Unter dem Motto „Abenteuer Ausbildung“ luden am Samstag die Arbeitsagentur Altenburg-Gera und das Industrieforum zur Ausbildungsbörse in die Altstadtgalerie Greiz ein
GREIZ. Für einen Vormittag mit Leben erfüllt wurde am Samstag die Altstadtgalerie Greiz. Befanden sich noch vor wenigen Jahren zahlreiche Geschäfte, Dienstleister und Arztpraxen im Hause, zeigt sich der einstige Einkaufstempel seit vielen Monaten mehr als verwaist.
Anders an diesem Tag: Die Arbeitsagentur Gera-Altenburg und das Industrieforum Greiz luden unter dem Motto „Abenteuer Ausbildung“ zum siebten Mal zu einer Ausbildungsbörse ein.
Knapp dreißig Unternehmen und Institutionen hatten ihr Kommen zugesagt und wurden vom großen Interesse der zahlreichen Gäste nicht enttäuscht.
Dass die Präsentation in diesem Jahr für alle Aussteller erstmals auf der Erdgeschoss-Ebene stattfand, wurde mit geteilter Meinung quittiert. Viele der ehemaligen Ladengeschäfte wurden als Fläche genutzt, was allerdings bei einigen Besuchern, die sich einen losen Überblick verschaffen wollten, nicht so positiv ankam. „Das ist mir zu verbindlich“, wie es ein junge Mann formulierte, der sich lediglich umschauen und nicht gleich ins Gespräch einsteigen wollte.
Dass es äußerst schwierig ist, „geeignete Leute“ zu finden, betonte Gerd Löffler, Geschäftsführer des Bauzentrums Max Heidrich GmbH in Sachswitz. Dass sowohl männliche als auch weibliche Auszubildende eine „Beziehung zu Baustoffen, von Farben über Fliesen bis hin zum Ziegelstein““ aufbauen müssen, steht für den Unternehmer außer Frage. Zwei Lehrlinge werden momentan in der Firma ausgebildet.
Positiv von der großen Resonanz überrascht zeigten sich auch die Vertreter der Koehler Papier GmbH. Papiertechnologen, Mechatroniker für Betriebstechnik oder Industriemechaniker werden beispielsweise am Standort Greiz ausgebildet, wie Patrick Haß informierte. Besonders der Beruf des Mechatronikers habe viele der Jugendlichen interessiert, stellt Philipp Groneberg fest.
Zwei Lehrlinge für das neue Ausbildungsjahr konnte die Firma ZIBA-Bau GmbH bereits gewinnen, wie Prokuristin Maren Herpich im Gespräch sagte. „Zwei sehr motivierte junge Leute“, ergänzte Geschäftsführer Toralf Zipfel. Einer der Azubis habe im vergangenen Jahr die Ausbildungsbörse besucht, zeigte sich vom Berufsbild begeistert, absolvierte ein Schülerpraktikum, arbeitet in den Ferien in der ZIBA-Bau und hat nun seinen Lehrvertrag in der Tasche. Auch wenn es in diesem Jahr mit Azubis gut klappt, weiß Maren Herpich, dass das kein Garant ist. Auf Messen und Ausbildungsbörsen Präsenz zu zeigen und mit den Interessierten ins Gespräch zu kommen, hält sie auch zukünftig für wichtig. Die überaus zahlreichen Ausbildungsportale – zum Teil kostenpflichtig – können den direkten Kontakt nicht ersetzen, wie Toralf Zipfel aus Erfahrung weiß.
Ein positives Resümee zogen am Mittag Susann Eulenstein, Teamleiterin der Berufsberatung, und Carsten Rebenack, Pressesprecher der Arbeitsagentur Altenburg-Gera. „Wir sind sehr froh, dass wir die Einrichtung auch in diesem Jahr kostenfrei nutzen durften“, bedankte sich Rebenack bei Organisator Jens Geißler (IWA) und Matthias Bauer von der Altstadtgalerie Greiz.
Die gut besuchte Ausbildungsbörse spreche für das Ansinnen, Jugend und Unternehmen zusammenzubringen. „Chancen bieten und Chancen nutzen“, dies sei der Anspruch dieser Veranstaltung, betonte Susann Eulenstein. Dass sich Jugendliche und deren Eltern direkt bei den Ausbildungs- und Personalverantwortlichen informieren und in Gesprächen Eindrücke aus erster Hand gewinnen können, hält die Teamleiterin für immens wichtig.
Antje-Gesine Marsch @19.02.2017
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