Benefizkaffee im Katholischen Gemeindezentrum GreizDer festlich geschmückte Altarraum der Herz-Jesu-Gemeinde zum Ostermontags-Gottesdienst.

Ökumenischer Gottesdienst brachte zuvor Christen verschiedener kirchlicher Gemeinden zusammen
GREIZ. Erschöpft, aber glücklich zeigte sich Christiane Maria Gräßer am Ostermontagabend. 464,40 Euro hatte das 3. Benefizkaffee im Gemeindesaal der Herz-Jesu-Gemeinde eingebracht – Geld, das die Greizerin für „ihre Zauberer“ in Brest erwirtschaftete. „Dieses Geld wird in bar auf die bedürftigen Familien und die ‚Zauberer‘ aufgeteilt und verlässlichen Boten zur direkten Übergabe mitgegeben. Der nächste Hilfstransport wird vom Verein Hilfstransport Greiz-Brest zu Pfingsten organisiert“, wie Christiane Gräßer informierte.
Im Jahr 1995 hatte Christiane Gräßer die Patenschaft über eine Familie mit einem krebskranken Kind übernommen. Zu diesem Zeitpunkt ahnte die Christin noch nicht, was für ein Impuls der gelebten Nächstenliebe in ihr ausgelöst wurde. Fünf Jahre später bat man die Greizerin um Hilfe, eine Gruppe von 15 schwerkranken Kindern zu unterstützen, die noch immer an den Spätfolgen des schrecklichen Reaktorunglücks in Tschernobyl im Jahr 1986 leiden. Inzwischen sind es 25 Kinder, die ihr wie eigene Kinder ans Herz gewachsen sind und die sich Zauberer Brest nennen, weil sie so wunderschöne Dinge basteln. Davon konnten sich die Gäste des Gemeindekaffees überzeugen und gegen eine Spende die kleinen Kunstwerke auch erwerben. In Gedanken ist Christiane Gräßer oft bei „ihren“ Zauberern und deren Familien. Mittlerweile habe sie schon „acht Enkel“, wie sie in Hinblick auf die bereits nächste Generation lächelnd berichtet.
Das breite Speisen-und Getränkeangebot, das Frau Gräßer und viele fleißige Hände vorbereiteten, fand bei den Gemeindegliedern und Gästen, die sich an den landestypischen Delikatessen, wie Borschtsch oder Pelmenis labten, großen Anklang. Auch Kaffee und selbstgebackener Kuchen sowie verschiedene russische Biersorten trafen auf reißenden Absatz. Jede Hilfe, so klein oder groß sie sein mag, ist immer ein Zeichen von Solidarität, unterstrich Christiane Gräßer, die auch betonte, dass alle Belege und Quittungen jederzeit beim Verband für Behinderte Greiz e.V. eingesehen werden können.
Dem Gemeinde-Benefizkaffee ging ein festlicher ökumenischer Gottesdienst voraus, den der Posaunenchor der Evangelisch-Lutherischen Kirche Greiz sowie der Jugend-und Kinderchor an „St. Marien“ unter Leitung von Kantor Ralf Stiller musikalisch umrahmten. „Ein lebendiger, schöner Gottesdienst, der demonstriert, wie gut in Greiz das ökumenische Miteinander funktioniert“, befanden die Gäste. „Ich freue mich, dass Christen verschiedener Gemeinden heute gemeinsam Gott lobten“, wie auch der Pfarrer der Herz-Jesu-Gemeinde, Dietmar Brosig unterstrich.

Antje-Gesine Marsch @22.04.2014