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Dank der Greizer Landrätin an engagierte Ehrenamtler

Dank der Greizer Landrätin an engagierte Ehrenamtler

Landrätin Martina Schweinsburg (steh.) nimmt weitere Auszeichnungen vor.

In einer kleinen Feierstunde im Festsaal des Sommerpalais Greiz wird Engagement in der Flüchtlingshilfe gewürdigt
GREIZ. Der Festsaal in der Beletage des Sommerpalais Greiz wurde am Mittwochnachmittag seinem Namen mehr als gerecht. In einer liebevoll arrangierten Feierstunde dankte Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) einer Reihe von Ehrenamtlern, die durch ihr Engagement den Grundstock für das heute im ganzen Landkreis Greiz wirkende engmaschige Netz der Flüchtlingspaten legten. Dass die Landrätin die Arbeit der ehrenamtlich Wirkenden so Wert schätze, freue sie, sagte Martina Högger, die als Koordinatorin der freiwilligen Helfer fungiert. Drei Punkte, die die wichtige Arbeit der Helfer mit den Flüchtlingen definieren, arbeitete Frau Högger dabei heraus: „Sie sind Schutz und Schild für diese Menschen“. Zudem sei es „beruhigend“ für die Leute, die Angst vor den Fremden haben. Die nach außen getragenen Erfahrungen mit Flüchtlingen „entschärfen die Gerüchteküche“, nannte Martina Högger als dritten Aspekt. „Ein Angst vergiftetes Thema wird damit reduziert“, zeigt sich die Greizerin überzeugt. „Eine wichtige Leistung“ würdigte die Koordinatorin die Arbeit des „tolle Helferteams“.
Seit drei Jahren beschäftige man sich im Landkreis Greiz mit dem Thema Flüchtlinge, wie die Landrätin zurück schaute. Sie erinnerte an die ersten Demos, in denen „Hobby-Demonstranten“ Angst in der Stadt verbreiteten. „Es gab mehr anständige Greizer, die bereit waren, sich zu engagieren, als solche, die in den Demos mit-liefen“, so Martina Schweinsburg. Noch heute habe sie „großen Respekt vor den Greizern“, die mit vielfältigen Aktionen den Flüchtlings-Gegnern die Stirn boten. Was Frau Schweinsburg besonders am Herzen liegt: „Die Jahre des Aufenthalts in Deutschland sollen für die Flüchtlinge keine verlorenen Jahre sein.“ „Keiner in dieser Stadt ist Ausländer-oder Fremdenfeindlich, geschweige denn rassistisch“, bescheinigte sie den Bürgern. Doch woher kämen die grassierenden Ängste? Ein Blick in die Geschichte der BRD und auf das Thema Gastarbeiter, das in den 70er Jahren aufkam und eine Parallelgesellschaft hervorbrachte, gebe darüber Aufschluss. „Wir müssen hier das beste dafür tun, dass keine Parallelgesellschaft entsteht“, betonte die Landrätin. Integration – ja, aber die Flüchtlinge seien „Gast in diesem Land“. Diesen Aspekt gilt es für die Helfer, in „bescheidener Art“ zu transportieren.
Martina Schweinsburg sprach den anwesenden Ehrenamtlern ihren herzlichen Dank aus und überreichte neben einer Urkunde als Geste der Anerkennung einen Tankgutschein, „den wohl jeder gut brauchen kann“. „Die Greizer wissen, was wir an Ihnen haben“, unterstrich die Landrätin. Bei einer anschließenden Führung durch das Sommerpalais, die von Direktorin Eva-Maria von Mariassy angeboten wurde, konnten sich die Ehrenamtler von der Schönheit des „Maison de belle retraite“ überzeugen.

Antje-Gesine Marsch @18.02.2016

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