RSV Rotation Greiz Mannschaft bei DM in Aschaffenburg

Wieder fünfter Platz für Neuzugang Sven Cammin

RSV Rotation Greiz Mannschaft bei DM in Aschaffenburg
v.l.n.r. Thomas Leffler, RSV-Präsident Thomas Fähndrich, Toni Stade, Trainer Tino Hempel, Sven Cammin, Tom Linke, Trainer Swen Lieberamm.
Foto: RSV Rotation Greiz
ASCHAFFENBURG. Die Deutschen Meisterschaften der Männer im griechisch-römischen Ringkampf fanden eine Woche nach den Freistiltitelkämpfen in Aschaffenburg statt. Gingen im freien Stil nur 79 Aktive in den acht Gewichtsklassen auf die Matten, traten diesmal 130 Ringer im Kampf um die Medaillen an. Am spannendsten ging es in der Gewichtsklasse 66 kg zu, hier stellten sich 26 Sportler zum Kampf.
Der RSV Rotation Greiz war offiziell mit drei Athleten am Start, zwei weitere Vereinsmitglieder, die in der 2.Bundesliga für Greiz kämpfen, starteten mit Gaststartrecht für ihre Heimatvereine. Die Sportler wurden von Trainer Tino Hempel betreut und von Vereinspräsident Thomas Fähndrich begleitet.
Als einer der ganz wenigen Doppelstarter ging Sven Cammin zum zweiten Mal innerhalb einer Woche bei Deutschen Meisterschaften an den Start. Vor Wochenfrist in Nendingen hatte er im freien Stil in der leichtesten Gewichtsklasse den fünften Platz belegt. War damals die Gewichtsklasse auf 57 kg limitiert, konnte er diesmal zwei Kilogramm mehr Gewicht auf die Waage bringen. Wie im Freistil erwischte der Greizer Neuzugang nicht gerade ein gutes Los. Hieß der Auftaktgegner in Nendingen Marcel Ewald, der einen Tag später Deutscher Meister wurde, war diesmal Deniz Menekse von Johannis Nürnberg der Widersacher. Der 21-jährige Bayer erkämpfte zweimal Medaillen bei den Europameisterschaften der Junioren und vertrat Deutschland bei der letzten Weltmeisterschaft. Der Greizer unterlag dem favorisierten Sportsoldaten mit 0:8 Punkten. Da dieser das Finale erreichte, wo er gegen Christopher Kraemer (Westendorf) 4:5 unterlag und Vizemeister wurde, konnte der Greizer in der Hoffnungsrunde weiterkämpfen. Hier bezwang Sven Cammin den Württemberger Nisi Dara (Remseck) nach einem farbigen Kampf mit 14:8. Im Kampf um Bronze hieß der Gegner am Sonntagmorgen Alexander Grebensikov (Frankfurt/Oder). Dieser ist den Greizer Ringkampffreunden bestens bekannt, war er doch in der letzten Saison für Thalheim aktiv. Der aus Mecklenburg stammende Nachwuchsringer kämpft während der Mannschaftsrunde in der 66 kg-Klasse und hatte folglich physische Vorteile, die für seinen vorzeitigen 9:0 Erfolg ausschlaggebend waren. Mit seinem zweiten fünften Platz bewies Sven Cammin, wie wertvoll er für die Greizer Mannschaft in dieser Saison sein wird.

Als ersten Sportler aus Thüringen musste Thomas Leffler auf die Matte. In der Gewichtsklasse 85 kg hatte der Bronzemedaillengewinner des Vorjahres 16 Kontrahenten. Um die acht Kampfpaarungen für das Achtelfinale zu erhalten, musste also ein Ausscheidungskampf durchgeführt werden. Das Los wollte es so, dass der Greizer hier auf den in Frankfurt/Oder ausgebildeten Leipziger Tom Zymara traf. Beide Gegner kannten sich aus vielen Kämpfen in der Region, aber auch aus Bundesligavergleichen, in denen der populärste Sportler des Landkreises Greiz in diesem Jahr jeweils die Oberhand behalten hatte. Auch diesmal dominierte Leffler eindeutig und siegte nach Ablauf der Kampfzeit mit 7:0 Punkten. In der zweiten Runde war Ilja Klasner aus Schorndorf der Widersacher. Der in unserer Region weitgehend unbekannte Württemberger überraschte mit einem 5:3 Erfolg, der den Greizer, der Siebenter wurde, aus dem Rennen warf. Der Schorndorfer wurde erst im Halbfinale vom ehemaligen Auswahlringer Jan Fischer (Köllerbach) bezwungen.

