Arbeitsagentur und Industrieforum Greiz luden zur Ausbildungsbörse einInes Wartenberg (r.) im Gespräch mit der Lehrausbilderin des Kreiskrankenhauses Greiz, Nicole Finna-Klinger (l.) und Personalchefin Ute Selle.

Altstadtgalerie Greiz wurde für einen Vormittag mit Leben erfüllt
GREIZ. Die Altstadtgalerie in der Marienstraße wurde für einen Vormittag mit Leben erfüllt. Befanden sich noch im Vorjahr zahlreiche Geschäfte, Dienstleister und Arztpraxen im Hause, zeigt sich der einstige Einkaufstempel seit Monaten mehr als verwaist. Anders am Samstagvormittag: Gemeinsam präsentierten die Arbeitsagentur Greiz-Altenburg und das Industrieforum Greiz die “Ausbildungsbörse Greiz – Fachkräfte für unsere Region”.
Eine gute und fundierte Ausbildung zählt als bester Einstieg in das spätere Berufsleben. Diesem Anspruch stellen sich die beiden Veranstalter zum wiederholten Mal. 31 Firmen, Einrichtungen und Behörden präsentierten sich und warben mit Informationen und persönlichen Gesprächen junge Leute für eine Ausbildung. Die meisten Jugendlichen kamen in Begleitung ihrer Eltern zur Börse und verschafften sich einen allgemeinen oder spezifischen Überblick zu einzelnen Ausbildungsberufen. “Eine schöne Möglichkeit, so viele Firmen auf einmal kennenzulernen“, wie es Familie Brunner aus Weida formulierte. Tochter Aileen habe noch keine genauen Vorstellung, was sie beruflich werden möchte. Deshalb sei man mit der Neuntklässlerin zu dieser Börse gefahren. Einen sozialen Beruf könne sie sich gut vorstellen, wie die 15-Jährige sagt. Deshalb holt sie sich mit ihren Eltern am Stand des Berufsbildungszentrums „Ernst Arnold“ wichtige Informationen zu einer optionalen Ausbildung in der Sozialassistenz. Was im Gespräch mit vielen Ausstellern konkret wurde: viele Jugendliche wollen gern in der Heimat bleiben; das sei nicht immer der Trend gewesen. Die Wahl des richtigen Berufes ist für jeden Schüler eine wichtige Entscheidung. Die zentrale Frage, mit der sich die Jugendlichen auseinandersetzen müssen, ist, wie sie ihr Leben als Erwachsene gestalten wollen. Doch oft wissen viele junge Frauen und Männer noch nicht genau, welchen Berufsweg sie einschlagen sollten und welche Fähigkeiten, Vorlieben und Möglichkeiten sie überhaupt haben. „Genau für diese Jugendlichen ist diese Ausbildungsbörse von immenser Bedeutung“, wie die Abteilungsleiterin Personalmanagement der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH, Ute Selle, sagte , die gemeinsam mit Ausbilderin Nicole Finna-Klinger die Greizer Klinik präsentierte. „Berufe im Krankenhaus sind interessant und vielfältig“, zeigte Frau Selle auf. „In unserer Klinik sind viele Berufsgruppen vereint“, nannte sie etwa den Wirtschafts-, Pflege-, Verwaltungs-und technischen Dienst. Bei der Ausbildung zum Gesundheits-und Krankenpfleger stehe das Kreiskrankenhaus Greiz begleitend im Bereich der Praxis zur Seite. „Es gibt neben der theoretischen Ausbildung in der Ernst-Arnold-Berufsschule ambulante und stationäre Einsätze im Blocksystem“, erklärte die Personalchefin. Zum Berufsbild gehören neben dem Erfassen und Feststellen des Pflegebedarfs auch die Planung, Organisation und Dokumentation der Pflege. Doch gehe die Zahl der Bewerbungen stetig zurück. Waren es vor Jahren etwa 300 Bewerbungen, die jährlich eingingen, ist es heute nur noch ein Viertel, bedauert die Personalchefin. Es gestalte sich immer schwerer, motivierte und zuverlässige Auszubildende zu finden. Auch Studiengänge werden vom Kreiskrankenhaus Greiz unterstützt, bspw. im Bereich Pflegemanagment. Eine weitere Möglichkeit bietet sich für Bundesfreiwillige, sogenannte BuFDis. Sie unterstützen das Fachpersonal, begleiten Patienten zu Untersuchungen und sind bei Pflegeleistungen oder auch Botengängen einzusetzen.
„Die Resonanz auf diese Ausbildungsbörse war in diesem Jahr wieder sehr gut; ich denke, wir konnten an die Zahlen des Vorjahres anknüpfen“, wie Jens Geißler vom Industrieforum Greiz am späten Vormittag befand.

Antje-Gesine Marsch @21.02.2016

Von R.Marsch