Das Herz eines Boxers in der Greizer VogtlandhalleDer Schauspieler und Regisseur des Stückes Wilfried Pucher

Wilfried Pucher inszeniert Lutz Hübners Stück über einen Generationskonflikt. Premiere ist am 26. Oktober auf der Studiobühne der Vogtlandhalle Greiz
GREIZ. Wenn sich Wilfried Pucher etwas vornimmt, dann mit Herz und Seele. Schließlich hat der Schauspieler und Regisseur seinen Beruf von der Pieke auf gelernt und übt ihn mit viel Liebe und Hingabe aus. So reifte in dem Hainsberger auch die Idee, gemeinsam mit dem Theaterförderverein des Hauses ein neues Schauspiel auf die Bühne zu bringen. „Das Herz eines Boxers“, ein Bühnenstück, dass das Landestheater Detmold, in dem Pucher einige Jahre engagiert war, vor etlicher Zeit schon einmal in Greiz aufführte, schien Pucher als geeignet. „Die Aufführung soll natürlich auch die Ausstrahlung der Vogtlandhalle in den Landkreis und darüber hinaus erhöhen“, wie sich Undine Hohmuth, die Chefin der Einrichtung wünscht. Sparsamer Einsatz von Bühnenbild und Requisiten ließen es auch zu, das Stück „zusammenzupacken“ und „über Land zu ziehen“, so in Schulen oder andere Einrichtungen. Das Zwei-Mann-Stück – in dem neben Wilfried Pucher auch der sechzehnjährige Sascha Weidhaas und Techniker Jörg Flessa mitwirken – handle von „Liebe und Leben“, wie es Wilfried Pucher formuliert. Im Jahre 1996 uraufgeführt, habe der Stoff nichts an Aktualität und Brisanz verloren. Generations-und Kommunikationskonflikte zwischen Jung und Alt gebe es zu jeder Zeit. Interessant ist auch, dass die Boxhandschuhe, die im Stück eine brisante Rolle spielen, eine lange Reise hinter sich haben – quasi von Ost nach West und zurück. Wie Gisela Pucher erzählte, haben Bettina und Lukas Rütten sowie Sohn Paul aus Bonn diese Exemplare auf dem Lunziger Bauern-und Trödelmarkt erstanden. Für diese Aufführung hat die mit Puchers seit vielen Jahren befreundete Familie die Boxhandschuhe zur Verfügung gestellt. Ein schönes Beispiel für das deutsche Zusammenwachsen, das so oft von Klischees begleitet wird.

Antje-Gesine Marsch @15.10.2012