Ausstellung "150 Jahre Fraureuther Porzellan" im Unteren Schloss zu sehen

Bruno Vödisch und Arved von Römer gründeten 1865 kleine Porzellanmanufaktur, die weltweite Absatzmärkte erschloss

Ausstellung "150 Jahre Fraureuther Porzellan" im Unteren Schloss zu sehen
Angeregte Unterhaltungen in der Sonderausstellung „150 Jahre Fraureuther Porzellan“.
GREIZ. Obwohl die Sonderausstellung „150 Jahre Fraureuther Porzellan“ keine „offizielle“ Eröffnung erfuhr, kamen am Sonntagvormittag eine Vielzahl von Interessierten in die Beletage des Museums im Unteren Schloss.
Vor einhundertfünfzig Jahren wurde die Porzellanmanufaktur Fraureuth gegründet. Diesem Jubiläum widmen sich länderübergreifend gleich drei Häuser, die damit dem „weißen Gold“ ihre Ehrerbietung erweisen. „Das hat es in dieser Konstellation noch nicht geben“, betonte Museumsleiter Rainer Koch im Gespräch. Zeitgleich widmen sich ab Sonntag drei Einrichtungen drei Monate lang diesem Thema, wobei jedes Haus seinen eigenen Aspekt setzt: Während das Herrenhaus in Fraureuth das gesamte Spektrum der damaligen Porzellanfabrik offeriert, widmet sich das Stadt-und Dampfmaschinenmuseum Werdau ausführlich dem Thema „Erotik“ in der Fraureuther Porzellankunst. Die Museen der Schloss-und Residenzstadt Greiz präsentieren in drei Räumen der Beletage die Produktionsabläufe bei der Porzellanherstellung und die künstlerische Veredlung der Erzeugnisse. „Wir stellen zudem Künstlerpersönlichkeiten vor, deren Name untrennbar mit der Porzellankunst verbunden ist“, wie Rainer Koch sagt. Künstler wie Carl Lorenz, Carl Nacke oder Hermann Fritz stehen dabei im Fokus. Der Museumsleiter war in den letzten Wochen mit Eifer dabei, Leihgaben verschiedener Häuser zusammenzutragen. „Wir greifen natürlich primär auf eigene Bestände zurück, offerieren aber auch Stücke von privaten Sammlern“, so Herr Koch. Da Fraureuth bis zum Ende der Monarchie in Deutschland im November 1918 zum souveränen Fürstentum Reuß Ältere Linie gehörte, verdeutliche die Porzellanmanufaktur exemplarisch wichtige Aspekte der wirtschaftlichen Entwicklung des kleinsten Fürstentums im Deutschen Kaiserreich, benennt Rainer Koch den historischen Aspekt der Exposition. Das besondere: Für alle drei Häuser gibt es eine gemeinsame Eintrittskarte. Das Ticket, ganz gleich, in welchem Museum es gekauft wurde, berechtigt auch zum Besuch der anderen Ausstellungen.

Tickets gibt es in der Greiz-Information im Unteren Schloss zu erwerben.

Service: Museen der Schloss und Residenzstadt Greiz im Unteren Schloss:
Das Haus stellt die Kunststrecke der Manufaktur in den Mittelpunkt seiner Sonderausstellung. Einzelne Künstler, die für die Firma als Porzellanmaler tätig waren, werden vorgestellt und dazu die von ihnen gestalteten Objekte gezeigt.
Geöffnet hat das Museum dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr. Montags ist geschlossen.
Stadt-und Dampfmuseum Werdau:
Das Haus, das in einer Dauerausstellung die gesamte Palette der ehemaligen Porzellanmanufaktur zeigt, widmet sich in der Sonderschau dem Thema “Erotik”. Zusätzlich wird die Firmengeschichte beleuchtet. www.museum-werdau.de
Geöffnet hat das Museum sonntags bis donnerstags jeweils von 10 bis 16 Uhr. Freitags und samstags ist geschlossen.
Herrenhaus Fraureuth.
Der Förderverein hat die gesamte Ausstellung neu konzipiert und stellt das Gebrauchsgeschirr in den Mittelpunkt seiner Schau. Das “Fraureuther Rot”, welches das Porzellan weit über die Ländergrenzen hinaus berühmt machte, ist ein zweiter thematischer Schwerpunkt der Ausstellung.www.porzellanausstellung-fraureuth.de
Geöffnet hat das Herrenhaus mittwochs bis sonntags jeweils von 13 bis 17 Uhr. Montags und dienstags ist geschlossen.

Antje-Gesine Marsch @18.05.2015