Lydia Rühl und Elena Hoyer ließen während des Arbeitseinsatzes am 11.07.2013 die Luftbrücke im alten Glanz erstrahlen.
Lydia Rühl und Elena Hoyer ließen während des Arbeitseinsatzes am
11.07.2013 die Luftbrücke im alten Glanz erstrahlen.
GREIZ. Künftig wird man von Senioren sicher nur noch hören: Diese Greizer Jugend von heute ist einfach spitze!«. Nicht nur, dass die Schüler unmittelbar nach dem Hochwasser Anfang Juni tatkräftig in Geschäften oder auf Straßen mit anpackten, um die Hochwasserfolgen zu beseitigen. Nein, auch im Greizer Park haben wiederholt verschiedene Schulen die Parkverwaltung beim Wiederaufbau geholfen. Währenddessen sah auf flussseitig links auf dem Wander- und Forstweg in Richtung Trödenwiese/ Elfte Stund« mindestens genauso ver-heerend aus wie im Park. Umgestürzte Bäume, Schwemmholz, Müll Grund genug für die Bürgerstiftung Greiz i.G., hier über eine Hilfsaktion mit Sponsoren nachzudenken. Und erneut machten wir die Erfahrung, dass die Greizer (und darüber hinaus!) zusammenhalten, wenn es um ihre Stadt geht.
Selbst Grundschüler wollen in Greiz beim Aufräumen helfen und sind mit Feuereifer bei der Sache
Die Nachfrage bei der Stadtverwaltung gestaltete sich unkompliziert. Bürgermeister Gerd Grüner erkundigte sich persönlich, was die in Gründung befindliche Bürgerstiftung genau planen würde und stellte auf dem kurzen Dienstweg den Kontakt zur zuständigen Revierleiterin Dipl.- Forsting. Bärbel Ruder her. Auch das von der Bürgerstiftung Greiz angeschriebene Forstamt Weida stellten sofort die Weichen auf grün. Die Bürgerstiftung schrieb daraufhin die Schulen an und erhielt sofort Resonanz von der Grundschule G.E. Lessing« aus Greiz. Am Mittwoch rückten am Treffpunkt Zapfwerk 25 Schülerinnen und Schüler einer vierten Klasse mit ihrer Klassenlehrerin Petra Deußing an, um dem Müll zu Leibe zu rücken. Wir hatten im Fach Heimatkunde auch das Thema Gewässerschutz. Als die Anfrage der Bürgerstiftung an unserer Schule eintraf, haben wir die Kinder und Eltern gefragt, ob sie das ganz praktisch erleben wollen. Die Kinder waren sofort Feuer und Flamme«, erzählte Petra Deußing. Revierleiterin Bärbel Ruder teilte zunächst für jeden Kind Handschuhe aus. Ohne lange Vorrede rückten die Helfer in den Wald vor und begannen mit Feuereifer, den Müll aus dem Schwemmholz zu sammeln. Diese Arbeit ist für uns Forstleute ganz wichtig. Wenn wir das jetzt nicht beseitigen, wächst der Müll ein und das dient nicht der Umwelt« unterstreicht Bärbel Ruder, denn Plastikmüll oder Styroporabfälle verrotten nicht. Damit wurde nochmals deutlich, dass es hier nicht um Beschäftigungstherapie« geht, sondern diese Hilfe wirklich wichtig ist. Und die Viertklässler überraschten die Erwachsenen.
Während Torsten Röder von der Bürgerstiftung unterwegs war und die von Sponsoren (vgl. unten) gestellten Getränke bzw. Verpflegung heranschaffte, arbeitete sich die Gruppe am Mittwoch bis zur bei Wanderern bekannten Trödenwiese/ Aufgang Elfte Stund« vor. Insgesamt 25 (!) Müllsäcke füllten die Schülerinnen und Schüler bis zur Mittagspause. Die Mädels und Jungs haben deutlich mehr geschafft als ich eigentlich gedacht hatte. Die haben gar nichts mehr für die Gymnasiasten morgen übrig gelassen« lachte Bärbel Ruder am Mittwoch, während sie die ersten gesponserten Thüringer Rostbratwürste auf den Grill legt. Nach Händewaschen stürzten sich die Viertklässler zunächst durstig auf die bereitgestellten Getränke, die vom Bad Brambacher Mineralbrunnen über den Greizer Getränkehandel Uwe Liebold gesponsert wurden. Auch die von der Fleischerei Andreas Malz gesponserten Roster sowie die von der Bäckerei Reinhard Schulze gesponserten Semmeln fanden nach dem anstrengenden Vormittag rege Nachfrage. Sowohl Bärbel Ruder als auch die Bürgerstiftung Greiz i.G. bedankten sich nochmals für diese tolle Leistung bei den Grundschülern und ihrer Klassenlehrerin Petra Deußing.
