Am 18. Mai öffnet die Begegnungsstätte „kostbar“ in Kombination mit der Tagespflege in der Greizer Gerhard-Hauptmann-Straße 30 montags bis freitags ihre Pforten
GREIZ. Jeder Mensch ist in Gottes Augen einmalig kostbar und wertvoll. Einer Begegnungsstätte für Senioren den Namen „kostbar“ zu geben, ist eine besondere Würdigung. Die „dritte Lebensphase als einen besonderen Abschnitt mit Gewinn“ zu betrachten, wie Superintendent Andreas Görbert zur Vorstellung des Projektes am Donnerstagvormittag sagte, bezeichnet das Projekt damit treffend.
Am 18. Mai wird die Begegnungsstätte in Kombination mit der Tagespflege in der Greizer Gerhard-Hauptmann-Straße 30 montags bis freitags ihre Pforten öffnen. Gemeinsames Miteinander, Gesprächskreise, Singen, Gymnastik, kreatives Gestalten, Kaffeetrinken und viele andere Aktivitäten werden dabei im Mittelpunkt stehen. Aber auch Kurse, in denen die Betagten mit neuen Medien, etwa dem Computer oder Handy besser vertraut gemacht werden sollen. Wer gern das Tanzbein schwingen möchte – selbst diesem Wunsch wird Rechnung getragen.
Bereits zum Neujahrsempfang Anfang Januar im Café OK hatte die Seniorenbeauftragte des Diakonievereins Caroliennfeld, Carmen Mocker gemeinsam mit den Senioren Ideen gesammelt – vor allem, um deren Wünsche und Interessen von Beginn an einzubeziehen. In vielen persönlichen Gespräche sei Frau Mocker aber auch aufgefallen, dass sich Menschen oft nach dem christlichen Glauben sehnen, doch mit der Kirche bislang nichts zu tun hatten.
Der Seniorentreff soll nun die Gelegenheit bieten, auch mit Geistlichen ins zwanglose Gespräch zu kommen, ohne etwas „übergestülpt“ zu bekommen. „Einfach Fragen zu stellen, die bis dahin unbeantwortet blieben“, so der Anspruch. Deshalb holte sich der Diakonieverein „Carolinenfeld“ den Kirchenkreis Greiz und die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde mit ins Boot. „Ideengeber“ Pfarrer Christian Colditz und Seniorenpfarrer Tobias Steinke stehen dabei zur Verfügung.
„Heraus aus den kirchlichen Räume“, sei dabei wichtig, betonte Tobias Steinke. So sei die Schwelle für viele Menschen niedriger, sich mit Dingen des Glaubens zu beschäftigen.
Man wolle nun einfach starten, wie Andreas Görbert ankündigte, wobei die jetzt geplante Struktur nur ein Vorschlag sei. „Wir wollten das Programm auch nicht überfüllen“, ergänzte Carmen Mocker.
Montags sind offene Gespräche und Musik angedacht; dienstags Themen wie Reiseberichte, Erzählungen oder Buchvorstellungen. Mittwochs ist Pfarrertag, für den sich Katechet Thomas Wargenau und die beiden Pfarrer Steinke und Colditz verantwortlich zeichnen.
Sich auch punktuell an die Herren der Schöpfung zu wenden, dazu ist mittwochnachmittags ein Männertag samt Stammtisch geplant. „Erfahrungsgemäß kommen eher Frauen in die Begegnungsstätte“, erklärte dazu Carmen Mocker.
Donnerstags stehen Therapie, Tanzen oder Arztvorträge im Mittelpunkt und freitags möchte man Biografiearbeit leisten. „Die Menschen sollen vor allem erzählen und Rückblick auf Lebensereignisse halten“, wie Simone Eitel ausführt.
Gern gesehen sind nun Menschen, die „etwas Interessantes anbieten können“ und so mit ihrem Engagement die Seniorenbegegnungsstätte mit Leben erfüllen.
Dass diese Stätte samt Tagespflege eine enorme Aufwertung des Gebietes Pohlitz/Reißberg ist, haben die Verantwortlichen bereits gespürt. Zahlreiche Gespräche mit Gewerbetreibenden, Anwohnern, selbst dem Kindergarten „Juri Gagarin“ hätten bestätigt, dass man sich darüber freue.
Info:
„kostbar“ ist montags bis freitags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Gerhard-Hauptmann-Straße 30 (Einkaufszentrum)
07973 Greiz
Tel.: 03661 45 86 584
Tagespflege der Diakonie:
montags bis freitags: 8.30 Uhr bis 14.30 Uhr
und nach Vereinbarung
Tel.: 03661 45 86 584
Antje-Gesine Marsch @28.04.2018