Auch eigenes Wissen zur Geschichte hatten einige Gäste parat.
Stadtführer Konrad Wiedemann gab sein umfangreiches Wissen preis – Leider war es nur eine kleine Gruppe, die sich für die Greizer Historie interessierte
GREIZ. „Was Greiz gewebt und Greiz gefärbt, das hält, bis es die Enk’lin erbt.“ Dieser von Dr. Gottfried Doehler geprägte Satz ist zwar mittlerweile Geschichte, doch kennzeichnet er die Blüte der Greizer Textilindustrie wie kein anderer. Am Sonntagnachmittag lud Stadtführer Konrad Wiedemann zu einer Textilführung durch die Stadt Greiz ein. “Die Geschichte der Greizer Weberei und der dazugehörigen Veredelungswerke geht bis auf das Jahr 1660 zurück, als sich sechs Tuchmacher aus der Lausitz in Greiz ansiedelten; 1673 kamen Zeugmacher aus Holland dazu und die Textilindustrie begann ihren Entwicklungszug“, führte Herr Wiedemann in die Historie ein. Die erstarkende Textilindustrie prägte die Stadt Greiz mit ihren kleinen Weberhäuschen und prächtigen Fabrikantenvillen gleichsam. Bei einem Rundgang, der von der Webergasse, Gutenbergstraße, August-Bebel-Straße über die Gerichtsstraße und den Papiermühlenweg bis in die Greizer Neustadt führte, konnten die Gäste viel Interessantes erfahren. Beispielsweise zur ersten Greizer Spinnerei, die sich im Barthschen Turmhaus in der Friedrich-Naumann-Straße befand oder zur ehemaligen Webschule in der einstigen Ida-Straße, den Greizern auch als „Eierschule“ bekannt. Namen wie Arnold, Schleber, Müller & Kramer, Grosse oder Schleicher sind vielen Greizern noch heute bekannt – waren sie doch mit dem Aufbau der Textil-und Textilveredlungsindustrie oder dem Maschinenbau eng verbunden. Prächtige Villen, wie die Schilbachsche Villa in der Carolinenstraße oder die Albertsche Villa auf dem Papiermühlenweg künden noch heute vom einstigen Reichtum ihrer Besitzer. Auch einen Blick auf das Haus 27 der Greizer Carolinenstraße warfen die Gäste der Führung. Die von Eduard Brösel im Jahr 1824 gegründete Mechanische Wollweberei ist die älteste Greizer Textilfirma. Mit der Inbetriebnahme der Bahnstrecke Greiz-Neumark und Weischlitz-Greiz-Gera, Mitte der 1870er Jahre, wurden auch die logistischen Voraussetzungen für den Transport der Greizer Stoffe geschaffen, wie Konrad Wiedemann erklärte. Nach dem zweiten Weltkrieg bestand die Greizer Textilindustrie weiter: als größter Arbeitgeber in der Region um Greiz fungierte das staatliche Kombinat GREIKA weiter. Etwa 5000 Menschen standen zu DDR-Zeiten hier in Lohn und Brot, wie Konrad Wiedemann auf eine Frage antwortete. Nach der politischen Wende kam allerdings die einst blühende Textilindustrie – bis auf wenige kleine Sparten – völlig zum Erliegen.
Ein Besuch der Textilen Schauwerkstatt im Unteren Schloss rundete die Textilführung ab. Die ehemaligen fürstlichen Wirtschaftsräume beherbergen seit fast zwanzig Jahren Zeugnisse der Greizer Textilgeschichte, wie mechanische Handwebstühle oder Jaquardmaschinen. Hier wird man zudem umfassend über die Firmen, die mit ihren Waren einst Weltruf genossen, informiert.
Antje-Gesine Marsch @04.04.2016
Stadtführer Konrad Wiedemann (r.) lud zur Textilführung ein, die im Hof des Unteren Schlosses begann.
In der Webergasse machte die Gruppe kurz Station.
Im Barthschen Turmhaus in der Greizer Naumannstraße hatte einst die erste Spinnerei ihr Domizil.
Stadtführer Konrad Wiedemann (2.v.l.) führte in die Geschichte der Greizer Textilindustrie ein.