Die 10-Klässler des Ulf-Merbold-Gymnasiums waren die Leute für ´s Grobe« sie haben den Wanderweg wieder frei gemacht.
Nach der Vorlage der Grundschule waren heute 17 Schülerinnen und Schüler der Klassen 10a, 10b und 10d des Ulf-Merbold-Gymnasiums (UMG) mit ihrem Lehrer Herrn Keil vor Ort. Die Aufgabenstellung der Revierleiterin Bärbel Ruder war breit gefächert. Während die Jungs zunächst an der Trödenwiese Frostschutz in den ausgeschwemmten Weg schaufelten, räumten die Mädchen mit Schaufel und Harke angeschwemmtes Holz vom Wanderweg. Zwei Schülerinnen, Elena Hoyer und Lydia Rühl, übernahmen die Aufgabe, mittels Hochdruckreiniger die Luftbrücke wieder in einen ansehnlichen Zustand zu versetzen. Bei der Erstbegehung durch die Bürgerstiftung war die Brücke noch völlig vom Schwemmholz und Schmutz verunstaltet, was letztlich die Geburtsidee für diese Aufräumaktion war. Inzwischen waren jedoch heimlich Heinzelmännchen« am Werke und hatten sehr zur Überraschung auch von Parkverwalter Christian Lentz die Brücke bereits von den groben Verunreinigungen gesäubert. So konnten Elena und Lydia sich ganz auf das fest sitzende Moos konzentrieren. Mit dem von der Baufirma Toolbox Marsch gesponserten Kärcher« (angetrieben Dank des von der Mohlsdorfer Firma Volger gesponserten Notstromaggregats) konnten die beiden Mädchen bis zum Mittag die forstseitige Hälfte der Luftbrücke reinigen dann war der Sprit des Notstromaggregates alle. So hat man nun einen beeindruckenden Vorher-Nachher-Vergleich« in der Mitte der Brücke. An die Parkverwaltung bzw. Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten gibt es bereits das Angebot, auch die parkseitige Hälfte nach Sicherstellung der Zuwegung in altem Glanz erstrahlen zu lassen. Während Elena und Lydia mittels Hochdruckreiniger das Weiß der Luftbrücke wieder zum Vorschein brachten, waren inzwischen die Jungs nach vorn gerückt und schaufelten den ausgespülten Weg zu.
Auf diese Leistung binnen eines Vormittages können die Schüler stolz sein: Der Weg ist wieder begehbar.
Dabei gebührt der Dank auch dem Baggerfahrer der Firma Casper, der am Donnerstag im Elsterflussbett baggerte. Auf Nachfrage von Bärbel Ruder half der namentlich leider nicht bekannte Baggerfahrer, indem er mehrfach Splitt aus dem Flussbettrand auf den Weg ablud. Ohne diese Hilfe hätten die Schüler kein Material gehabt, mit dem sie im Verlauf des Vormittag den ausgespülten Weg nach der Luftbrücke verfüllen konnten. Nach Abschluss der Arbeiten hatten es die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums geschafft: Die Wanderer können nun den flussseitig links liegenden Weg vom Zapfwerk bis zur Trödenwiese wieder ohne Hindernisse durch Schwemmgut bewältigen. Die umgestürzten Bäume werden noch von einem Forstfachbetrieb beseitigt. Auch am Donnerstag hatten die Fleischerei Malz/Bäckerei Schulze die Verpflegung und der Bad Brambacher Mineralbrunnen die Getränke gesponsert. Bärbel Ruder erwies sich in ihrem Revier erneut als tolle Gastgeberin, die lecker zubereitete Roster unter die Teilnehmer der Aktion brachte.
Unser herzlicher Dank gilt sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch den Sponsoren
Die Bürgerstiftung Greiz i.G. möchte sich an dieser Stelle sehr herzlich für die unkomplizierte Unterstützung der Stadt-, Park- und Forstverwaltung sowie der Schulleiter danken. Ohne die tatkräftige Hilfe der Schüler der Lessing-Grundschule und des UMG und ihrer Lehrer wäre aber dieses neu gewonnene Stück Normalität ebenso wenig möglich gewesen wie ohne Unterstützung der Sponsoren, die der Bürgerstiftung Greiz ohne langes Bitten halfen. Unserer besonderer Dank gilt daher unseren
Sponsoren
Bad Brambacher Mineralbrunnen GmbH
Bäckerei Reinhard Schulze
Baugeschäft Toolbox Marsch, Inh. Raphael Marsch
Caspar Bau GmbH (ungeplant, aber genauso hilfreich)
Getränkehandel Uwe Liebold
Fleischerei Andreas Malz
Fa. Volger Land- und Baumaschinen, Inh. Klaus-Dieter Volger
Herzlichen Dank!
BS Greiz @11.07.2013