Sarah Stamboltsyan,Klavier und Artashes Stamboltsyan,ViolineEin beeindruckendes Konzert gaben Sarah (Klavier) und Artashes Stamboltsyan (Violine) in der Greizer Stadtkirche St. Marien.

Zu einer musikalischen Reise um die Welt luden am Sonnabendabend Sarah (Klavier) und Artashes Stamboltsyan (Violine) in die Stadtkirche St. Marien ein.
GREIZ. Die vornehmste aller neun klassischen Musen hatten sich die Reichenbach Künstler im Jahre 2002 als Namen für ihr Duo ausgewählt: Calliope, die Schönstimmige.
Artashes, der seit achtzehn Jahren ein festes Engagement bei der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach hat und seine Ehefrau, die studierte Pianistin und Kammermusikerin Sarah, gehören seit vielen Jahren zu den profiliertesten Musikern der Region und weit darüber hinaus. Das Konzert in der Greizer Stadtkirche, in das von Kantor Ralf Stiller eingeführt wurde, präsentierte eine Auswahl schöner Melodien aus Deutschland, Österreich, Rumänien, Frankreich und den USA.
Mit Johann Sebastian Bachs Sonate Nr.2 in A-Dur, BWV 1015 stimmte das Duo auf den Abend ein.
Artashes‘ Geige schwebte federleicht über den kraftvollen Klavierklängen. Die Musiker akzentuierten und ergänzten sich gegenseitig und interpretierten die vier Sätze umfassende Bach-Sonate nuanciert. Mitunter klang die Musik getragen, etwas melancholisch und andächtig – an anderen Stellen temporeich und betont barock. Von Ephrem Zimbalist (1889-1985), einem der bedeutendsten Konzertviolinisten des 20. Jahrhunderts interpretierten die beiden Ausnahmemusiker eine Suite nach altem Stil. Zu den schönsten Stücken des Abends gehörten die Sechs rumänischen Volkstänze von Bela Bartok (1881-1945). Bartok war von der Singkunst der Menschen in Siebenbürgen so angetan, dass er beschloss, diese Melodien zu sammeln und wissenschaftlich aufzuarbeiten. Zehntausend Stücke umfasste diese Sammlung, wie Sarah Stamboltsyan sagte, die zu jedem Stück des Programmes einige erläuternde Worte fand. Die Beschäftigung mit dieser Musik prägte Bartoks Kompositionsverhalten ganz enorm, so unter anderem auch dieses wunderbare Werk aus dem Jahr 1917. Aus den Fantasiestücken op. 73 von Robert Schumann spielten Artashes und Sarah Stamboltsyan die Stücke Zart und mit Ausdruck, Lebhaft, leicht und Rasch und mit Feuer. Die drei Sätze der Sammlung sind rein äußerlich dadurch verbunden, dass sie ohne Unterbrechung aufeinander folgen. Schumann baute hier einen inneren motivischen Bezug auf, der eine poetische Geschlossenheit erzeugte, indem sich jedes Stück auf einen thematischen Kern bezog, darüber hinaus aber auch mit den anderen beiden verknüpft wurde.
Mit herzlichem Applaus bedankten sich die begeisterten Gäste für dieses wunderschöne Konzert.

Antje-Gesine Marsch @19.10.2013