Ausflug in die Greizer Hütte im ZillertalGruppenbild mit den Teilnehmern des Ausfluges zur Greizer Hütte im Zillertal. Foto: Harry Kießling

Greizer Schlösser und die »Greizer Hütte«

GREIZ. Von einst fünf Schlössern der Stadt Greiz das Rothentaler wurde in den 90-iger Jahren abgerissen, das Wasserschloß Dölau, in der demokratischen Republik dem Verfall preisgegeben und jetzt Dank bürgerschaftlichen Engagements allmählich zu neuem Leben erweckt sind drei noch vorzeigbar: Das Obere Schloß mit Museum und einer aufwendigen Sanierung. Ebenso das Untere Schloß.

Das Sommerpalais erstrahlt in neuem Glanz. Da wäre dann noch die Greizer Hütte zu erwähnen. Sie befindet sich zwar nicht in Greiz, ja nicht einmal in Deutschland sondern in Österreich. Und wie kommt diese Hütte dorthin? Die Sektion Greiz des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins errichtete sie 1893 im Zillertal unweit von Ginzling in einer Höhe von 2203 m. Nach neueren Messungen sind es bereits 2226 m, in den aktuellen Angaben wird sogar von 2227 m gesprochen. Erfolgte die Versorgung zunächst durch Manneskraft, kamen später Saumtiere hinzu bis 2002 eine Materialseilbahn errichtet wurde.

Hütte und angrenzende Wanderwege werden durch die Mitglieder der Sektion Greiz instand gehalten. Aus dem Deutschen und Österreichischem Alpenverein ist hierzulande der Deutsche Alpenverein geworden. Mit dem Kriegsende und der Teilung Deutschlands war dann in der Zone Schluß! Heimattreue Greizer, die mehr oder weniger gezwungen ihre Heimat verlassen mußten, gründeten in Marktredwitz die Sektion Greiz des Deutschen Alpenvereines. Nach der Wiedervereinigung blieb der Sitz der Sektion Greiz weiterhin in Marktredwitz, welches auch die wesentlich größere Mitgliederanzahl aufweist. Die Ortsgruppe in Greiz umfaßt gegenwärtig etwa 300 Mitglieder und trifft sich jeden 1. Mittwoch im Monat in Meisel ´s Gaststätte in Irchwitz.

Von der Hütte aus sind mehrere Dreitausender erreichbar: Die Floitenspitze (3194 m, etwa 3 Stunden), der Große Löffler (3376 m, etwa 4 Stunden), der Schwarzenstein (3368 m, etwa 5 Stunden) und Gigalitz mit 3002 m (etwa 2 Stunden). In der Nähe befinden sich die Berliner Hütte (2042 m, mit über 180 Übernachtungsplätzen größte Hütte in Tirol) und die Kasseler Hütte (2177 m). Also auch hier in den Alpen sind die Greizer wiedereinmal Spitze und schauen über 180 m auf die berlinschen Flachländer herab. In der Nähe der Hütte befindet sich ein kleiner Klettergarten. Hüttenwirt ist Herr Schneeberger. In der Sommersaison stehen 24 Betten, 58 Matratzenlager sowie 14 Notlager zur Verfügung.

Der Gast kann zwischen Vollverpflegung und Selbstversorgung wählen. Nach Information von Harry Kießling findet vom 21.-23. September die mittlerweile 18. Traditionsfahrt statt. Abfahrt ist 5 Uhr ab Puschkinplatz, Ankunft ca. 12 Uhr in Ginzling. Von da an können sie laufen-mit oder ohne Gepäck- oder eine Taxi nehmen, in der Steinbockhütte eine Zwischenstation machen um dann das letzte Stück aus eigener Kraft zu erklimmen. Das ist dann relativ harmlos, so etwa zehnmal zum Weißen Kreuz´nauf.

So gegen 14 Uhr wird mit dem Eintreffen an der Greizer Hütte gerechnet und das Begrüßerschnapserl wartet auf sie. Zum Hüttenabend spielt eine heimische Kapelle zum Tanz auf. Touren stehen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen zur Wahl: Wanderungen rund um die Hütte für jedermann, Besteigung des Gigalitz für etwas Anspruchsvollere und die Wanderung über den Gletscher für Fast-Professionelle ( vorherige Anmeldung und Ausrüstung erforderlich, kann in Greiz ausgeliehen werden, nur in Gruppe möglich). Die Busfahrt mit Reiseleitung und Zutritt zum Hüttenabend kostet 54 €. Es stehen noch wenige Plätze für Nicht-Mitglieder zur Verfügung. Genauere Informationen und Buchung unter 03661-674840. Wer also genug von den Greizer Schlössern hat, sollte schleunigst die Greizer Hütte aufsuchen.

(Die Fotos stellte freundlicherweise Harry Kießling zur Verfügung)
Günter Stuchlik @10.08.2012

Von Leserpost