2.Bundesliga Nord - Ringerverein Lübtheen gegen RSV Rotation Greiz
Der Greizer Bundesligaringer im Standkampf mit dem blauen Greizer Auswärtstrikot erkämpfte bei den Deutschen Meisterschaften in Aschaffenburg die Bronzemedaille.

Der bei Einzelmeisterschaften für seinen Heimatverein Stralsund startende Tom Linke hatte in der ersten Runde Freilos und bezwang danach den Hessen Serhat Deveci (Rimbach) mit 5:0. Ein erstes Stoppzeichen durch einem Sieg mit technischer Überlegenheit setzte dann der Saarländer Jan Fischer, der bereits Silber- und Bronzemedaillen bei Europameisterschaften gewann, in den letzten beiden Jahren allerdings auf Grund von Verletzungen nicht an den nationalen Titelkämpfen teilnehmen konnte. In diesem Jahr erreichte er wieder den Endkampf, wo der Schifferstädter U 23-Europameister Denis Kudla mit 4:0 siegte. Tom Linke erreichte so die Hoffnungsrunde, in der er den Nordbadener Florian Otto (Nieder-Liebersbach) schon nach einer Minute mit technischer Überlegenheit bezwang. Im Kampf um Bronze traf er auf den Thomas-Leffler-Bezwinger Klasner und konnte dabei auf die Erfahrungen seines Vereinskameraden aufbauen. In einem taktisch geprägten Gefecht triumphierte Tom Linke mit dem knappsten aller Ergebnisse und erkämpfte sich mit einem 1:0 Sieg die Bronzemedaille. Für den Studenten der Sportwissenschaften war es nach zwei Medaillengewinnen im Nachwuchsbereich die erste Plakette im Männerbereich.
In der am stärksten besetzte Gewichtsklasse bis 66 kg waren Toni Stade und der für Cottbus startende Brian Tewes am Start, die beide schon Medaillen bei Männermeisterschaften gewinnen konnten. Toni Stade unterlag im Auftaktkampf dem Juniorenmeister des Vorjahres, dem Saarländer Mohammed Yeter (Riegelsberg) mit 0:5. Der Saarländer, der in der letzten Zweitligasaison von Sieg zu Sieg eilte, wurde erst im Halbfinale gestoppt, was allerdings das Ausscheiden des Greizers, der auf Platz 20 gesetzt wurde, aus dem Turnier bedeutete. Brian Tewes erging es nicht viel anders. Bereits sein erster Kampf gegen Benjamin Raiser ging mit 0:8 verloren. Raiser kämpfte in den letzten Jahren für den diesjährigen deutschen Mannschaftsmeister ASV Nendingen, wo er im Winter alle vier Halb- und Finalkämpfe bestritt und dabei den von Greiz nach Nendingen gewechselten polnischen Meister Edgar Melkumov verdrängte. Allerdings unterlag Raiser ebenfalls im Halbfinale, so dass auch Brian Tewes ohne weiteren Kampf ausschied und auf Platz 24 landete.
Wie bei den Meisterschaften im freien Stil traten auch die Sportler des RSV Rotation Greiz im griechisch-römischen Stil selbstbewusst und konzentriert auf. Die Ringkampfanhänger in Greiz können sich auf eine interessante Saison freuen.
Erhard Schmelzer @17.05.2015

Von Erhard Schmelzer

Der Mohlsdorfer Erhard Schmelzer ist nicht nur ein engagierter Trainer im Jugendbereich des RSV Rotation Greiz - er zeichnet sich auch durch interessante Berichterstattungen im sportlichen Bereich aus. Ebenso ist er als Vorsitzender des Vereins Reußische Fürstenstraße tätig. Mehr zu Erhard Schmelzer