Schleizer Martin BährDer Schleizer Martin Bähr, der seine praktische Ausbildung am Krankenhaus Schleiz und die theoretische am Berufsbildungszentrum „Ernst Arnold“ Greiz erhält, nahm für den Freistaat Thüringen am Bundeswettbewerb „Bester Schüler in der Alten-und Krankenpflege 2014“ in Leipzig teil. Er gehört zu den 23 besten Auszubildenden Deutschlands. Foto: KKH Greiz

Martin Bähr wurde als bester Schüler Thüringens zum Bundeswettbewerb „Bester Schüler in der Alten-und Krankenpflege 2014“ delegiert
GREIZ/SCHLEIZ. „Der gerade Weg ist der kürzeste, aber es dauert meist am längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt“, sagte der deutsche Physiker Georg Christoph Lichtenberg vor vielen Jahren. „Stimmt“, bestätigt der Schleizer Martin Bähr, der sich nach dem Abitur und einem begonnenen Pädagogik-Studium entschied, in die Gesundheits-und Krankheitspflege zu wechseln – ein Schritt, den der junge Mann ganz bewusst und aus innerer Überzeugung tat. Gerade im Zuge der demografischen Entwicklung sei es nötig, dass die Pflege eine eigene und vor allem starke Lobby bekäme. Der 22-jährige, der im 2. Lehrjahr seine praktische Ausbildung am Krankenhaus Schleiz und die theoretische am Staatlichen Berufsbildungszentrum „Ernst Arnold“ Greiz erhält, und für den Freistaat Thüringen zum Endausscheid Anfang Juni nach Leipzig fuhr, gehört zu den 23 besten Alten-und Krankenpflegeschülern Deutschlands. „Unsere Lehrerin, Annett Theilig, hatte einigen Schülern vorgeschlagen, sich am Schreiben einer Klausur zu beteiligen, die einhundert Fragen im Modus Multiple Choice enthielt“, so Martin Bähr. Seit Jahren beteiligt sich das Berufsbildungszentrum wiederholt an diesem Wettbewerb, wie der Stellvertretende Schulleiter Bernd Klug betonte und seiner Freude Ausdruck verlieh, erstmals diesen Erfolg aufweisen zu können. Durch das hervorragende Abschneiden bei dieser schriftlichen Prüfungsarbeit wurde Martin Bähr zum Endausscheid delegiert. Der Wettbewerb wies einen hohen qualitativen Aspekt auf: es galt für den Einzelnen, aufgrund der vorliegenden Pflegedokumentation und Aufgabenstellung, eine Pflegeplanung zu formulieren und zudem das „Fachliche Kolloquium“ als Einzelbewertung zu absolvieren. „Der Prüfungskomplex beinhaltete nicht nur einen einzigen Schwerpunkt, sondern sollte unser Querschnittswissen definieren“, wie Martin Bähr erläutert. Neben dem eigentlichen Bundeswettbewerb stand auch ein Rahmenprogramm im Zentrum dieses Juniwochenendes. ‚Wir erhielten eine Einladung von Jens Spahn, dem gesundheitspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und fuhren nach Berlin.“ Auch das Kennenlernen von Ordensschwester Liliane Juchli aus der Schweiz gehörte für den jungen Mann zu den Höhepunkten. „Sie ist so authentisch – stellte ihr ganzes Leben in den Dienst der Pflege. Das waren ganz prägende Momente“, resümiert der junge Mann, der vor allem den Erfahrungstausch und das freundschaftliche Miteinander der Teilnehmer des Wettbewerb lobte: „Es gab keine Rivalitäten, wir verstanden uns untereinander so richtig gut.“ Auch wenn es für den ersten Platz – eine Reise nach New York – nicht ganz reichte: viele schöne Erlebnisse, wichtige Erfahrungen, Ideen und den Vorsatz, sich im 3. Lehrjahr wieder am Ausscheid zu beteiligen, nahm Martin Bähr mit nach Hause. Über das erfolgreiche Abschneiden des Auszubildenden zeigt sich auch der Lehrbeauftragte des Schleizer Krankenhauses, Dennis Hupfer, mehr als glücklich. „Ich freue mich sehr für Martin. Das Ergebnis zeigt auf, dass man auch an einer kleineren Einrichtung eine fundierte und zielorientierte Basis erhalten kann.“

Info:
Der Bundeswettbewerb 2014 stand unter dem Motto: „Wertschätzung und Respekt gegenüber dem Menschen sind für eine gute Pflege unabdingbar. Ohne fachliche Kompetenz und Wissen um die Fähigkeiten, Ressourcen, Bedürfnisse und Probleme der pflegebedürftigen Personen und ihrer mit betroffenen Bezugspersonen wird Pflege jedoch nicht erfolgreich sein!“

Antje-Gesine Marsch @17.07.2014