Merlin Sewina

Merlin Sewina verpasst Bronzemedaille bei deutscher Meisterschaft

Merlin Sewina
Merlin Sewina (blaues Trikot) lässt Alex Fuhr keine Chance und siegt mit 13:2
LANGENLONSHEIM. Der Greizer Nachwuchsringer Merlin Sewina hatte sich für die deutschen Meisterschaften der Junioren in Langenlonsheim viel vorgenommen. Nachdem er bei den Meisterschaften der A-Jugend vor zwei Jahren in der 54 kg-Klasse die Silbermedaille erkämpfte, reduzierte er noch einmal gezielt sein Gewicht auf 55 kg – rechnete sich so eine Chance aus bei der Medaillenvergabe dabei zu sein. Insgesamt gingen in dieser Klasse 15 Aktive über die Waage. Der erste Kampf lief für den Greizer auch nach Plan. Der nordbadische Vertreter Fabian Rieser (RKG Reilingen/Hockenheim) wurde beim Stande von 13:10 in der fünften Minute auf die Schultern gelegt. Der nächste Gegner hieß Alexander Röll und ist der Sohn des aus Zwickau stammenden Luckenwalder Stützpunkttrainers. Schon sein Großvater hatte als Mitglied der damaligen Zwickauer Erstligamannschaft gegen Greiz gerungen. Der mitteldeutsche Meister aus Greiz konnte allerdings seine körperlichen Vorteile gegen den Dritten der letztjährigen Juniorentitelkämpfe in der 50 kg-Klasse nicht nutzen und unterlag gegen den in letzter Zeit stark verbesserten Luckenwalder Sekunden vor Ende der Kampfzeit mit 2:13 Punkten. Da der Brandenburger das Finale erreichte, wo er 1:2 unterlag, konnte der Greizer in der Hoffnungsrunde weiterkämpfen. Hier wartete mit Timo Schweizer (SV Eschbach) ein Aktiver des starken südbadischen Verbandes, der in den letzten Jahren mehrmals knapp an den Medaillen bei deutschen Meisterschaften vorbeigeschrammt war. Mit einer konzentrierten Leistung siegte Merlin Sewina 20 Sekunden vor Ablauf der Kampfzeit mit technischer Überlegenheit 15:4. Nun war sogar die Bronzemedaille noch möglich. Doch dafür war ein Sieg über den Hofer Roman Walter Voraussetzung. Der erfahren Franke, der nicht nur A-Jugendmeister war, sondern bei den Junioren auch schon Silber und Bronze gewann, erwies sich aber als technisch zu stark. Bereits in der zweiten Minute stand dessen 10:0 Erfolg fest. Merlin Sewina belegte in der Endabrechnung Rang fünf und hat im nächsten Jahr noch eine Chance bei den Junioren. Der zweite Starter aus Thüringen, der Jenaer Hannes Nueland, landete ohne Sieg unter 10 Sportlern im 96 kg-Limit auf Rang 9.
Auch bei den anderen Sportlern, die in Mannschaftskämpfen für den RSV Rotation Greiz antreten, bei Einzelmeisterschaften aber für ihren Heimatverein starten, lief es nicht wie erhofft. Lucas Bast, für Hansa Frankfurt/Oder in der 66 kg-Klasse aktiv, war im griechisch-römischen Stil im Vorjahr in der gleichen Gewichtsklasse Vizemeister geworden. Er bezwang zwar erwartungsgemäß in der ersten Runde bei den Meisterschaften bei seinem Heimatverein den Gelenauer Eric Engel in nicht einmal zwei Minuten mit technischer Überlegenheit, musste sich dann aber überraschend gegen Jannick Malz vom AV Sulgen mit 1:3 geschlagen geben. Der Württemberger, der sehr viel Gewicht gemacht hatte, war im Vorjahr nur auf Rang 13 gelandet. Bast kam diesmal nur auf Rang 11. Auch die beiden Freistiler Daniel Sartakov und Artem Grinko, die für Luftfahrt Berlin starteten, wollten möglichst in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Sartakov (74 kg) traf bereits im ersten Kampf auf den in Leipzig trainierenden A-Jugendmeister von 2012 Alexander Hast vom hessischen Verein Haibach und unterlag denkbar knapp mit 7:9. Da Bast, der am Ende Bronze gewann, danach gegen den späteren Vizemeister David Wagner (Ispringen) klar 0:10 unterlag, war die letzte Chance für Sartakov vergeben, eine Medaille bei den Junioren zu erkämpfen. Sein Trainingspartner Grinko (84 kg) darf im nächsten Jahr noch einmal in dieser Gewichtsklasse antreten. Er ging mit einem 16:6 Erfolg gegen Lawrence Muoh (SC Nürnberg 04) ins Turnier, traf dann aber auf den Luckenwalder Ilja Matuhin. Der jüngere Bruder der deutschen Olympiahoffnung im Schwergewicht Nick Matuhin setzte aber mit einem 10:0 Sieg das Stoppzeichen. Da Matuhin das Finale erreichte, wo er 4:6 unterlag, hatte Grinko die Chance, in der Hoffnungsrunde weiter zu kämpfen. Hier bezwang er in gut 5 Minuten den Südbadener Sascha Stribik mit technischer Überlegenheit 16:5. Im Kampf um Bronze musste er sich allerdings Schamil Kasumov (Essen-Dellwig) schon vor Ablauf der normalen Kampfzeit mit 0:10 geschlagen geben.
Erhard Schmelzer @09.03.2014

Von Erhard Schmelzer

Der Mohlsdorfer Erhard Schmelzer ist nicht nur ein engagierter Trainer im Jugendbereich des RSV Rotation Greiz - er zeichnet sich auch durch interessante Berichterstattungen im sportlichen Bereich aus. Ebenso ist er als Vorsitzender des Vereins Reußische Fürstenstraße tätig. Mehr zu Erhard Schmelzer