreter des Greizer Bürgermeisters; den Schulelternsprecher Detlef Zietan sowie die Fördervereinsvorsitzende Bärbel Ruder und den Schatzmeister des Vereins, Herrn Oberländer.
Abicalypse der Weltuntergang wäre einfacher gewesen hatten die Zwölftklässler dem Abitur in diesem Jahr als Motto vorangestellt. Nostradamus hätte es nicht besser in Worte fassen können, wie Schulleiter Dietzsch augenzwinkernd meinte und schlug damit den Bogen zu der Hochwasserflut, die vor wenigen Wochen über die Stadt Greiz hereinbrach. Er dankte in herzlichen Worten allen, die halfen, die Schäden am Gymnasium minimal zu halten, etwa durch das Stapeln von Sandsäcken. Auch Parkverwalter Christian Lentz; Prof. Paulus, Direktor der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten sowie das Ehepaar Jäkel aus der Brückenstraße hatten sich in Schreiben an die Schule lobend über die Gymnasiasten und ihren Einsatz geäußert. Es war traumhaft und bewegend, wie Sie für unsere Schule und die Stadt eingestanden sind, betonte der Schulleiter. Das unterstrich auch Landrätin Martina Schweinsburg, die allen dankte, die Anfang Juni unbeschreiblich Großes leisteten.
Einige Träume als Visionen gab Herr Dietzsch den Jugendlichen mit auf den weiteren Lebensweg, so etwa, sich die Interessiertheit und jugendliche Neugier zu bewahren und sich ein realisierbares Traumziel zu setzen. Mit dem Durchschnitt von 1,92 sei der Abiturjahrgang 2012/2013 einer der besten der letzten Jahre und der erste, den er als Schuldirektor von der 5. Klasse bis zur Reifeprüfung begleitet habe.
Der Schulleiter dankte auch den Eltern der Abiturienten, die unter dem Motto Loslassen, ohne allein zu lassen ihr Bestes gegeben haben. Beste Abiturienten des Schuljahres waren Stephan Hilpmann und Anna-Sophia Zietan, die mit einem hervorragenden Durchschnitt von 1,0 das Abiturziel erreichten. Lisa Storm-Johannsen schloss mit 1,1 ab, Julian Wagner, Sophie Drechsel und Oliver Malz mit 1,2 und mit 1,3 Lukas Landgraf. Diese Schüler erhielten die Medaille des Gymnasiums als Auszeichnung überreicht.
Christiane Bier wurde zudem für die Studienstiftung des deutschen Volkes vorgeschlagen; Peter Sumpf erhielt den Abiturientenpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung und Stephan Hilpmann den Ehrenpreis der Deutschen Chemikerstiftung. In das Ehrenbuch des Ulf-Merbold-Gymnasiums trugen sich Christiane Bier und Peter Sumpf ein. Den Absolventenpreis des Fördervereins nahm Viktor Gonzales entgegen. Stehende Ovationen bekamen Viktor Gonzales und Florian Güther, die die Abschiedsworte der Abiturienten sprachen und heiter auf zwölf Schuljahre zurückblickten.
Gemeinsam sangen die Zwölfer zum Abschluss das Lied Stardust von Lena nicht bevor sie ihren ehemaligen Klassenleitern und Mentoren mit einem herzlichen Applaus dankten.
Dass die Übertragung eines Grußwortes von Dr. Ulf Merbold via Skype aus Nevada zumindest während der Festveranstaltung technisch nicht klappte, war sicher ein winziger Wermutstropfen, doch hatte jeder Abiturient ein Schreiben des Namensgebers in seiner Zeugnismappe.

Antje-Gesine Marsch @28.06.2013