Bachs Weihnachtsoratorium in Greizer Stadtkirche aufgeführtStürmischer Applaus für die Aufführung des Weihnachtsoratoriums in der Greizer Stadtkirche.

600 Gäste kommen in die Stadtkirche St. Marien und lassen sich musikalisch auf das nahende Fest einstimmen
GREIZ. Wie viel wurde schon über Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium, das die Geburt Jesu Christi im Stall von Bethlehem, die Anbetung durch die Hirten und der drei Weisen aus dem Morgenland thematisiert, gesagt und geschrieben? Für die meisten Menschen stellt sich erst dann wirkliche Weihnachtsstimmung ein, wenn sie das „Jauchzet, frohlocket“ gehört haben. So auch am Sonntagabend, als etwa 600 Besucher in die Stadtkirche „St. Marien“ kamen, um dieses erhebende, 280 Jahre alte Werk zu erleben. Kantor Ralf Stiller führte die ersten drei Teile des prachtvollen barocken Kantatenwerks mit dem Kantatenchor Greiz, dem Oratorienchor Zeulenroda und dem Kinderchor an St. Marien auf. Gerade die hellen Kinderstimmen brachten in Stücken wie dem Choral „Er ist auf Erden kommen arm“ eine ganz besonders strahlende, klangliche Note ein. Die bestens vorbereiteten Sängerinnen und Sänger intonierten die Choräle einfühlend und stimmschön, modulierend in der Dynamik und äußerst gut artikuliert. Die Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach agierte einmal mehr als Orchester, das musikalische Festlichkeit, geschliffenen Klang und virtuose Brillanz bot. Für die Solopartien hatte Kantor Stiller, der als Dirigent für eine geschlossene und stilsichere Aufführung sorgte, mit Bass Roland Hartmann, Tenor Taro Takagi, Altistin Eva Schuster und Sopranistin Christina Rotenberger hervorragende Sänger gewinnen können. Mit minutenlangem Beifall bedankten sich die Gäste für die erhebende Konzertdarbietung, um als Dank der Aufführenden noch einmal den Eingangschoral geschenkt zu bekommen.

Antje-Gesine Marsch @23.12.2014