2.Bundesliga Nord Ringen: RSV Rotation Greiz gegen AC 1897 Werdau

Zweitligisten kaum involviert
GREIZ. Bis zum 15.Januar waren die Ringervereine der Bundesligen angehalten, ihre Meldung für die Mannschaftskampfsaison 2015 abzugeben. Das taten sie auch ausnahmslos. Allerdings haben 13 der 14 Erstligisten die Wirksamkeit ihrer Meldung davon abhängig gemacht, dass der DRB einem der Meldung beigefügten Forderungskatalog zu Mitbestimmungsrechten der Erstligisten vorbehaltlos zustimmt. Die Vereinsverantwortlichen fordern Mitbestimmung bei Änderungen der Gewichtsklassen, bei den Gebührenerhöhungen, die sich von anderen Ligen unterscheiden, bei Änderungen der Bundesligarichtlinien und bei Änderungen der Ligenstruktur. Außerdem wollen die Vereine bei der Anzahl der pro Kampf einsetzbaren deutschen Ringer mitreden. Letzteres dürfte von besonderer Bedeutung sein. Veränderungen bei diesen Dingen sollen in Zukunft, nach Meinung der Vereine, nur noch mit einer Zweidrittelmehrheit fallen. In der Vergangenheit wurden oftmals Veränderungen dieser Art zwar bei der Bundesligatagung – oftmals auch sehr kontrovers – diskutiert, die Entscheidungen wurden dann allerdings im Präsidium des Deutschen Ringer Bundes ohne Mitwirkung der betroffenen Vereine getroffen.
Auf einer kurzfristig anberaumten Sitzung am Sonnabend vor dem Halbfinalkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft in Mainz hat der DRB mit Härte und dem Ausschluss der Vereine aus der höchsten Wettkampfklasse reagiert. In einer Stellungnahme spricht man von den „ehemaligen Erstligisten“ und ergänzt, dass auch ohne deren Beteiligung ein Bundesligabetrieb aufrechterhalten werde.
DRB-Präsident Manfred Werner wird folgendermaßen zitiert: „Wir bedauern, dass die Vereine diesen Weg der Auseinandersetzung suchen. Wir haben den Vereinen vielfach vor Ablauf der Meldefrist die Hand gereicht und Gespräche angeboten. Wir können und werden uns jedoch aufgrund unserer Verantwortung für die gesamte Sportstruktur, insbesondere für die Nachwuchsentwicklung zu keiner Zustimmung zu Statutenänderungen nötigen lassen, die einseitig von einer kleinen Zahl von Vereinen mit Blick auf die eigenen Vereinsinteressen formuliert wurden. Wir sind gewählte Vertreter aller Ringer in Deutschland.“
Am Dienstag verschickte der Generalsekretär des DRB, Karl-Martin Dittmann, die am Sonnabend erstellte Presseerklärung an alle Bundesligavereine und die Präsidenten der Landesverbände mit dem Zusatz: „Sollte es zu keiner Lösung kommen, müssen die Landesverbände die ‚nicht gemeldeten Vereine’ in ihrem Ligabetrieb einordnen.“ Die beiden ostdeutschen Vertreter Luckenwalde und Mansfelder Land (Eisleben) müssten dann zwei Ligen tiefer in der Regionalliga Mitteldeutschland antreten.
Dieses Vorgehen trifft auf den Widerspruch der Vereine. „Wir haben eine eindringliche Bitte formuliert, einen verzweifelten Hilfeschrei. Das ist keine Erpressung. Wir wollen nicht bestimmen, wir wollen mitbestimmen“, sagte Peter Thun, der Vizepräsident des KAV Mansfelder Land.
Die Zweitligisten, wie die vogtländischen Vereine von Greiz, Pausa/Plauen und Markneukirchen, werden zur Zeit noch nicht von diesem Streit berührt. 28 Zweitligisten haben ordnungsgemäß für die am 5.September beginnende Saison gemeldet. Man kann davon ausgehen, dass in drei Staffeln gekämpft wird. In der Staffel Nord dürften nach dem Nichtaufstieg von Staffelsieger Lübtheen mit Aue, Werdau, Markneukirchen, Greiz,
Leipzig, Thalheim, Gelenau, Pausa/Plauen und Aufsteiger Artern zehn Teams eingeordnet werden. Gerüchten zu Folge könnte danach eine Meisterrunde der Erstplatzierten folgen. Doch das sind nur Spekulationen.
Fachleute rechnen noch mit einer Einigung der Streithähne spätestens zur Tagung der Erstligisten am . Zu viel steht auf dem Spiel. Die Vereine würden auf ihre Erstligazugehörigkeit verzichten, dem DRB würden die Einnahmen aus dem Ligabetrieb fehlen. Bei einer der letzten Bundesligatagungen blieb ein Wortbeitrag, der davon sprach, dass mehr als ein Drittel der DRB-Einnahmen aus dem Bundesligabetrieb stammten, vom fast vollständig vertretenen DRB-Präsidium unwidersprochen.
Erhard Schmelzer @21.01.2015

Von Erhard Schmelzer

Der Mohlsdorfer Erhard Schmelzer ist nicht nur ein engagierter Trainer im Jugendbereich des RSV Rotation Greiz - er zeichnet sich auch durch interessante Berichterstattungen im sportlichen Bereich aus. Ebenso ist er als Vorsitzender des Vereins Reußische Fürstenstraße tätig. Mehr zu Erhard Schmelzer