CDU Greiz gedenkt Opfer des 1.WeltkriegsChristian Tischner (r.) und Jürgen Frantz stellen zu Ehren der Gefallenen ein Blumengebinde am Ehrenmal in Obergrochlitz ab.

CDU-Stadtratsfraktion Greiz gedenkt in Obergrochlitz der Opfer des 1. Weltkrieges

GREIZ- OBERGROCHLITZ. „Gewonnen war die grimme Schlacht, die Waffen ruhen. Es sinkt die Nacht. Bei Metz im großen Leidenszelt, liegt sterbenswund ein deutscher Held“, so beginnt Ludwig Ganghofers Gedicht „Das letzte Wort“ – geschrieben im Jahre 1914, als das große Sterben des Ersten Weltkriegs begann, vorgetragen am Freitagvormittag von Christian Tischner. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Greizer Stadtrat – begleitet von Ulrich Zschegner, Jürgen Frantz, Reinhilde und Dr. Klaus Machalett sowie Manuela Jetschke – gedachte am Obergrochlitzer Ehrenmal der Gefallenen des 1. Weltkrieges. „2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum einhundertsten Mal“, so Christian Tischner.

Die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ forderte insgesamt rund 17 Millionen Menschenleben: „Die Zahlen sind grausam und mahnen uns.“ Das Streben nach der Weltherrschaft, das Erstarken des Imperialismus und des deutschen Nationalismus habe diese Kettenreaktion nach dem Attentat von Sarajewo am 28. Juni 1914 ausgelöst und das Versagen der Demokratie verdeutlicht. „Der Erste Weltkrieg wurde zum Nährboden für den Nationalsozialismus in Deutschland, dadurch auch zum Vorläufer des Zweiten Weltkriegs“, führte Christian Tischner aus. Der „Keim“ sei in Deutschland noch vorhanden, deshalb werde man nicht müde, auch in der Zukunft immer wieder darauf hinzuweisen und sich zu positionieren.

„Die Namen von Obergrochlitzern und Caselwitzern, viele kaum zwanzig Jahre alt geworden, die hier auf diesem Ehrenmal stellvertretend für alle Gefallenen des Weltkrieges stehen, mahnen uns“, unterstrich auch Jürgen Frantz, Ortsteilbürgermeister und CDU-Fraktionsmitglied des Greizer Stadtrates. Das „Allerschlimmste“ sei ihm im Hinblick auf alle gegenwärtigen Kriegsgeschehnisse der Umstand: „100 Jahre und kein bisschen weiser“. Das „Abschlachten“, die „Missachtung der Völkerrechte“ und der “Verfall der Menschlichkeit“ seien ihm unbegreiflich – er forderte die Extremisten auf, einen Blick in die Geschichtsbücher zu werfen, denn: „Der Krieg kennt keine Gewinner.“

Das Gedicht von Ludwig Ganghofer endet übrigens mit den Worten: „Wer ihn gebar? Wen er verließ? Und wer er war? Und wie er hieß? Wer’s wissen will, muss suchen gehen, wo namenlose Gräber stehen.“

Antje-Gesine Marsch @01.08.2014