Dr. med. P. GottschalkDer Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 2, Dr. med. P. Gottschalk, informiert zum Thema. Foto: KKH Greiz

(World Inflammatory Bowel Disease Day)

Am 19. Mai 2022 findet der bundesweite Aktionstag “Chronisch entzündliche Darmerkrankungen” (CED) der Gastro-Liga statt. Im Fokus steht in diesem Jahr der Einfluss des Darmmikrobioms auf die Entstehung, den Verlauf und die Prognose von CED.
In Deutschland sind mehr als 400.000 Menschen an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa erkrankt.
Der Aktionstag zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wird weltweit in über 50 Ländern auf 5 Kontinenten dazu genutzt, dass Verständnis und Wissen über diese Erkrankungen zu verbessern.
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronische Erkrankungen des Darmes mit einer multifaktoriellen Genese, die auf einer fehlregulierten Immunantwort gegenüber der natürlichen Darmflora beruht und unter anderem auch zu einer Barrierestörung im Bereich der Schleimhaut führt. Beider Erkrankungen verlaufen chronisch und in Schüben.
Während die Colitis ulcerosa vorzugsweise die Schleimhaut des Dickdarmes betrifft, kann der Morbus Crohn im gesamten Magen-Darm-Trakt auftreten und auch tiefere Wandschichten einschließen. Neben modernen entzündungshemmenden Medikamenten bis hin zu Antikörpertherapien rückte in den letzten Jahren auch die Untersuchung der Darmflora, der sogenannten Mikrobiota oder Mikrobiom immer weiter in den Vordergrund.
So hat auch die deutsche Gastro-Liga, eine Gesellschaft zur Förderung und Erforschung der Gesundheit von Magen und Darm, in diesem Jahr die Frage – wie beeinflusst das Darmmikrobiom die Entstehung und Ausbildung von chronisch entzündlichen
Darmerkrankungen in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten gestellt. Im Kreiskrankenhaus Greiz stellt die Diagnostik und Therapie vom Morbus Crohn und Colitis ulcerosa in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen der Region einen besonderen Schwerpunkt dar, so dass auch komplizierte Fälle und Verlaufsformen mit hoher Qualität und Erfahrung behandelt werden können. Für die Diagnostik nutzt das Greizer Krankenhaus neben dem Ultraschall, Magen- und Darmspiegelung und MRT des Dünndarmes auch die Ballonenteroskopie und Kapselendoskopie, bei der der ganze Dünndarm mit einer kleinen Videokapsel untersucht werden kann.
Neben immunsuppressiven Therapie bietet das Greizer Klinikum unterstützend auch eine Ernährungstherapie und alternative Therapien an.
Menschen mit Darmbeschwerden sollten zunächst den Hausarzt aufsuchen, der bei Bedarf eine Überweisung zu einem niedergelassenen Gastroenterologen veranlasst.