Chefarzt Dr. med. Jürgen Heyne sprach vor medizin-und pflegeinteressierten Schülern des Ulf-Merbold-GymnasiumsViel Interessantes konnte Chefarzt Dr. med. Jürgen Heyne den Gymnasiasten vermitteln.

Chefarzt Dr. med. Jürgen Heyne sprach vor medizin-und pflegeinteressierten Schülern des Ulf-Merbold-Gymnasiums über den Beruf des Chirurgen

GREIZ. Anstrengung und Herausforderung zugleich – das zeichnet den Arbeitsalltag eines Chirurgen aus. Obwohl die Chirurgie sehr vielfältig ist, haben alle Chirurgen eines gemeinsam: Sie stehen tagtäglich vor großen Aufgaben. Das betonte der Chefarzt der Klinik für Allgemeine, Gefäß- und Viszerale Chirurgie der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH, Dr. med. Jürgen Heyne am Freitagvormittag, als pflege-und medizininteressierte Schüler des Ulf-Merbold-Gymnasiums Greiz im Rahmen der Projektwoche der Greizer Klinik einen Besuch abstatteten.

Die Vorstellung, „im wehenden weißen Kittel“ über die Stationen zu schweben, gehöre ausschließlich in Arztserien, stieg der Chefarzt im Konferenzraum gleich in die Materie ein.
Dass einem der wichtigsten Medizinbereiche der Chirurgie deutschlandweit der Nachwuchs ausgeht, kann der Mediziner dabei nicht von der Hand weisen. Chirurg ist ein Beruf, der Spaß macht und Erfüllung gibt; immer noch hochaktuell und attraktiv für junge Mediziner, der zudem eine ideale Symbiose aus manuellen Fähigkeiten mit umfangreichem medizinischem Wissen darstelle, betonte Dr. Heyne.
Chirurgen verstehen sich deshalb auch als sterile Handwerker. Um diese Kunstfertigkeit zu erlernen, liege allerdings ein langer und schwerer Ausbildungsweg vor den künftigen Studenten. Mit allen Höhen und Tiefen, wie der Mediziner weiß. Er verschweigt dabei auch nicht, dass die ersten beiden Jahre bis zum Physikum die schwersten seien. Möchte man als Chirurg tätig sein, muss man nach seinem medizinischen Studium eine Weiterbildung von weiteren sechs Jahren absolvieren. Als Chirurg könne man in den Bereichen Visceral-, Gefäß-, Thorax- und Unfallchirurgie arbeiten.

Dabei solle nicht nur Lehrbuchwissen an den Beruf heranführen, denn das eine ist die Theorie, das andere die Praxis, wie der Mediziner anhand eines Tagesablaufs demonstrierte, der offeriert, welch großes Aufgabenspektrum ein Chirurg abzudecken hat.
Dazu gehören etwa die Frühvisite, das Operieren – oft bis zum späten Nachmittag – aber auch eine äußerst umfangreiche Verwaltungsarbeit, Gespräche mit Angehörigen und die Planung für den kommenden Tag. „Wir sind nicht nur Ärzte, die eine Diagnose erstellen und Therapien einleiten, sondern auch psychologische Berater“, führt der Mediziner aus.

Wer den Beruf des Arztes als Statussymbol sehe oder die finanzielle Einkommenssituation voranstelle, sei für diese Aufgabe nicht geeignet. Mit ganzem Herzen für den Patienten da sein, ihn immer in den Mittelpunkt allen Handels zu stellen und vor allem, ihn ernst zu nehmen, nennt der Chefarzt als oberste Prämissen seines Berufes. Dabei habe ihm der Ausspruch Dr. Georg Wichmanns stets den Weg gezeigt:
„Des Kranken Wohl ist oberstes Gebot.“

Die Gymnasiasten folgten den Ausführungen des Mediziners mit großem Interesse. Vor allem die persönlichen Erfahrungen, die Dr. Heyne anschaulich und mit entwaffnender Ehrlichkeit offerierte, beeindruckten die Schüler. Sich für den Beruf des Chirurgen zu begeistern, gab der Chefarzt den jungen Leuten mit auf den Weg. Auch für Praktika würden die Türen des Greizer Krankenhauses immer weit offen stehen.

Antje-Gesine Marsch @21.01.2017