„Reste“ des Dietelschen Anwesens in der Greizer August-Bebel-Straße.
Viel Interessantes hatte Stadtführer Konrad Wiedemann (M.) für die Gäste parat.
Diese Villa in der August-Bebel-Straße erlebt derzeit ihre Renaissance.
In diesem Gebäude in der August-Bebelstraße war einst die Webschule untergebracht.
Im Jahr 1911 wurde die Webschule in der August-Bebel-Straße errichtet.
Das gelbe Gebäude in der August-Bebel-Straße beherbergte einst die erste Greizer Webschule.
Die Treppe hinauf geht es weiter in die Gerichtsstraße.
Blick in Richtung alte Webergasse, die ihr Gesicht grundlegend veränderte.
In dem Jugendstilgebäude mit dem Türmchen war einst eine Handweberei untergebracht.
In dem Jugendstilgebäude mit dem Türmchen (oben Mitte) war einst eine Handweberei untergebracht.
Das Barthsche Turmhaus in der Friedrich-Naumann-Straße beherbergte die erste Greizer Spinnerei.
Die jetzige Kreisvolkshochschule; früher Aufbauschule/Lehrerseminar bzw. Förderschule.
Das Barthsche Turmhaus in der Friedrich-Naumann-Straße beherbergte die erste Greizer Spinnerei.
Die Führung führt weiter über den Papiermühlenweg.
Prächtige Villen auf dem Papiermühlenweg künden vom einstigen Reichtum der Greizer Fabrikbesitzer.
Die Albertsche Villa auf dem Greizer Papiermühlenweg hat auch schon bessere Tage gesehen.
Stadtführer Konrad Wiedemann (r.) bei seinen Erklärungen.
Blick in Richtung Greizer Neustadt, in der die Textilindustrie auch wirkte.
Das ehemalige Graupner-Gebäude auf dem Papiermühlenweg.
Auch eigenes Wissen zur Geschichte hatten einige Gäste parat.
Hier war die einstige Drehscheibe für die Züge der Bahnstrecke Greiz-Neumark.
Blick in Richtung Greizer Neustadt, in der die Textilindustrie auch wirkte.
Über die Hainbergbrücke ging die Gruppe in Richtung Neustadt weiter.
Der einstige Tunnel der Bahnstrecke Greiz-Neumark.
Über die Hainbergbrücke ging die Gruppe in Richtung Neustadt weiter.
Über die Hainbergbrücke ging die Gruppe in Richtung Neustadt weiter.
Auch die Gäste der Führung zeigten sich bestens informiert.
Blick elsterabwärts in Richtung Zentrum der Stadt Greiz.
Durch die Greizer Neustadt geht die Führung weiter.
Der wunderschöne Garten der Familie Umbeer in der Nahmmacherstraße.
Viel Interessantes wusste Stadtführer Konrad Wiedemann (r.) zu vermitteln.
Die Vogtlandhalle Greiz in der Carolinenstraße.
Ein Stopp wurde auch vor der Schilbachschne Villa in der Carolinenstraße eingelegt.
Frisch saniert strahlt das Gebäude Ecke Carolinenstraße/Stavenhagenstraße.
In der textilen Schauwerkstatt demonstriert Konrad Wiedemann die Wirkungsweise der mechanischen Webmaschinen.
In der textilen Schauwerkstatt demonstriert Konrad Wiedemann (l.) die Wirkungsweise der mechanischen Webmaschinen.
In der textilen Schauwerkstatt demonstriert Konrad Wiedemann (r.) die Wirkungsweise der mechanischen Webmaschinen.
In der textilen Schauwerkstatt demonstriert Konrad Wiedemann (l.) die Wirkungsweise der mechanischen Webmaschinen.
Die Jaquard-Webmaschine wird von Konrad Wiedemann (M.) erklärt.
Viele Anschauungsstücke weisen auf die Entwicklung der Greizer Textilgeschichte hin.
Schöne Schatulle in einer Vitrine der Textilschauwerkstatt.
Viele Anschauungsstücke weisen auf die Entwicklung der Greizer Textilgeschichte hin.
Interessiert folgen die Gäste der Führung den Ausführungen von Konrad Wiedemann (2.v.l.)
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