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CDU-Landratskandidatin stellt sich vor

CDU-Landratskandidatin stellt sich vor

Landrätin Martina Schweinsburg steht Rede und Antwort.

Martina Schweinsburg spricht über bereits Erreichtes und Geplantes

GREIZ. Lange habe sie überlegen müssen, ob sie noch für eine weitere Legislaturperiode kandidieren würde, machte Landrätin Martina Schweinsburg keinen Hehl um ihre schwere Entscheidung. Am Mittwochabend lud die Ortsgruppe der CDU Greiz in den Konferenzraum der Vogtlandhalle ein, um der Landrätin die Möglichkeit einzuräumen, Resümee über die letzten Jahre zu ziehen und Ausblick auf die weitere Arbeit zu geben. Der Landkreis sei ihr sehr ans Herz gewachsen, antwortete sie auf die Frage von Versammlungsleiter Mario Walther, warum sie wieder zur Wahl antrete. Zudem treibe sie die Sorge um, dass nach einer eventuellen Kreisgebietsreform nach 2013 keiner da sei, der für den Landkreis kämpft und sich in der Verantwortung fühlt.
Zunächst ging die Landrätin auf die Schullandschaft des Kreises ein. Nachdem man im Jahr 2002 die Schulnetzkonzeption aufgestellt habe, sei diese nach zwei Jahren Diskussion bis zum Jahr 2020 beschlossen worden und diente als Grundlage für entsprechende Investitionen. Seit dem Jahr 1990 seien insgesamt 125 Millionen Euro in die Schulen gesteckt worden, wie Schweinsburg berichtete. Dies sind rund fünfzig Prozent des gesamten Vermögenshaushaltes. Als Beispiel führte dafür, dass man viel städteprägende Altbausubstanz erhalten habe, führte sie das Ulf-Merbold-Gymnasium an, das in der Neustadt zu einem echten Schmuckkästchen geworden sei. Auch lobte die Landrätin die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Greiz. Nach Abschluss der gesamten Sanierungsmaßnahmen im Staatlichen Berufsbildungszentrum Greiz-Zeulenroda und der Bio-Regelschule Langenwetzendorf sei man mit allen Schulen des Landkreises durch, wie Martina Schweinsburg betonte.
Weiterhin ging die Landrätin auf die Finanzsituation des Landkreises Greiz ein. Durch eine solide Haushaltspolitik habe man etwa 50 Prozent der Schulden abbauen können. Doch werde die Finanzsituation im Freistaat Thüringen nicht besser. Durch Kürzung der kommunalen Zuschüsse fehle dem Landkreis eine Summe von 4,2 Millionen Euro. Doch werde die primäre Aufgabe auch weiterhin sein, jungen Leuten eine berufliche Chance zu geben, bspw. mit Hilfe des Arbeitskreises Schule/Wirtschaft. So wurde durch enge Zusammenarbeit die Abbrecher-Quote der Ausbildungsverhältnisse um die Hälfte gesenkt.
Die Herausforderungen für die Zukunft sind vielfältig, wie Martina Schweinsburg weiß. Ihre Aufgabe sieht sie vor allem weiterhin darin, im immer komplexer werdenden Regelwerk alle bisherigen Errungenschaften zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Über die Koalition mit der SPD im Greizer Stadtrat sprach anschließend Fraktionsvorsitzender Jürgen Frantz. Schon vor der Koalition im Jahre 2009 habe man die SPD als verlässlichen und ehrlichen Partner kennengelernt. Vernünftige Bürger- und Haushaltpolitik habe man seither betrieben. Das nächste gemeinsame Ziel sei es, auf dem Oberen Schloss eine Bewirtungs- und Herbergemöglichkeit zu schaffen. Auch der Tourismus sei Teil der Wirtschaftspolitik, wie Frantz unterstrich. Die gute Koalitionsarbeit, die er immer wieder anstrebe, habe auch auf den Kreis ausgestrahlt.
Klartext redete im Anschluss Christian Tischner. Nachdem man sich im Jahre 2009 im Wahlprogramm den Slogan Hauptsache Greiz auf die Fahnen geschrieben habe, sei der Schub in die Krise nicht aufzuhalten gewesen. Demut, Geschlossenheit, ideenreich nannte Tischner als Prämissen und Signale an uns selbst für die Zukunft.
Nach dem Haushaltloch in der Stadt Greiz fragte in der Diskussionsrunde Jens Geißler (IWA). Das gibt es nicht mehr, wie Jürgen Frantz sagte. Am 12. April werde dazu in Caselwitz der Bürgerhaushalt vorgestellt. Die Stadt bemühe sich dabei um mehr Haushaltstransparenz und lasse die Bürger mindestens über Teile der freiwilligen Leistungen mitbestimmen.
Wo die CDU federführend gewesen sei, fragte Jens-Holger Schmidt (CDU). Die Interessenlage von SPD und CDU sei deckungsgleich, deshalb müsse man darüber nicht nachdenken, so Frantz.
Jan Popp (IWA) interessierte sich für die drei Greizer Gewerbegebiete, wobei er auch bekannte, in Greiz eine effektive Wirtschaftsförderung zu vermissen. Gottfried Wühr sprach das Thema an, wie junge Leute die Stadt Greiz sehen. Mit so einer guten Außenwirkung habe er nicht gerechnet, wie er zugab. Oft sei er auch mit ausländischen Jugendlichen unterwegs, die die Stadt einfach nur schön finden würden. Man sollte immer mal wieder zurückdenken und sehen, was alles in den letzten 20 Jahren entstanden ist, so Wühr. Wir sollten stolz darauf sein, bestätigte auch Landrätin Martina Schweinsburg.

Antje-Gesine Marsch @29.03.2012

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