Bequeme Stadtführung im SitzenAlmut Kaul (2.v.r.) hat der Schlaf überfallen; Johanna Kühnast, Ingrid Feist und Kerstin Fischer (v.l.) überlegen weiter...

Eine ganz besondere Stadtführung lud am Sonntagvormittag in den Schanzengarten des Oberen Schlosses ein

GREIZ. Stadtführungen sind eine schöne Möglichkeit, Sehenswürdigkeiten erklärt zu bekommen oder Geschichten und Geheimnisse aus längst vergangener Zeit zu erfahren.

So auch am Sonntagvormittag, als die Leiterin der Greiz-Info, Corinna Zill, im Rahmen der 1. Sommer.KultuRtage zu einer Stadtführung der besonderen Art in den Schanzengarten einlud. Das beste daran war: Man konnte dabei sitzen bleiben und zuhören.

Die Stadtführerinnen Johanna Kühnast, Karin Schobert, Kerstin Fischer, Ingrid Feist, Gisela Peter und Almut Kaul hatten sich bestens vorbereitet und warteten mit historischen Informationen, gepaart mit Geschichten, Anekdoten und lyrischen Versen auf.

Ganz gleich, ob zur Greizer Geschichte im Allgemeinen, Gebäuden wie dem Unteren und Oberen Schloss, dem Röhrenbrunnen, dem geschlossenen Jugendstilensemble oder der Stadtmühle – jede Fachfrau hatte sich ganz besonders auf einen speziellen Punkt vorbereitet.

Besonders freute sich Stadtführerin Gisela Peter, dass die Veranstaltung auf dem „ältesten Wahrzeichen der Stadt“, dem Oberen Schloss, stattfand. „Ich wünsche mir, dass der Schanzengarten wieder die Bedeutung erlangt, die er verdient“, so der Wunsch der Schlossbewohnerin. Schließlich habe man von hier den schönsten Blick, sehe die Stadt Greiz mit all ihren historischen Gebäuden.

Den Besuchern verriet sie, dass das Obere Schloss noch immer zwei große Geheimnisse berge: zum einen soll auf dem Areal ein großes Holzfass mit Rotwein versteckt sein – ebenso warte ein großer Silberschatz noch auf seine Entdeckung. Letzte Grabungen habe es Anfang des 20. Jahrhunderts gegeben, so Gisela Peter.

So konnte man an diesem Vormittag auch erfahren, wie es dazu kam, dass die Stadt Greiz gegründet wurde und vor allem, für welche Begriffe jeder Buchstabe des Ortsnamens steht: G für Gemeinden, wahlweise auch Grüne Klöße; R für Reuß, Reißberg oder Roster; E für Elster, Elfte Stunde oder Eisenbahn; I für Industrie und Z für Zickra, Zwickau, Zollgrün und Zoghaus, die die Stadt von allen Himmelsrichtungen umschließen. Das F für „Fürst“ brachte man in den Überlegungen allerdings nicht unter. „Der Fürst ist vergänglich“, so die einhellige Meinung. Das „E“ stehe schließlich für „Einwohner“, die sich am besten selbst regieren.

Die Stadtführung wurde musikalisch von den Triebeser Jagdhornbläsern unter Leitung von Erich Scholz umrahmt, die vom oberen Schanzengarten ihre Melodien bliesen.

Antje-Gesine Marsch @29.08.2016