Dr. med. Jürgen Heyne übergibt Patientin Carmen Müller den Info-PatientenpassDer Chefarzt der Klinik für Allgemeine, Gefäß- und Viszerale Chirurgie der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH, Dr. med. Jürgen Heyne übergibt Patientin Carmen Müller den Info-Patientenpass.

Chefarzt Dr. med. Jürgen Heyne nahm als erster Thüringer Gefäßchirurg erfolgreich Implantation an einer Patientin vor
GREIZ. Aufgrund einer chronischen Nierenerkrankung muss Carmen Müller seit vielen Jahren drei Mal pro Woche zur Dialyse. Für die Erfurterin ist die Blutwäsche lebensnotwendig, denn ihre kranken Nieren können Stoffwechselabfallprodukte, Giftstoffe und überschüssige Flüssigkeit nicht ausscheiden. Die Dialyse ist durch einen speziellen Gefäßzugang möglich – dieser muss gelegentlich erneuert werden. „In der Regel ist dies unproblematisch, doch wenn ein Patient Gefäßprobleme hat, kann die Neuanlage eines Shunts, der die Lebensader der Patienten darstellt, schwierig sein“, weiß der Chefarzt der Klinik für Allgemeine, Gefäß- und Viszerale Chirurgie der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH, Dr. med. Jürgen Heyne. So musste Carmen Müller in den letzten Jahren mehrmals gefäßchirurgisch operiert werden, damit man einen neuen Dialysezugang schaffen konnte. Als erste Klinik Thüringens bietet nun das Kreiskrankenhaus Greiz ein System an, das besonders für dialysepflichtige Patienten mit schlechten körpereigenen Venen geeignet ist: „Der sogenannte HeRoGraft, ein Dialyse-Bypass, verbindet durch einen Katheter eine körpereigene Arterie mit der oberen Hohlvene“, erklärt der erfahrene Gefäßchirurg. Bei der Erfurter Patientin waren alle Zugangsmöglichkeiten für einen Shunt ausgeschöpft. Chefarzt Heyne, der eng mit vielen überregionalen Dialyse-Zentren zusammen arbeitet, konnte jetzt dieser Patientin mit dem neuen Gefäßimplantat eine Lösung anbieten. „Ich habe Frau Müller die Prothese in den rechten Oberarm implantiert, der nun den Gefäßverschluss überbrückt und für einen kontinuierlichen Abfluss in das zentrale Venensystem sorgt. Für die Patientin war dies die einzige Möglichkeit, ihre derzeitigen Probleme an ihrem Dialysearm zu beseitigen“, ist Dr. med. Heyne überzeugt. Während man Patienten in den USA bereits seit einigen Jahren diesen Dialyse-Bypass einsetzt, ist das System erst in diesem Jahr in Deutschland angekommen. Für Dr. med. Jürgen Heyne, der jährlich etwa 500 dialysepflichtige Patienten behandelt, liegen die Vorteile klar auf der Hand: „Da der Graft gänzlich unter der Haut liegt, sinkt das Infektionsrisiko im Vergleich zu den Dialysekathetern um siebzig Prozent.“ Carmen Müller wurde am Donnerstag operiert; am Sonntag konnte sie bereits die Heimreise nach Gebesee antreten. Die 51-Jährige zeigt sich erleichtert und dankbar: „Ich habe großes Vertrauen in die Arbeit von Chefarzt Heyne und kam gezielt an die Greizer Klinik. Durch dieses spezielle Gefäßimplantat konnte ich ein Stück Lebensqualität zurück gewinnen.“

Antje-Gesine Marsch @16.11.2014