Benefizkonzert der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach in CarolinenfeldMit Melodien aus Oper, Operette und Musical war Sopranistin Simone Ditt zu hören.

Mit einem kunterbunten Strauß musikalischer Weisen erfreuten die Musiker die Gäste in der voll besetzten Turnhalle der Carolinenschule

OBERGROCHLITZ. „Benefiz heißt Wohltat; einen Gefallen tun“, begrüßte Gudrun Dreßel, Vorständin des Diakonievereins Carolinenfeld e.V. am Samstagabend die etwa einhundert Konzertgäste in der Turnhalle der Carolinenschule. „Wir freuen uns, dass sie wieder zu uns gekommen sind, Dienst tun und dies ohne Bezahlung“, so Frau Dreßel in Richtung der Musiker der Vogtland Philharmonie, des Dirigenten Prof. Lothar Seyfarth, der Sopranistin Simone Ditt und des Moderators, Jan Meinel, die allesamt diese Veranstaltung unterstützten. „Wir stehen kurz vor Ostern; es ist die Karwoche, die in Karfreitag und der Kreuzigung Jesu ihren Höhepunkt erreicht. Alles ist aus und nichts ist aus.

Es braucht eine kleine Zeit, ehe Aufbruch und Auferstehung nahen“, stimmte Gudrun Dreßel auf die Osterbotschaft ein. Auch in der Gesellschaft sehne man sich oft nach Aufbruch – alte Strukturen aufzubrechen und neu zu denken. In der Sozialwirtschaft würde man erleben, dass Aufbruch oft Änderung zum Schlechteren bedeuten kann; manchmal „bemäntelt mit tollen Begriffen“. „Ich denke da an den wirklich guten und wichtigen ‚gemeinsamen Unterricht‘ von Kindern mit und ohne Behinderung“, so die Vorständin. Das sei eine gute Idee, ein wichtiges Anliegen – nur die Umsetzung sei dringend zu überdenken. Soziale Arbeit koste Geld, viel Geld, doch ist Gudrun Dreßel der Meinung, dass davon genug da sei. „Soziales ist Aufgabe, jeder Mensch mein Auftrag. Dieser wird aufgegeben, wenn Gelder anderweitig fließen.“ Doch nicht alles Soziale müsse deshalb aufgegeben werden. Sozial sei zum Beispiel, dass man gemeinsam hier sitze und gemeinsam höre.

„Diakonie verbindet – Musik verbindet“ – wie Gudrun Dreßel unter dem Beifall der Anwesenden sagte. Der herzliche Dank, den die Vorständin aussprach, galt allen an der Vorbereitung der Veranstaltung Beteiligten.

Mit dem mächtigen „Les Toreadors“ aus Georges Bizets Oper „Carmen“ stimmten die Musiker der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach unter Leitung des Ehrendirigenten, Prof. Lothar Seyfarth auf die musikalische Frühlingsstunde ein. Albert Lortzings „Holzschuhtanz“ aus der Oper „Zar und Zimmermann“ begeisterte die Zuschauer ebenso wie die Polka „Unter Donner und Blitz“, die Walzerkönig Johann Strauß schrieb. Musikalische Glanzpunkte setzte an diesem Abend die Sopranistin Simone Ditt, die die berühmte Arie „O mio babbino caro“ aus Giacomo Puccinis Oper „Gianni Schicci“ innig interpretierte. Mit viel Temperament sang sich Simone Ditt anschließend mit „Heya, in den Bergen ist mein Heimatland“ aus Emmerich Kalmans Operette „Die Czardasfürstin“ in die Herzen der begeisterten Zuhörer.

Auch Solist Sergej Synelnikow (Violine) brillierte bei der Meditation aus „Thais“ von Jules Massenet, einem sentimentalen Instrumentalstück, und den flammenden Klängen der „Zigeunerweisen“ von Pablo de Sarasate. Moderator Jan Meinel führte in lockerer, charmanter Manier durch das Programm und rezitierte kleine Gedichte, wie „Der Schmetterling“ und „Das Gewitter“ von Heinz Erhardt. Herzlicher Applaus für die Musiker war der Lohn der Konzertbesucher, die ihrer Freude oft spontan Ausdruck verliehen. „Wir freuen uns das ganze Jahr auf dieses Konzert“, wie Gudrun Dreßel verriet. Das scheinbar Außergewöhnliche sei einfach nur das Individuelle, das das Leben bunt mache.

Antje-Gesine Marsch @12.04.2014