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Astronomische Gesellschaft Greiz e.V. wurde heute gegründet

Astronomische Gesellschaft Greiz wurde heute gegründet

Dicht umlagert - das Teleskop von Michael Linke zum Astronomietag.

Langziel ist das Errichten einer eigenen Sternwarte
GREIZ. Seit Samstag, den 5. April gibt es in Greiz eine Astronomische Gesellschaft. Am Vormittag hatten sich die Gründungsmitglieder in der Gaststätte der Kleingartenanlage „Früh auf“ am Friedensring zusammengefunden, um den offiziellen Akt der Vereinsgründung zu absolvieren. Als Vorstand wurde Mathias Thiel gewählt, als Stellvertreter Michael Linke, zum Schatzmeister wurde Tobias Elster benannt und als Schriftführerin fungiert Marie-Kristin Thiel. Die Gründung der Astronomischen Gesellschaft Greiz geht auf die Initiative des Vermögensberaters Mathias Thiel, des Technikers Michael Linke und des Informatikers Tobias Elster zurück. „Wir kennen uns erst seit etwa drei Monaten“, wie Tobias Elster lächelnd erzählt. Doch habe man thematisch gleich zueinander gefunden. Während er vor allem die Deep-Sky-Fotografie favorisiert, ist Mathias Thiel der Fachmann für die Sonnenfinsternis und Michael Linke der Mond-Kenner. Bis nach China hat es Mathias Thiel am 22. Juli 2009 gezogen: „Dort habe ich die längste Sonnenfinsternis dieses Jahrhunderts mit einer Totalitätsdauer von 6 Minuten und 39 Sekundensehen können.“ Dieses Ereignis vom 11. August 1999 in Deutschland, bei dem der Mond die Sonne verdunkelte, war auch für Tobias Elster der Impuls, sich für die Astronomie zu begeistern.
Die erste Aktion der neu gegründeten Gesellschaft fand punktgenau mit dem Astronomietag 2014 statt, der in diesem Jahr unter dem Thema „Weltraumwüsten“ stand und deutschlandweit jedem Interessierten die Gelegenheit bietet, sich über astronomische Themen zu informieren und selbst einen Blick ins All zu werfen. „Schade nur, dass es so bewölkt ist“, bedauerte Mathias Thiel. So fielen die Sonnenbetrachtungen relativ gering aus. Mit scharfem Blick konnte man am Teleskop von Michael Linke trotzdem genau die Sonnenflecken erkennen. Anhand einer Karte erklärte er zudem den Fixsternhimmel, von der Erde aus gesehen. Vorträge über Astro-Fotografie und das Phänomen der Sonnenfinsternis konnte man am Abend im Gastraum verfolgen.
Zahlreiche Interessierte kamen bereits am Nachmittag auf das Areal hinter der Gaststätte und betrachteten mit großem Interesse die Teleskope. Einen Skywatcher 200 mm, Brennweite 1000 nennt Tobias Elster sein eigen. „Er hat eine deutsche Montierung, ist nach dem Nordpol ausgerichtet“, wie der Informatiker sagte. Daran angeschlossen ist eine Spiegelreflexkamera Canon EON 60 D, mit der der junge Mann die entsprechenden Fotos fertigt.
Nach Meinung von Mathias Thiel ist das Thema Astronomie noch immer ein stiefmütterlich behandeltes. Damit sich das ändert, riefen er und Michael Linke schon vor etwa vier Jahren an der Goethe-bzw. Zaschberg-Grundschule die Arbeitsgemeinschaft „Die jungen Astronauten“ ins Leben. „Man kann die Kinder richtig für diese Materie begeistern“, wie die beiden Männer betonen.
Aller drei Wochen wollen sich nun die Vereinsmitglieder zum Astronomen-Stammtisch treffen. Gäste seien jederzeit herzlich willkommen, wie die Gründungsmitglieder einladen. Auch plane man, Workshops zu den unterschiedlichsten Themen durchzuführen. Kurzfristiges Ziel der Greizer Astronomen ist der Erwerb eines Grundstückes außerhalb der Stadt. „Damit wir in Ruhe unsere Studien treiben können“, so Tobias Elster. Längerfristig haben die Vereinsmitglieder jedoch den Wunsch, in Greiz eine eigene Sternwarte zu errichten. Zur 10. Kulturnacht, die am 29. August in Greiz stattfindet, werden Mathias Thiel, Michael Linke und Tobias Elster in der Greizer Bibliothek eine Ausstellung mit Fotos aus dem All präsentieren.
Info: Der nächste Stammtisch der Astronomischen Gesellschaft Greiz findet am Karfreitag, um 19 Uhr, in der Gaststätte „Frühauf“ am Friedensring statt.

Antje-Gesine Marsch @06.04.2014

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