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Abschied von Volker Lenz

Neuer Friedhof Greiz

Wunderschönes Grabmal auf dem Greizer Hauptfriedhof

Ein Lebenskreis hat sich geschlossen – Greizer nehmen Abschied von Volker Lenz

GREIZ. Erschüttert und tief betroffen nehmen die Sportler und insbesondere die Radsportfreunde vom 1. RSV 1886 Greiz e.V. die Nachricht vom Ableben des Greizers Volker Lenz zur Kenntnis, der in den zurückliegenden Jahrzehnten auf Grund seines hohen Engagements im Sport und darüber hinaus in vielen anderen Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens weit über die Grenzen der Stadt Greiz hinaus bekannt war.

Volker Lenz wurde am 24. Mai 1940 geboren und war schon in seiner frühen Jugend mit dem Radsport verbunden. Bereits 1955 trat er der damaligen Sektion Radsport der BSG Fortschritt Greiz bei und war aktiv im Straßenrennsport tätig, wobei ihm schon damals Trainingsfleiß, Kampfgeist und große Sportkameradschaft auszeichneten.
Er übernahm nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn als Straßenradrennfahrer vielfältige und verantwortungsvolle Funktionen im Radsport des damaligen Bezirk Gera.

Der gelernte Maschinenschlosser schloss in den sechziger Jahren ein Studium als Sportlehrer des DTSB der DDR erfolgreich ab und übernahm eine Tätigkeit im Kreisvorstand des Deutschen Turn- und Sportbundes. Von 1970 bis 1980 war er als Bezirkstrainer im Radsport tätig, um danach als Direktor die Sportschule in Greiz zu führen, die für die Ausbildung von Übungsleitern und Kampfrichtern im Bezirk Gera verantwortlich zeichnete.

Für Volker Lenz war es selbstverständlich, sich neben seinen hauptamtlichen Tätigkeiten auf vielfältige Weise ehrenamtlich für die Entwicklung des Sports und insbesondere des Radsports einzubringen. Nach dem Mauerfall und der politischen Wende im November 1989 setzte er sich mit großem Engagement und mit vielfältigen Initiativen für die schnelle Vereinigung des damaligen Radsportverbandes der DDR mit dem Bund Deutscher Radfahrer ein. Er übernahm neben vielen anderen Funktionen die Führung des Thüringer Radsportverbandes, dessen Präsident er von 1990 bis 1997 war.
In Anerkennung seiner Verdienste wurde er in der Folgezeit zu seinem Ehrenpräsidenten bestimmt. Durch sein umsichtiges Wirken nahm der Thüringer Radsportverband eine starke Entwicklung. Mitte der neunziger Jahre wurde Lenz Mitglied der Ehrengilde im Bund Deutscher Radfahrer. 2008/09 übernahm er die verantwortungsvolle Funktion des Gildemeisters. In der Folgejahren war er als Ehren-Gildemeister geschätzt und geachtet.

Sein Name ist auch nach der politischen Wende eng mit der Stadt Greiz verbunden. Als Mitbegründer des „Sportfördervereins Kurt Rödel“ e.V. und als dessen Präsident hatte er maßgeblichen Anteil daran, dass die Greizer Sportschule für den Schul- und Vereinssport unserer Stadt erhalten blieb.

Bekannt war Volker Lenz auch als der Greizer „Wetterfrosch“. Akribisch waren seine analytischen Wetterberichte im Greizer Heimatboten auf der Grundlage der Ergebnisse der Sachswitzer Wetterstation, die seine Frau Thea fast 40 Jahre mit Hingabe betrieben hat.

In den Jahren von 1990 bis 2005 war Volker Lenz als Redakteur der Lokalredaktion Greiz der Ostthüringer Zeitung tätig. Seine journalistischen Fähigkeiten waren geschätzt und geachtet – vor allem bezüglich seiner umsichtigen, aber auch kritischen Sportberichterstattung, und nicht zuletzt wegen seiner fachlich ausgewogenen Rezensionen im Kulturbereich.

Eine Greizer Persönlichkeit sowie ein großartiger Sportkamerad ist von uns gegangen. Die Greizer Sportler und insbesondere seine Radsportkameraden sind dankbar für sein jahrzehntelanges Wirken zum Wohle des Radsports sowie des Sports in Greiz. Sie werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren und sein Vermächtnis in Ehren halten.

Peter Reichardt @21.10.2016

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