RFV Mohldorf feierte am Tag der Deutschen Einheit seine traditionelle FuchsjagdReiter, Kutschen und Gespanne setzen sich in Bewegung. Foto: Peter Reichardt

RFV Mohldorf feierte am Tag der Deutschen Einheit seine traditionelle Fuchsjagd
MOHLSDORF. „Oh, wie schön ist Nichts zu tun und nach dem Nichtstun auszuruh’n“, so spricht der Volksmund. Und das haben sicher viele zum Tag der Deutschen Einheit bei dem herrlichen Herbstwetter in die Tat umgesetzt. Nicht so die Pferdesportfreunde des RFV Mohlsdorf, die ihre diesjährige Fuchsjagd mit einer ganzen Anzahl von Gästen gemeinsam feierten und dabei die herrliche Herbstlandschaft im Greiz-Werdauer Wald hoch zu Ross bzw. auf Kutschen und Kremser erkundeten. Gäste aus dem Vogtland, dem Nürnberger Land in Franken, dem Altenburger Land, Westsachsen und dem Erzgebirge, ja selbst aus dem Thüringer Becken um Erfurt waren der Einladung der Mohlsdorfer Pferdesportfreunde gefolgt, ganz zu schweigen von den Pferdesportfreunden der Region um Greiz. Ja, selbst die Jagdhornbläser aus Neuhaus bei Bad Sachsa im Harz ( Niedersachsen ) waren wieder mit dabei und begleiteten die 12 Reiter, 10 Kutschen und einen Kremser mit den entsprechenden Signalen der Fuchsjagd und jagdlichen Weisen auf dieser Tour. Und das nicht nur zum Vergnügen der Teilnehmer dieser Fuchsjagd, sondern auch der vielen Spaziergänger, Wanderer, Sportler und Pilzsucher, die im Greiz-Werdauer Wald unterwegs waren. Doch bevor es los ging, hieß es natürlich Aufsitzen am Mohlsdorfer Reiterhof Jäschke und Eröffnung der Fuchsjagd mit den Hornsignalen „Auf zur Jagd“ und „Halali“. Der Fuchs des vergangenen Jahres und Master der diesjährigen Fuchsjagd, Diana Jäschke gab die Regeln des Tages bekannt und dann setzte sich die Kavalkade von Reitern, Kutschen und dem Kremser in Richtung Waldwiese am Hochbehälter Hermannsgrün in Bewegung. Apropos Fuchsjagd! Eigentlich heißt es ja Hubertusjagd, die dem heiligen Hubertus von Lüttich, dem Schutzpatron der Jagd gewidmet ist und an seinem Namenstag, dem 3. November jedes Jahres abgehalten wird. Doch so lange wollten die Mohlsdorfer Pferdesportfreunde vom RFV nicht warten, nutzten den Tag der Deutschen Einheit für dieses pferdesportliche Event und genossen einen herbstlich wunderschönen Tag in der freien Natur. Fuchsjagd heißt es deshalb, weil hoch zu Ross ohne Hundemeute, bei den Mohlsdorfer Pferdesportlern auch mit Kutsche und Kremser, diese Jagd auf einem vermeintlichen Fuchs geritten bzw. gefahren wird. Auf der Waldwiese am Hochbehälter Hermannsgrün begrüßte der Jagdherr Hubert Jäschke alle Teilnehmer und Gäste, ließ den traditionellen Bügeltrunk reichen, und unter den Klängen der Jagdhornbläser wurde die Vereinsflagge aufgezogen. Dann ging es auf unterschiedlichen Reitwegen ab in den Wald, wo es galt, den ersten Treffpunkt in Bildhaus zu erreichen. Die Besucher staunten nicht schlecht, als die Reiter zuerst aufritten, gefolgt von den Kutschen und dem Kremser und sich die bunte Gesellschaft des RFV Mohlsdorf eine Rast gönnte. Für viele der Ausflügler war es schon beeindruckend, so nahen Kontakt mit den Pferden zu bekommen. Und als die Jagdhornbläser aus Neuhaus im Harz noch ihre Signale auf den Hörnern spielten, das ließ auch die Gäste im Biergarten nicht unbeeindruckt. Weiter ging es über Fichtenreuth zur Mittagsrast in Gottesgrün und dann wieder zurück zur Waldwiese, und das auf verschlungenen Pfaden und Wegen durch den Wald. Auch die rund 80 Teilnehmer der Fuchsjagd des RFV Mohlsdorf waren hellauf begeistert ob der herrlichen Landschaft und der Natur, die sie durchquerten. Doch der Höhepunkt dieser Fuchsjagd sollte noch folgen. Galt es doch, im wilden Ritt bzw. rasanter Fahrt mit den Kutschen den Fuchs 2015 zu bestimmen. Diana Jäschke, der Fuchs des vergangenen Jahres, und Detlef Rahnfeld auf dem zwanzigjährigen Araberhengst Djamil lieferten sich dabei einen rasanten Kampf auf der großen Runde um die Waldwiese am Hochbehälter Hermannsgrün, den Detlef Rahnfeld im vollen Galopp für sich entschied. Er ist der Fuchs 2015 und heftete sich nicht ohne einen gewissen Stolz den Fuchsschwanz ans Revers. Ein toller Tag, den die Teilnehmer der Fuchsjagd 2015 des RFV Mohlsdorf in reiterlicher Manier erlebten. Die Signale „Jagd vorbei“ und „Halali“ gaben das auch hörbar bekannt. Doch damit waren der Tag und die Fuchsjagd 2015 des RFV Mohlsdorf noch nicht vorbei. Erst einmal galt es, Pferde und Gerät zu versorgen. Doch dann traf man sich zum Fuchsjagdgericht im Mohlsdorfer Hotel „Gudd“, um die Verfehlungen des Tages entsprechend zu ahnden und die Eleven der Fuchsjagd ( die Teilnehmer, die zum ersten Mal dabei waren ) in den aktiven Kreis der Reiter und Fahrer aufzunehmen. Und das geschah mit drei Hieben mit der Reitpeitsche auf den Allerwertesten, verabreicht vom Jagdherrn Hubert Jäschke, und das unter dem Gelächter der anderen Teilnehmer. Allerlei Schabernack sowie Spaß, aber auch manches gute Gespräch begleitete diesen Abend und machte dieses Fuchsjagdgericht zu einer vergnüglichen und gemütlichen Runde der Pferdesportfreunde. Ein vergnüglicher Abschluss der grünen Wettkampfsaison 2015, die für die Gespannfahrer der Region sehr erfolgreich verlief. Gelang doch Bettina Winkler vom RFV Gestüt Bretmühle in diesem Jahr ihr 25-ster Titelgewinn eines Thüringenmeister im Gespannfahren, ganz zu schweigen von den fünf Bundeschampionats-Titeln im Einspännerfahren für junge Pferde. Doch auch die Gespannfahrer um Hubert Jäschke vom RFV Mohlsdorf brauchen sich mit ihren Leistungen nicht zu verstecken. Wünschen wir ihnen für die kommende Hallensaison und die grüne Saison 2016 viel Erfolg.

Peter Reichardt @05.10.2015

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.