Fotoausstellung des Reichenbachers Michael Lebek in der Magistrale der Kreiskrankenhaus Greiz GmbHRamona Jung vom Kulturkreis der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH freut sich über die Ausstellung „Der entscheidende Augenblick“ des Reichenbachers Michael Lebek. Hier hält er ein Bild des Plauener Musikers Wolfgang Fischer in den Händen.

Fotoausstellung des Reichenbachers Michael Lebek in der Magistrale der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH ab heute zu besichtigen

GREIZ. „Der entscheidende Augenblick“ titelt eine Fotoausstellung in der Magistrale der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH, die ab heute zu sehen ist. Nichts scheint die Fotografien von Michael Lebek treffender zu beschreiben als der gewählte Titel. Hätte der Reichenbacher nur eine Sekunde eher oder später auf den Auslöser gedrückt, würde das Bild anders oder letztlich gar nicht wirken. „Genau diesen Moment einzufangen ist die Kunst“, erklärt Lebek, der seit Eintritt in den Ruhestand endlich die ersehnte Zeit findet, seiner Passion noch intensiver nachzugehen.

„Ein Maler kann in seinem Atelier die Bilder in Ruhe vervollständigen oder Sequenzen ändern; das geht bei einem Foto nicht“, wie der gebürtige Zeitzer augenzwinkernd meint. Viele un-wiederholbare Augenblicke fing Michael Lebek mit seiner Kamera ein. Vierzig Bilder wird man in der Ausstellung sehen können. Dass sich dabei die Themenübergänge fließend gestalten, verleiht der Exposition einen ganz besonderen Charme. Da findet man neben Musikerporträts auch Abbildungen gewaltiger Bauwerke, Pflanzen oder Porträts von Tieren. Zu jedem Foto hat Michael Lebek, den viele Leute aus seiner Zeit als Leiter des Bäderkomplexes Greiz kennen, eine kleine Geschichte parat. So musste er beispielsweise zwei Stunden auf einer Dresdener Brücke ausharren, um die gewünschte Spiegelung in den Scheiben einer Straßenbahn zu erzielen. Oder genau den Augenblick greifen, als der Bassist der Band „Shadowbound“ während des rasanten Spiels flüchtig in die Kamera lächelt.

Unzählige Stunden verbrachte Michael Lebek auf dem Hof von Holger Völkel, der in Nitschareuth einen Landmaschinenhandel betreibt. Da Lebek einst den Beruf eines Schlossers erlernte, habe in ihm „alte Ambitionen geweckt“, dem Meister beim Restaurieren eines Traktors via Kamera zu folgen. „Für Holger Völkel ist es eine Dokumentation, ich sehe es mit dem künstlerischen Auge“, beschreibt der Fotograf sein Ansinnen. Die Pflanzen oberhalb der Baumgrenze haben es Lebek zudem angetan. Bei einem Aufenthalt in der Greizer Hütte im Zillertal lernte Lebek den ehemaligen Lehrer Horst Fechner, genannt „Hütten-Horst“, kennen, der ihn für diese Art der Fotografie begeisterte. Henri Cartier-Bresson, ein berühmter französischer Fotograf, prägte einmal den Satz „Fotografieren bedeutet, den Kopf, das Auge und das Herz auf dieselbe Visierlinie zu bringen. Das ist genau mein Ansinnen? so der Reichenbacher.

Seit zwölf Jahren organisiert der Kulturkreis Ausstellungen im Krankenhaus. „Kunst in der Klinik – das muss keinen Gegensatz darstellen, sondern kann für Patienten eine belebende und heilende Wirkung haben und gleichsam eine wohltuende Abwechslung sein“, wie Mitarbeiterin Ramona Jung betont. Die Greizer Kreiskrankenhaus GmbH verstehe sich nicht nur als medizinische Einrichtung, sondern möchte ihren Patienten auch eine angenehme Umgebung für deren Genesung bieten. „Wir würden uns freuen, wenn sich auch weiterhin Maler, Grafiker und Fotografen aus dem Vogtland für eine Ausstellung in unserem Hause begeistern können“, ermuntert Ramona Jung Künstler der Region, sich bei ihr zu melden:

Info:
Kulturkreis der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH
Ramona Jung, Tel. 03661 462115
E-Mail: r.jung@hospital-greiz.de

Antje-Gesine Marsch @05.10.2015